Brunnen für die Menschen im Südsudan

MICHELDORF (sta). Vor sieben Jahren gründete der Micheldorfer Arzt Herbert Bronnenmayer den Verein MiakWadang, was soviel wie "Morgen beginnt die Zukunft" heißt - ein Entwicklungsprojekt für mehrere Dörfer im Südsudan. Fünf Jahre lebte Bronnenmayer mit seiner Familie in Afrika, bis ihn der Bürgerkrieg aus dem Land vertrieb. Nach einigen Jahren in Frieden sind Nilfrachtschiffe mit hunderten Rebellen an Bord und schweren Waffen wieder in die Dörfer entlang des Nils, in denen MiakWadang tätig ist, eingefallen und haben diese in Brand gesteckt. Die Bevölkerung konnte fliehen. "Unsere materielle Aufbauarbeit wurde zunichte gemacht. Aber wir haben viel in die Ausbildung und das Selbstwertgefühl der Menschen investiert. Sie werden zurückkehren und neu anfangen. Es geht uns auch darum, die Menschen im Land zu halten, sie auszubilden und ihnen Fähigkeiten zu geben, damit sie überleben können."
Sobald die Rebellen das Gebiet verlassen haben, möchte Bronnenmayer wieder nach Afrika reisen und mithelfen, dringend benötigte Brunnen zu bauen. "Es wurden zwar von Hilfsorganisationen bereits einige installiert, aber damit wird nur verunreinigtes Wasser geliefert. Wir haben das Wasser getestet und festgestellt, dass es nicht für den menschlichen Gebrauch geeignet ist. Unser Ziel ist es, das Gebiet flächendeckend mit Brunnen auszustatten, die sauberes Wasser liefern. Wir arbeiten mit Universitäten und anderen Hilfsorganisationen zusammen und erhalten dadurch wertvolle Informationen, wo Bohrungen zu trinkbarem Wasser führen.Trinkwasser ist zwar im ganzen Südsudan zu haben. Das Wasser ist aber behandeltes Nilwasser. Die Plastikflaschen werden bei Temperaturen bis 50 Grad im Schatten transportiert bei direkter Sonneneinstrahlung. Dabei werden Schadstoffe freigesetzt. Das ist keine Lösung für sauberes Trinkwasser."

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