Mit 85 noch Benzin im Blut
Seit 1962 ist Josefine Hemetmair die Wirtin des Gasthauses Hemetmair in Pfaffing und nebenbei leidenschaftlich als Bikerin unterwegs.
PETTENBACH. Im Jahr 1897 eröffnete Michael Hemetmair, der Urgroßvater von Josefine, das Gasthaus Hemetmair in Pfaffing. Seit 1962 ist die heut 85-jährige die Wirtin des Hauses. Auch ein Gemischtwarenhandel gehörte seit Beginn zum Betrieb. Ende der Vierziger-Jahre machte sie eine Kaufmännische Ausbildung. Ihr erster Verdienst waren 35 Schilling. Neben dem Gasthaus fährt sie nicht nur gerne Motorrad, sondern bereist auch sehr gerne die unterschiedlichsten Länder der Erde. Zunächst fuhr sie heimlich mit der Sachs von ihrem Bruder aus, ehe sie sich einen Lohner Roller leistete. Es folgten eine Horex Regina, eine Honda CB 75 und eine Yamaha FZX, die sie noch heute besitzt. Mittlerweile sind die Ausfahrten zwar wesentlich kürzer geworden, dennoch fährt sie nach wie vor leidenschaftlich gerne auf zwei Rädern, seit 2001 auch wieder mit Beiwagen.
„Ich bin mit dem Motorrad sogar auf Saison gefahren. Einmal nach England, das war 1958, und fünfmal verbrachte ich die Saison in der Schweiz. Erst vor zwei Jahren besuchte ich die ehemaligen Hotels in Brienz und der Lenzer Heide, in denen ich damals arbeitete. Es hat mich schon ein wenig überrascht wie verbaut dort schon alles ist. Im Jahr 1963 starb dann mein Vater. Seither führte ich das Gasthaus zu Hause und kümmerte mich auch um die Fremdenzimmer, welche 1974 dazu gebaut wurden. Trotz der vielen Arbeit verlor ich nie die Lust am Reisen.“ Josefine Hemetmair
Zu Hause in Pfaffing ist es auch sehr schön
Reisen ist für sie kein klassischer Urlaub bei dem man die meiste Zeit mit Essen oder auf dem Strand verbringt, sondern vielmehr ein Erlebnis. Es muss ihr im Urlaub etwas geboten werden. So bereiste sie beispielsweise Länder wie Neuseeland, China, Südafrika oder Kanada, in denen es viel zu entdecken gibt. Wenn man sich mit ihr unterhält, spürt man regelrecht die Freude am Reisen und den Drang neues auszuprobieren. Ganz besonders gefiel ihr die Weltreise 1997, bei der es von Kuala Lumpur nach Neuseeland, Polyniesien, Insel Morea und Tahiti. Auch die beiden Reisen zum Yangsteegiang in China war ein besonderes Highlight. Eine spezielle Bikerkreuzfahrt machte sie mit 63 Jahren mit. Diese ging von Genua aus nach Tunesien und über Korsika wieder retour.
„Das war schon ein besonderes Erlebnis. Wir fuhren mit den Motorrädern nach Genua und von dort aus Richtung Sizilien, dann Richtung Tunesien und machten dann noch einen Abstecher nach Korsika und von dort ging es wieder nach Hause. Es sind die besonderen, aber oftmals auch die einfachen Erlebnisse im Leben die einem in Erinnerung bleiben. Ob es das Eselreiten in Griechenland oder das Ski fahren mit den Enkerln ist. Hauptsache man verliert nie den Spaß an der Neugier etwas Neues auszuprobieren. Bei all den Urlauben muss ich aber dennoch sagen, zu Hause in Pfaffing ist es auch sehr schön.“
Beim Ski fahren mit ihren Enkerln dachte sie zunächst ans überleben. Aber man kommt bekanntlich immer irgendwie vom Berg runter, so dachte auch sie. Aber es gibt noch mehr so lustiger und zeitgleich spannender Erlebnisse die die 85-jährige zu erzählen hätte. Ihre Stammgäste beschreiben sie in jedem Fall als rüstige, kernige und lustige Person. Wir wünschen ihr auch weiterhin viel Spaß am Motorrad fahren. Vor allem aber viel Gesundheit und unfallfreie Ausfahrten und viele tolle Erlebnisse auf Ihren Reisen. Vielleicht kommt ja noch die ein oder andere hinzu.
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