Damit es kein Sprung ins Krankenhaus wird:

Peter Hellinger, Unfallchirurg und Spezialist für Sportverletzungen am LKH Kirchdorf. | Foto: gespag
  • Peter Hellinger, Unfallchirurg und Spezialist für Sportverletzungen am LKH Kirchdorf.
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KIRCHDORF (sta). In den vergangenen Jahren hat sich ein wahrer Boom um die
Trendsportart „Trampolinspringen“ entwickelt. In vielen Gärten machen Kinder voller Freude meterhohe Sprünge, toben den lieben langen Nachmittag auf dem Springgerät und vollführen akrobatische Kunststücke. Trotz des hohen Spaßfaktors birgt das Trampolin aber auch Risiken: Denn bei unvorsichtiger Nutzung steigt leider auch die Unfallgefahr – und der ausgelassene Springspaß endet in der Unfallambulanz eines Krankenhauses.
„Auf einem Trampolin wird die Sprungkraft um das bis zu Vierfache erhöht“, weiß OA. Dr. Peter Hellinger, Unfallchirurg und Spezialist für Sportverletzungen am LKH Kirchdorf, „ebenso steigt die Belastung beim Landen bis auf das Achtfache des Körpergewichtes.“ Mitunter ein Grund, warum die Zahl der Trampolinunfälle bei Kindern dramatisch gestiegen ist. Das wachsende kindliche Skelett und die sensiblen Bandstrukturen der jungen Springkünstler sind der enormen Belastung oft nicht gewachsen und erleiden Schäden.

Arme und Beine sind besonders betroffen
Am häufigsten verzeichnen die Experten des LKH Kirchdorf Verletzungen an Armen undBeinen, gefolgt von Schädelverletzungen. „Etwa 40 Prozent dieser Verletzungen gelten als schwer und gehen mit oft komplizierten kindlichen Knochenbrüchen oder schweren Bandverletzungen einher, die operiert werden müssen“, so der Experte. Etwa sieben Prozent sind ernste Wirbelsäulen- und Schädel-Hirn-Verletzungen, die beispielsweise durch missglückte Saltoversuche hervorgerufen werden. Nicht immer können bleibende neurologische Schäden ausgeschlossen werden.
Neben der unterschätzten Krafteinwirkung durch die hohe Sturzenergie sind es vor allem Ermüdung und Konzentrationsverlust, die ein hohes Verletzungsrisiko bergen.
Da bei Kindern Konzentrationsfähigkeit, Koordination und maximale Körperspannung oft noch nicht ausreichend ausgeprägt sind, passieren viele Unfälle erst später am Nachmittag, wenn sie anfangen zu ermüden.

Folgendes sollten Kinder und auch deren Eltern oder Betreuungspersonen beachten:

Ø Auf eine fachgerechte Montage, einen geeigneten Untergrund sowie auf ein
Sicherheitsnetz und Randpolster achten
Ø Sorgsame Kontrolle bei der Wiederinstandsetzung im Frühjahr (Rost, UV-Strahlen
oder schlechte Lagerung des Materials machen den Kunststoff spröde)
Ø Immer ohne Schuhe springen und zudem eingesteckte Gegenstände aus den
Taschen nehmen
Ø Kinder unter drei Jahren sollten kein Trampolin benutzen
Ø Kleinkinder sollten IMMER beaufsichtigt werden
Ø Es sollte immer nur eine Person auf dem Sprungtuch sein (besonders gefährlich:
unterschiedlich schwere Personen – Kinder und Eltern sollten nicht gemeinsam
springen)
Ø Die aktive Springzeit sollte nicht mehr als zehn Minuten betragen, danach ist es
sinnvoll eine Pause einzulegen
Ø Keine Bälle oder anderes Spielzeug am Trampolin
Ø Niemals vom Trampolin auf den Boden springe

Haftungsfrage klären
Falls es bei Nachbarskindern oder fremden Kindern zu Verletzungen am hauseigenen
Trampolin kommt, taucht immer wieder auch die Schuldfrage auf. Es ist daher ratsam, die Eltern vorher darauf hinzuweisen, dass im Fall einer Verletzung keine Haftung übernommen wird. „Trampoline sind keine harmlosen Spielgeräte für Kinder. Vielmehr sind es Sportgeräte, die bei falscher Technik und Anwendung ein hohes Verletzungspotential mit sich bringen“, betont Dr. Hellinger abschließend. Bei entsprechenden körperlichen Voraussetzungen und richtiger Anwendung ist das Trampolinspringen allerdings ein anspruchsvoller Sport mit hohem Spaßfaktor und ausgezeichnetem Trainingsreiz für Koordination, Körperspannung, Kraft und Ausdauer.

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