Mountainbiken
Bundesforste fordern mehr Fairplay zu Saisonauftakt
Endlich wieder mit dem Bike ins Grüne: Mit 15. April und 1. Mai werden vielerorts die Mountainbike-Strecken offiziell wieder geöffnet.
Seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 hat das Mountainbiken extrem zugenommen. „Der Nutzungsdruck auf Wälder und Naturräume ist im Moment enorm“, weist Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager auf den Besucheransturm hin. „Wir verzeichnen aktuell ein Vielfaches an Erholungssuchenden in den Wäldern insbesondere beim Mountainbiken.“
Laut einer aktuellen, im Auftrag der Bundesforste durchgeführten Studie des Meinungsforschungsinstituts SORA hat sich der Anteil an Mountainbikern unter den Erholungssuchenden im Wald zuletzt verdoppelt von 6 % auf aktuell 13 %. Das gestiegene Besucheraufkommen führt auch zu einem Anstieg an Konflikten: abgerissene Absperrbänder, Waldschilder im Straßengraben, gefährliche Fahrmanöver und Fahrten durch Sperrgebiete bis hin zu tödlichen Unfällen. Wenig überraschend: Laut Umfrage begrüßen mehr als zwei Drittel (73 %) aller Erholungssuchenden verbindliche Regeln für das Mountainbiken im Wald. „Seit Beginn der Pandemie im letzten Jahr haben wir vieles erlebt und appellieren zu Saisonauftakt daher erneut: Bleiben wir fair und rücksichtsvoll, wenn wir in der Natur unterwegs sind, respektieren wir Tiere, Pflanzen und unsere Mitmenschen!“ so der gebürtige Leonsteiner Freidhager. „Gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir alle intakte Lebensräume und grüne Wälder – auch für unsere mentale Gesundheit.“ Nicht zuletzt deshalb haben die Bundesforste ein breites Erholungsangebot geschaffen und stellen rund 2.450 Kilometer MTB-Strecken in ihren Wäldern zur Verfügung. „Für die heurige Saison wurde das Angebot weiter ausgebaut und über 30 neue Mountainbike-Kilometer an Streckenerweiterungen, Shared und Singletrails geschaffen“, hebt Rudolf Freidhager das neue Streckenangebot hervor.
Rund 2.450 Kilometer Streckennetz
Das Streckennetz der Bundesforste umfasst mittlerweile rund 2.450 Kilometer in ganz Österreich. Der größte Teil befindet sich in Oberösterreich mit rd. 750 MTB-Kilometern, gefolgt von Salzburg mit rd. 680 MTB-Kilometern, Niederösterreich mit 370 Kilometern, Tirol mit 350 Kilometern und Steiermark mit 300 Kilometer. „Mit den Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Niederösterreich wurden bereits vor Jahren Rahmenverträge für das Mountainbiken abgeschlossen“, erklärt Rudolf Freidhager. Der immer beliebter werdende Freizeitsport hat neue Regelungen erforderlich gemacht. Auf Basis der Verträge sind Pflicht- und Haftungsfragen klar geregelt. „Mit den Verträgen wurde Sicherheit für alle geschaffen. Das Vertragsmodell hat sich in den letzten Jahren bestens bewährt“, unterstreicht der ÖBf-Vorstand die gute Zusammenarbeit, die vor Ort meist mit den Gemeinden, regionalen Tourismusverbänden oder Vereinen erfolgt.
Mit Fairness in die Saison starten
Gemeinsam mit Partnern aus Tourismus, Jagd und Freizeitwirtschaft haben die Bundesforste ein „Biker-Fairplay“ ausgearbeitet, das die wichtigsten Spielregeln enthält: auf markierten und freigegebenen Routen bleiben, Nacht- und Winterruhe einhalten, Sperren zu Tagesrandzeiten beachten, Wildtiere nicht beunruhigen und Hinweisschilder vor Ort berücksichtigen. „Der Trend zum Mountainbiken hält unverändert an und auch für die heurige Saison rechnen wir mit einem sehr hohem Besucheraufkommen. Umso wichtiger ist es, die Besucherströme in ökologisch verträgliche Bahnen zu lenken und Fauna und Flora respektvoll zu begegnen. Wenn wir uns gemeinsam an die FairPlay-Spielregeln halten, dann wird der Wald auch weiterhin bleiben, was er ist: unschätzbare Lebensqualität und ein unersetzlicher Erholungsraum für uns alle“, so Rudolf Freidhager abschließend.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.