Die Zukunft gehört dem „Öko-Strom“

Landwirt Helmut Schreiner aus Kremsmünster setzt voll auf Ökostrom. Er betreibt am Hof ein 18 Meter hohes Windrad. | Foto: geh
  • Landwirt Helmut Schreiner aus Kremsmünster setzt voll auf Ökostrom. Er betreibt am Hof ein 18 Meter hohes Windrad.
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BEZIRK (wey). Sonne, Wind, Wasser oder Biomasse: Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energieformen. Die Katastrophe im japanischen Fukushima hat die Diskussion über den Ausstieg aus der Atomkraft und die Reduktion fossiler Brennstoffe einmal mehr angeregt. Viele halten einen gänzlichen Umstieg auf erneuerbare Energieformen bis zum Jahr 2050 für realistisch. Es geht nicht nur um die Umwelt, sondern auch um neue Arbeitsplätze und die Stärkung der regionalen Wirtschaft.

Schlierbach nimmt Vorreiterrolle ein
Viele Gemeinden im Bezirk haben die Vorteile der „Ökoenergie“ bereits erkannt. Die meisten sind so genannte „Energiespargemeinden“ (EGEM) und beim Energiesparen schon auf gutem Weg. Mit dem Projekt „Energie für Generationen“ fängt die energieautarke Region Pyhrn-Priel mit der Bewusstseinsbildung schon im Kindergarten an. Die neun Pyhrn-Priel-Gemeinden haben außerdem das dichteste Netz an Stromtankstellen in ganz Österreich installiert. In Steinbach am Ziehberg wird derzeit die Machbarkeit eines Windparks auf dem Eiskogel überprüft. Er könnte 10.000 Haushalte mit Strom versorgen.

Schlierbach trat 1993 als erste Gemeinde des Bezirks dem Klimabündnis bei. Seit 2010 ist sie auch Energiespar-Gemeinde. Ziel ist es, bis 2030 die komplette Wärme­energie, 50 Prozent des Strombedarfs und 50 Prozent des Kraftstoffbedarfs selbst zu decken.

„Wir wollen nicht energieautark, sondern energieneutral werden“, sagt Bürgermeisterin Katharina Seebacher. Als energieneutral bezeichnet man etwa Gebäude, die genauso viel Energie erzeugen, wie sie verbrauchen. Seebacher: „Wesentlich sind aber nicht nur die Erzeugung aus erneuerbaren Energieträgern, sondern auch Effizienz bei Erzeugung und Verbrauch. Die beste Energie ist jene, welche wir erst gar nicht produzieren müssen, um sie zu verbrauchen.“ Laut Andreas Mallinger-Hohensinn, Leiter der EGEM-Gruppe Schlierbach, ist das nächste Projekt eine Photovoltaikanlage für die Volksschule Schlierbach. „Die Gemeinden sollen und müssen in unserer Gesellschaft Vorbildfunktion haben“, sagt auch Gerhard Holzinger, Sprecher der EGEM-Gruppe Kirchdorf und Stadtrat für Umwelt, Energie und Verkehr. „Die Arbeit und das Engagement in den Bereichen erneuerbare Energie und Energiesparen sind sehr wichtig. Die vorrangigste Aufgabe der Gemeinde ist es, immer wieder zu informieren und dieses Thema aktuell zu halten.“

Beitragen soll dazu der Film „Is eh ois do“ der Regisseurin Johanna Tschautscher. „Er zeigt an 17 Schauplätzen einen Ausschnitt aus der großen Szene der erneuerbaren Energie in Österreich“, erklärt die Regisseurin. „Ich habe vor der Arbeit am Film nicht gewusst, wie weit wir eigentlich schon sind. Die Arbeit am Film führte mich Szene für Szene in die ‚Energiewende’ hinein. Diese Wende ist wirklich möglich, besonders in Österreich.“ Gezeigt wird der Film am 13. Februar um 20 Uhr im Kino Kirchdorf (siehe Infokasten).

Dass sich die Investitionen in Ökostrom auszahlen, zeigt sich bei Biobauer Helmut Schreiner aus Kremsmünster. Er hat auf seinem Hof eine Photovoltaikanlage und ein eigenes Windrad in Betrieb. „Wir versorgen damit unseren Grundbedarf, die Wasserpumpe und den Legehennenbetrieb“, so Schreiner. In fünf Jahren soll sich die Investition von 25.000 Euro gerechnet haben.

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