Wie steht es mit "Essenskultur" in Pflichtschulen?

Foto: VS Kremsmünster
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KREMSMÜNSTER (str). Bei der OÖ. Ernährungsumfrage gaben im Frühjahr beinahe ein Viertel der Befragten als Grund warum sie nicht öfter selbst kochen an, dass sie es nicht könnten. Nur ein knappes Drittel der Befragten hat Kochen in der Schule gelernt. Deshalb fordert Landesrat Rudi Anschober mit verschiedenen Maßnahmen Ernährung stärker in den Schulalltag zu integrieren, unter anderem fordert er ein Unterrichtsfach "Essenskultur" in allen Pflichtschulen. Denn: „Geschmack wird in der Kindheit geprägt. Momentan sieht die Ernährungsweise vieler Jugendlicher mit viel Junk Food, keinem Frühstück, häufigem Übergewicht nicht rosig aus. Es fehlt vielfach an Ausbildung und positivem Angebot in der Schule - hier müssen wir ansetzen, zum Beispiel mit einem Unterrichtsfach „Essenskultur"", so LR Rudi Anschober.

Wie sieht es derzeit in der Praxis wirklich aus?

LR Anschober fordert, dass eine "Gesunde Jause" nicht mehr nur monatlich sondern täglich angeboten wird und dass Schulbuffets auf frische, biologische und fair gehandelte Nahrungsmittel achten. In der Volksschule Kremsmünster wird die "Gesunde Jause" derzeit einmal pro Woche angeboten. "Die "Gesunde Jause" wird jedes zweite Mal von einer Schulklasse für alle anderen Kinder selbst gemacht. Sie besteht aus Aufstrichen, Obst und Gemüse. Zu trinken gibt es dazu Wasser, Mineralwasser und verdünnte Fruchtsäfte", erzählt Maria Wolfram, Direktorin der Volksschule Kremsmünster. An den anderen Tagen wird vom Schulwart eine Jause angeboten. Dort gibt es genauso Schwarzbrot mit verschiedenen Aufstrichen. Das Brot ist hier sogar von Michaela Öllinger selbstgemacht. Ihr Bauernhof wird auch von Schülern besucht. Damit haben die Volksschüler in Kremsmünster eine gute Möglichkeit wieder einen Bezug zu Lebensmitteln zu bekommen. - Eine weitere Forderung von LR Anschober. Um dieses Verständnis und die Wertschätzung für Nahrungsmittel noch zu verstärken, möchte er in den Schulen Kindern die Möglichkeit geben selbst zu kochen. Diese Möglichkeit haben die Schüler der Volksschule Kremsmünster durch das Engagement der Lehrer. In den Neuen Mittelschulen bestimmt auch das Interesse der Lehrer wie häufig und wie viel die Schüler über Ernährung erfahren. Das Unterrichtsfach "Ernährung und Haushaltsführung" ist zwar dort im Lehrplan fest vorgesehen, allerdings schwankt die Wochenstundenzahl zwischen ein und drei und die Unterrichtsinhalte nicht völlig klar definiert. So sind Themen wie nachhaltige Ernährung, regionaler oder saisonaler Einkaufen nicht verpflichtend vorgegeben, die Landesrat Rudi Anschober aber als wesentlich erachtet. Außerdem werden seiner Meinung nach die globalen Zusammenhänge des Ernährungsverhaltens zu wenig im Unterricht in den Neuen Mittelschulen erörtert. Noch viel schlechter sieht die Situation für "Essenskultur" in den Unterstufen der Gymnasien aus. Denn hier liegt es völlig am Interesse und den zeitlichen Möglichkeiten der Lehrer Wissen über Ernährung zu vermitteln und so haben Schüler im Laufe des Schuljahres auch nur in Ausnahmefällen die Möglichkeit selbst zu kochen. Deshalb ist ein eigenes Unterrichtsfach hier noch lange Zukunftsmusik. Aber wäre es in Volksschulen im Bezirk sinnvoll? Maria Wolfram dazu: "In meinen Augen ist ein eigenes Unterrichtsfach in den Volksschulen nicht notwendig. Im Rahmen des Sachunterrichts kann da so viel getan werden. Unsere Schüler kochen im Unterricht regelmäßig und besuchen mehrere Male einen Bauernhof im Ort. Dort werden beispielsweise Erdäpfel eingelegt und später gekocht."

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