Nationalpark Kalkalpen Bio-Rind: Wirte als Botschafter des regionalen Genusses

v.l. Nationalpark-Direktor Erich Mayrhofer, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und Genusswirt Reinhard Guttner, Gasthaus Schupfn | Foto: Land OÖ/Linschinger
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BEZIRK. Mit dem Projekt GenussRegion Nationalpark Kalkalpen Bio-Rind soll für die Rinderproduzenten in der Region oberösterreichische Kalkalpen, eine stabile, langfristige Vermarktung aufgebaut werden.

Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger: Almen im Nationalpark Kalkalpen – Inseln der Biodiversität

Was wären unsere Berge ohne ihre Almen? Sie sind ein landschaftliches Juwel und prägen als solches das Gesicht unseres Landes. Die Almen nehmen auch im Nationalpark Kalkalpen einen besonderen Stellenwert ein. „Almen gelten bei den Besucherinnen und Besuchern – bei den Konsumentinnen und Konsumenten - als Symbol der Ruhe, Erholung und Lebensqualität. Kein Wandern ohne Einkehren bei der Almhütte - dabei spielt der Genuss eine bedeutende Rolle“, sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Im 209 Quadratkilometer großen Wald-Nationalpark in den Bezirken Steyr-Land und Kirchdorf machen die Alm und Wiesenflächen zwar nur 6 Prozent, das sind 12,54 Quadratkilometer, aus. Auf Grund ihrer hohen Artenvielfalt sind sie jedoch besonders schützenswert.

So besteht ein Vertragsnaturschutz mit 125 bäuerlichen Grundeigentümern und Servitutsberechtigen. Es werden zirka 520 Stück Jungvieh aufgetrieben, zusätzlich gibt es Mutter-Kuh-Haltung und Rassezucht. Alte Haustierrassen wie Murbodner, Bergschecken, Noriker, Weiße Eseln, etc. finden dort saftige Grünflächen.

„Durch die traditionelle Beweidung und Behirtung bleiben die Almen als grüne Dächer lebendig. Sie zeichnen sich als naturnahes, zumeist extensives Weideland mit hoher biologischer Vielfalt aus und bilden damit die Grundlage für den sanften Tourismus“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.

GenussRegion Nationalpark Kalkalpen Bio-Rind

Die GenussRegion Nationalpark Kalkalpen Bio-Rind liegt rund um den Nationalpark Kalkalpen und ist eng mit diesem verbunden. Die Region ist seit jeher ein traditionelles Rinderzuchtgebiet. Als Projektpartner haben sich dafür Bauern, Almwirtschafter, Handelsbetriebe, Gastwirte und der Nationalpark Kalkalpen zusammengefunden, um „aus der Region für die Region“ dieses typische Produkt zu veredeln und zu vermarkten.

Mit der Herstellung des Produktes werden zudem regionaltypische Rinderrassen wie z.B. Murbodner oder Ennstaler Bergschecken in ihrem Fortbestand unterstützt, die auf Almen im Nationalpark und Wiesen in der umliegenden Nationalpark Region weiden. Würden die Rinder von den Almflächen verschwinden, wäre das Zuwachsen mit Sträuchern innerhalb weniger Jahre das Ende der schönen Kulturlandschaft.

Rindfleischwochen

„Regionaltypische Lebensmitteln bedeuten Genuss und sichern sowohl die Landschaft als auch die Artenvielfalt. Das ist dem Nationalpark Kalkalpen ein Anliegen“, sagt Nationalpark-Direktor Erich Mayrhofer.

Um dieses Qualitätsbewusstsein für das Bio-Rindfleisch in der heimischen Region zu stärken, organisierte der Nationalpark Kalkalpen unter der Leitung von Direktor Erich Mayrhofer mit Almobmann Hans Feßl und Fleischermeister Adolf Moser in Kooperation mit Genusswirten so genannte „Rindfleischwochen“ in der Genussregion Nationalpark Kalkalpen.

Sechs Betriebe aus den Bezirken Kirchdorf, Steyr und Steyr-Land boten ihren Gästen Spezialitäten rund um das Rind an. Kremstaler Bierfleisch, Gekochter Tafelspitz, Rindsrouladen oder Rindsgulasch vom Nationalpark Bio-Rind sind regionale Speisen, die aus biologischer Produktion stammen und von den Gästen aufgrund ihres erlesenen Geschmackes besonders gelobt wurden.

Nächste Schritte

„Das Bio-Rind wird noch zu wenig als regionales Spitzenprodukt bei den heimischen Konsumenten wahrgenommen, daher soll durch Infokampagnen und weiteren Genusswochen die Bewusstseinsbildung angekurbelt werden“, begrüßt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger die Initiative.

Auch eine professionell organisierte Vermarktung ist notwendig, um konkurrenzfähig zu werden. „Unser Ziel für die nächsten fünf Jahre ist es, eine lückenlose Wertschöpfungskette - von der bäuerlichen Produktion bis hin auf den Teller – aufzubauen“, so Genussregions-Obmann Hans Feßl. Durch die Weiterentwicklung des Produktes und deren Vermarktung soll die regionale Wertschöpfung gesteigert werden.

„Letztendlich gewinnt nicht nur der Konsument ein hervorragendes Produkt aus der Region, sondern es profitiert auch Landschaft, Naturschutz, Fauna und Flora sowie der Tourismus von diesem Projekt“, ist Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger überzeugt. Die Erhaltung unserer Almen und Weiden muss unser aller Anliegen sein. Gepflegte Almen dienen dem Erosionsschutz, der Erhaltung geschlossener Ökosysteme und erfüllen als Erholungsflächen eine wichtige soziale Aufgabe.

Gastronomie und Regionalität

Das Thema Regionalität wird von den Österreicherinnen und Österreichern verstärkt nachgefragt und die heimische Gastronomie reagiert entsprechend darauf.
„Marktforschungen belegen, dass Bioprodukte von Produkten aus der Region in ihrer Bedeutung für den Konsumenten abgelöst werden und in Zukunft noch stärker werden“, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. „Wer heimisch einkauft und genießt, leistet einen Beitrag zum Umweltschutz, Landschaftsschutz, unterstützt ein lebenswertes Österreich und sichert Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Die gesamte Lebensmittelbranche hat in unserem Land eine große volkswirtschaftliche Bedeutung. Dabei gehen die Motive für den Kauf von regionalen Produkten vom Patriotismus, über Natürlichkeit, Reinheit und Qualität bis zu Vertrauen und Sicherheit.“

Der Außer-Haus-Verzehr steigt – dieser Trend hält auch in Zukunft an und der Gast hat das Bedürfnis nach hochwertigen Lebensmitteln/Speisen, die im Einklang mit der Natur stehen, gesund sind und nachvollziehbar erzeugt werden.
Jede Region, jedes Viertel oder Tal hat typische kulinarische Spezialitäten in Österreich zu bieten, die höchsten Qualitätsanforderungen genügen.

Verankerung in der Gastronomie

Genussland Oberösterreich und seine GenussRegionen holen diese regionalspezifischen Köstlichkeiten auf die unterschiedlichste Art und Weise vor den Vorhang und bieten den Produzenten, den Verarbeitern und den Gastronomen selbst eine Plattform, in der über die Produkte, Dienstleistungen und touristische Angebote informiert wird. Somit werden die Landwirtschaft, verarbeitende Gewerbebetriebe, Tourismus, Gastronomie und Handel zum gegenseitigen Nutzen miteinander vernetzt.
„Der Punkt ist, dass die Verankerung eben dieser „Regionalität“ in der Gastronomie noch zu verstärken und nachhaltig zu verankern ist, um vom gegenseitigen Nutzen zu profitieren. Nicht umsonst sind die Wirte eine der wichtigsten Botschafter für den regionalen Genuss und den Innovationen rund um diesen“, ist Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger überzeugt.

Um einen langfristigen nachhaltigen Schulterschluss zwischen den Produzenten und den Gastronomen herbeizuführen, bedarf es einer gelebten branchenübergreifenden Zusammenarbeit.

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