AK-Kinderbetreuungsatlas
Zwei neue 1A-Gemeinden beim Angebot für Kinderbetreuung im Bezirk Kirchdorf
Der AK-Kinderbetreuungsatlas schafft einen umfassenden Überblick über das Kinderbetreuungsangebot in Oberösterreichs Gemeinden.
BEZIRK KIRCHDORF, OÖ. Drei Altersgruppen – Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige und Volksschulkinder – werden gesondert betrachtet und diverse Zusatzangebote wie Gesunde Jause, Zivildiener-Einsatz, Naturerleben-Projekte, Integration usw. berücksichtigt. Laut den Angaben des Arbeiterkammer-Kinderbetreuungsatlas gibt es im Bezirk Kirchdorf heuer mit Nußbach und Steinbach am Ziehberg erstmals zwei Gemeinden mit einem Top-Angebot für alle Altersguppen. Für eine optimale Kinderbetreuungssituation ist bezirksweit noch viel Luft nach oben.
Zwei 1A-Gemeinden im Bezirk Kirchdorf
Die Höchstkategorie 1A hatte bei der letzten Erhebung vor zwei Jahren keine einzige Bezirksgemeinde erreicht. Mittlerweile sind Nußbach und Steinbach am Ziehberg jene zwei Gemeinden im Bezirk Kirchdorf, die es Eltern hinsichtlich Betreuungssituation ermöglichen, einer Vollzeitarbeit problemlos nachgehen zu können. Sieben Gemeinden erfüllten die Kriterien für den „A“-Status (2019 waren es acht): Grünburg, Inzersdorf, Kirchdorf, Micheldorf, Molln, Pettenbach und Steinbach an der Steyr.
Bezirk oö-weit an dritter Stelle
Mit 30,4 Prozent A-Gemeinden liegt der Bezirk Kirchdorf im Bezirksvergleich oberösterreichweit an dritter Stelle. Insgesamt verzeichneten sieben Gemeinden eine bessere Einstufung als noch vor zwei Jahren. Steinbach a.Z. (von „C“ zu „1A“) und Roßleithen (von „E“ auf „B“) steigerten sich sogar um zwei Kategorien. Drei Gemeinden mussten allerdings niedriger eingestuft werden: Schlierbach („B“), Kremsmünster („C“) und Klaus („E“). Mit den drei E-Gemeinden Hinterstoder, Klaus und St. Pankraz – 2019 waren es noch vier – liegt der Bezirk Kirchdorf in der niedrigsten Stufe mit einem 13 Prozent-Anteil deutlich über dem Oberösterreich-Schnitt von 8,0 Prozent. Ried im Traunkreis (2019 mit „A“ eingestuft) gab die Daten zur Kinderbetreuung nicht weiter.
Angebot für Unter-Dreijährige fast unverändert
Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Alterskategorien zeigt sich, dass es besonders Eltern mit ganz jungen Kindern nicht leicht haben, Kinderbetreuung und Beruf zu vereinbaren. Nach wie vor gibt es im Bezirk Kirchdorf keine Gemeinde, die im Bereich der Unter-Dreijährigen die Kriterien für die 1A-Einstufung erfüllt. Gleich blieb auch die Anzahl der Gemeinden mit „A“-Status (3): Nußbach, Steinbach/Steyr und Steinbach/Ziehberg. Somit liegt der Bezirk mit 13,0 Prozent A-Gemeinden in dieser Altersgruppe unter dem OÖ-Schnitt von 19,2 Prozent.
Auch die Anzahl der B-Gemeinden blieb gegenüber der Erhebung vor zwei Jahren gleich (3), jene der C-Gemeinden sank von zehn auf acht. Bei den Unter-Dreijährigen gibt es im Bezirk Kirchdorf wie vor zwei Jahren fünf E-Gemeinden, die kaum oder kein adäquates institutionelles Betreuungsangebot bieten. Das sind 21,74 Prozent der Bezirksgemeinden. Dies bedeutet im Bezirksvergleich den drittschlechtesten Wert. Nur die Bezirke Rohrbach (32,4 Prozent) und Freistadt (22,2 Prozent) haben bei den Unter-Dreijährigen noch höhere Anteile an E-Gemeinden. Ein Lichtblick: Vorderstoder und Roßleithen haben sich seit der letzten Erhebung bei dieser Altersgruppe um drei Kategorien von „E“ auf „B“ verbessert.
Deutliche Verbesserungen bei den Drei- bis Sechsjährigen
Die Betreuungssituation für die Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen hat sich im Bezirk Kirchdorf gegenüber der letzten Erhebung deutlich verbessert. Anstatt vier 1A-Gemeinden (2019) gibt es in dieser Altersgruppe nun sechs. Zu den bisherigen 1A-Gemeinden Micheldorf und Pettenbach kamen Inzersdorf i.K., Kirchdorf a.d.K., Oberschlierbach und Schlierbach hinzu. Die einstigen 1A-Gemeinden Grünburg und Kremsmünster wurden diesmal mit „A“ bzw. „C“ eingestuft. Auch die Anzahl der A-Gemeinden wuchs – von eins auf fünf (Grünburg, Molln, Nußbach, Steinbach a.d.S. und Steinbach a.Z.). Das heißt, das mittlerweile fast die Hälfte (47,8 Prozent) der Gemeinden im Bezirk Kirchdorf bei den Drei- bis Sechsjährigen eine sehr gute Betreuungsqualität bieten. 2019 waren es nur 21,7 Prozent.
Angebot für Volksschulkinder kaum verändert
Über ein „A“-Betreuungsangebot für Volksschulkinder verfügen vier Gemeinden: Grünburg, das sich von „C“ auf „A“ gesteigert hat, Molln, Nußbach und Pettenbach (2019: 3). Sie zeichnen sich mit einem sehr guten Angebot aus. Mit dem 17,4 Prozent-Anteil liegt man knapp unter dem Oberösterreich-Durchschnitt (19,2 Prozent). Drei Gemeinden erreichten die „B“-Kategorie (2019: 4). Die meisten Gemeinden (8) wurden in die Kategorie „C“ eingestuft (2019: 7). Ein „E“ erhielten Oberschlierbach und Vorderstoder.
Zum AK Kinderbetreuungsatlas
Experten des Institutes für empirische Sozialforschung (IFES) und der Arbeiterkammer Oberösterreich werteten in jeder der 438 oberösterreichischen Gemeinden das Kinderbetreuungsangebot für die jeweiligen Altersgruppen anhand von vier Kriterien aus: Öffnungszeiten, Mittagessen, Sommerbetreuung und Schließzeiten – wobei die Öffnungszeiten differenziert betrachtet wurden (Unter-Dreijährige mindestens sechs Stunden/Tag, Drei- bis Sechsjährige mindestens acht Stunden/Tag und Volksschulkinder mindestens vier Nachmittagsstunden/Tag – jeweils Montag bis Donnerstag). Die Anzahl der positiv erfüllten Kriterien ergab für jede Gemeinde eine von fünf möglichen Gesamt-Kategorien (von A bis E). Gemeinden, die zudem die Kriterien des Vereinbarkeitsindikators für Beruf und Familie erfüllten, konnten zusätzlich eine 1A-Bewertung erreichen. In Gemeinden mit einem Zusatz „+“ gibt es Sonderprojekte wie z.B. gesundes Mittagessen, Einsatz von Zivildienern, Integration usw.). In Gemeinden der Kategorie „E“ bedeutet der Zusatz „*“, dass es kein institutionelles Betreuungsangebot für die entsprechende Altersgruppe gibt.
Alle Details zu den Ergebnissen gibt es auch unter kba.arbeiterkammer.at/.
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