Spital/Pyhrn
Mark eröffnet Produktionsstandort in China

Die Firma Mark aus Spital am Pyhrn möchte künftig auch in China durchstarten. | Foto: Foto: Mark
2Bilder
  • Die Firma Mark aus Spital am Pyhrn möchte künftig auch in China durchstarten.
  • Foto: Foto: Mark
  • hochgeladen von Franz Staudinger

Die Firma Mark Metallwarenfabrik in Spital am Pyhrn geht neue Wege und blickt mit vollen Autragsbüchern positiv in die Zukunft.

SPITAL/PYHRN. Die großen europäischen Kunden wollen auch in Asien nicht auf das Know-how der Firma Mark aus Spital am Pyhrn  verzichten. Das führte zur Entscheidung, in Nantong einen Produktionsstandort zu errichten. Rudolf Mark stellte sich den Fragen der BezirksRundschau.

Herr Mark, Sie eröffnen einen neuen Standort in China. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Mark: China ist mittlerweile der größte Markt weltweit, es werden dort auch die meisten Autos weltweit hergestellt. Unsere großen Kunden wollen jeweils direkt vor Ort beliefert werden, die Schwierigkeiten mit Schutzzöllen, Transportproblemen und zu langen Lieferzeiten werden nicht mehr länger akzeptiert. Da war es naheliegend, dass wir einen Produktionsstandort in China gründen. Wir haben einen tollen chinesischen Joint-venture Partner gefunden, mit dem wir nun in Nantong noch im April diese Jahres den Produktionsbetrieb starten werden. Die Stadt Nantong hat etwa acht Millionen Einwohner und liegt rund 150 Kilometer nördlich von Shanghai. "MARK Precison Metal Forming", so der Name unserer chinesischen Firma, wird in Zukunft ähnliche Produkte herstellen, wie wir in Spital am Pyhrn, jedoch ausschließlich für den asiatischen Markt. „Local for local“ heißt der Wunsch unserer globalen Kunden. In China wird ja beinahe alles hergestellt, jedoch gibt es wenig know-how in unserem Produktionsverfahren Tiefziehen. Da sind wir richtige Spezialisten und weltweit ganz vorne. Unsere großen europäischen Kunden wollen auch in Asien nicht auf unser Know-how und unsere Zuverlässigkeit verzichten. Schon jetzt werden auch viele Neuentwicklungen von Fahrzeugen der internationalen Fahrzeughersteller in China gemacht. Wir haben damit den Fuß in der Türe und die große Chance, diese Teile in China für die chinesische Produktion und in Spital am Pyhrn für die europäische Produktion herzustellen.

Warum haben Sie sich für den Standort in China entschieden, wieviele Mitarbeiter werden dort beschäftigt sein?
Vier chinesische Mitarbeiter waren drei Monate zur Einschulung bei uns in Spital am Pyhrn und gerade jetzt sind zwei Mark-Spezialisten aus Österreich vor Ort in China um die Produktion hochzufahren. Wir haben erfreulicherweise schon einen Menge an Aufträgen und wir werden in China rasch wachsen. Wir rechnen damit, dass wir in 2-3 Jahren rund 100 Mitarbeiter in China beschäftigt haben und rund 20 Millionen Euro Umsatz machen werden. Alles weitere wird die Zukunft zeigen. Jetzt müssen wir erst einmal einen tollen Produktionsstart hinlegen. Das ist eine wirkliche Herausforderung, aber wir werden es schaffen.

Wie sind Sie bisher wirtschaftlich durch die Pandemie gekommen?
Vor genau einem Jahr hat es wirklich wild ausgesehen, unser Umsatz ist auf 30 Prozent zurückgegangen und nur die Corona-Kurzarbeit hat es uns möglich gemacht, alle Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Gott sei Dank ist die Auftragslage im Herbst wieder stark angestiegen und wir konnten letztlich die Kurzarbeit zur Gänze aufheben. Geblieben ist, trotz eines Umsatzrückgang von etwas über zehn Prozent, ein in Summe positives Jahresergebnis - drauf sind wir stolz. Für das Jahr2021 sind wir durchaus optimistisch und wir planen ein kräftiges Umsatz-Plus
Wir sind auch gesundheitlich ganz gut über die Runden gekommen. Wir haben rechtzeitig die richtigen Corona-Maßnahmen gesetzt und auch eine eigene Corona-Teststation für unsere Mitarbeiter eingerichtet. Sobald entsprechende Mengen an Impfstoff zur Verfügung stehen, richten wir in der Firma eine eigene Impfstraße für unsere Mitarbeiter und deren Angehörige ein.

Wie optimistisch blicken Sie in die Zukunft, wie schaut die aktuelle Auftragslage aus?
Derzeit schaut es richtig gut aus für die Zukunft. Wir haben randvolle Auftragsbücher und planen einen deutlichen Umsatzzuwachs. So wie es jetzt ausschaut, können wir dieses Jahr mit einem neuen Umsatzrekord rechnen und das Corona-Jahr mehr als aufholen. Wir sind in erster Linie Automobilzulieferer und wir werden das auch in Zukunft bleiben. Auch wenn sich das Antriebsystem der Autos ändert, es werden immer noch etwa 80 Millionen PKW pro Jahr weltweit hergestellt. Unsere Firmenstrategie ist jedoch auch auf andere Branchen, wie z.b. Sanitär, Medizintechnik und Batterien ausgerichtet. Wir sehen weltweit einen enormen Markt für unsere Tiefziehteile, den wir mit unseren drei Werken in Österreich, Slowenien und China intensiv bearbeiten.

Wo werden die Herausforderungen nach Corona liegen, was kann man aus der Krise lernen?
Corona hat alle Industrien außer der Bau-, Möbel und Lebensmittelbranche enorm getroffen. Die starke Ausrichtung von MARK Richtung Automobilindustrie ist grundsätzlich nicht falsch, das ist immer noch ein riesiges Geschäftsfeld und wird unser Hauptgebiet bleiben. Unser neuer Standort in China spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die Automobilindustrie hat uns groß gemacht und viele Jahrzehnte für viele Arbeitsplätze in der Region gesorgt. So können wir derzeit rund 400 Mitarbeiter beschäftigen und wir planen wieder zusätzliches Wachstum. Daneben arbeiten wir strategisch am Aufbau weiterer Branchen, damit wir nicht nur ein Standbein haben. Das macht uns weniger anfällig gegen Konjunkturschwankungen. Ein Patentrezept gegen solche Krisen gibt es freilich keines, da müssten wir schon Lebensmittel produzieren, denn gegessen wird immer, wenn auch derzeit nur zu Hause.

Wieviele Mitarbeiter sind derzeit bei Mark beschäftigt?

Wir beschäftigen derzeit etwa 400 Mitarbeiter in Spital am Pyhrn und 140 Mitarbeiter in Ptuj in Slowenien. In China gibt es erst eine Handvoll Mitarbeiter, die dann schnell mehr werden sollten.
Ich führe derzeit noch geinsam mit meiner Tochter Christina Rami-Mark das Unternehmen. Dieser Übergabeprozess ist eine wunderbare Erfahrung. Christina bringt die notwendige Erneuerung und Professionalität und ich versuche mit meiner Erfahrung beratend zur Seite zu stehen. Es macht uns beiden so richtig Spass und ich hoffe, dass ich noch eine Zeit lang unterstützend an Bord bleiben kann.

Die Firma Mark aus Spital am Pyhrn möchte künftig auch in China durchstarten. | Foto: Foto: Mark
Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Kirchdorf auf MeinBezirk.at/Kirchdorf

Neuigkeiten aus Kirchdorf als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Kirchdorf auf Facebook: MeinBezirk.at/Kirchdorf - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Kirchdorf und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.