Seminarbäuerinnen: Botschafterinnen der Regionalität seit 20 Jahren

Seminarbäuerin Maria Stütz zeigt den richtigen Dreh bei der Zubereitung von Knödeln. | Foto: LK OÖ
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OÖ. Im Jubiläumsjahr liegt der Schwerpunkt der Arbeit der 70 oberösterreichischen Seminarbäuerinnen auf der heimischen Mehlspeisküche: Allein heuer besuchen 70 Seminarbäuerinnen im Landwirt- schaftlichen Fortbildungsinstitut der Landwirtschaftskammer OÖ Weiterbildungs- kurse, um sich auf ihre Kurs-Tätigkeit vorzubereiten.

Seminarbäuerinnen bringen Regionalität auf den Tisch

„Ein Sprichwort sagt: „Du bist, was du isst“. Aber was genau legen wir täglich auf unsere Teller? Wie wird unser Essen produziert? Wie verarbeite ich Lebensmittel richtig und g‘schmackig? Fragen über Fragen, die sich die Konsumenten oft stellen und auf die die Seminarbäuerinnen der Landwirtschaftskammer OÖ eine Antwort haben: mit praktischen Kochkursen, Seminaren und Angeboten für Schulkinder“, erläutert ÖR Annemarie Brunner, Vorsitzende des Bäuerinnenbeirats der Landwirtschaftskammer OÖ.

Bei den Seminarbäuerinnen-Kursen ist jeder willkommen. Denn die Botschaft der Seminarbäuerinnen lautet: Jeder kann kochen – das Volksschulkind genauso wie der Teenager, die ernährungsbewusste Jung-Mutti, der vielbeschäftigte Manager oder der „eilige“ Genießer. Auch bereits vom Kochen begeisterte wollen oft noch etwas dazulernen und sich spezielle Tipps und Tricks für die Zubereitung von regionalen Spezialitäten holen. „Unsere Seminarbäuerinnen bringen Regionales trendig auf den Tisch und sind gleichzeitig Hüterinnen der traditionellen bäuerlichen Küche“, fasst Brunner zusammen.

Breite Angebots-Palette

Die Palette des bunten Kochkursangebots reicht von Fischkochkursen bis hin zu flotten Partysnacks. „Kulinarische Mitbringsel“, „Genuss gelöffelt - Köstliches aus der Suppenküche“, „Erdäpfelküche“, „Leicht und schlank genießen“, „Zeitgemäße Klassiker der Rindfleischküche“ oder „Wild auf Wild“, sind weitere oft gebuchte Kochseminare. Zu Ostern sind die Gebildbrot-Kurse sehr gut nachgefragt. Auch Kinder bekommen durch fünf verschiedene Kinder-Kochkurs-Themen Lust aufs Selbermachen.

Oberösterreichische Erfindung findet großen Anklang

Die Idee zu den Seminarbäuerinnen hatten die oberösterreichische Bäuerinnenorganisation und die Landwirtschaftskammer OÖ Anfang der 1990er Jahre. Von Oberösterreich aus wurde das Konzept, Bäuerinnen zu Seminarbäuerinnen auszubilden, in ganz Österreich übernommen. Die ersten Seminarbäuerinnen, die 1993 ihre Arbeit aufnahmen, vermittelten vor allem Wissen zum Thema Käse. Mittlerweile gibt es in ganz Österreich mehrere hundert Seminarbäuerinnen, 70 aktive davon alleine in Oberösterreich.

Insgesamt wurden in diesen 20 Jahren 130 Seminarbäuerinnen in Oberösterreich in speziellen Zertifikatskursen ausgebildet. Dieser Zertifikatskurs mit Abschlusspräsentation dauert 130 Stunden und die Seminarbäuerinnen erhalten jedes Jahr Weiterbildungen für neue Kurs-themen. Seit 1993 haben in Oberösterreich über 140.000 Menschen rund 1.000 Kochseminare besucht. Der Männeranteil liegt bei neun Prozent und Umfragen belegen eine hohe Zufriedenheit der Kursteilnehmer.

Wissen um heimische Lebensmittel wird gefördert

Für die bäuerliche Landwirtschaft ist es unerlässlich, das praktische Koch- und Produktwissen zu fördern, weil dadurch die Konsumenten die regionalen und saisonalen Lebensmittel kennen und schätzen lernen. Außerdem wird durch die praktizierenden Seminarbäuerinnen ein ganz wichtiger Bezug zur heimischen Produktion hergestellt. „Uns Bäuerinnen und Bauern ist es ein großes Anliegen, unsere Qualitätsprodukte sozusagen bis in die Küchen der Konsumenten zu begleiten, vom Feld auf den Teller. Und das machen die Seminarbäuerinnen perfekt“, betont Brunner.

Heuriger Schwerpunkt: die bäuerliche Mehlspeisküche

„Das Wissen um die Zubereitung traditioneller heimischer Mehlspeisen geht mehr und mehr verloren. Dem wollen die Seminarbäuerinnen entgegenwirken und deswegen startet mit der heurigen Bildungssaison ein besonderes Kursangebot: Bauernkrapfen, Affen & Co – traditionelles Schmalzgebäck selber machen “, erläutert Brunner.

Bauernkrapfen und Co. sollen Teil des kulinarischen Weltkulturerbes werden
Die oberösterreichischen Bäuerinnen haben mit der Initiative „Freunde der österreichischen Mehlspeiskultur“ Kontakt aufgenommen, die sich um die Anerkennung der österreichischen Mehlspeisen als immaterielles Weltkulturerbe durch die UNESCO bemüht. Die heimischen Bäuerinnen wollen dort die traditionellen bäuerlichen Mehlspeisen in ihren regionalen Ausprägungen einbringen. „Die OÖ Bäuerinnenvertreterinnen und Seminarbäuerinnen sind der festen Überzeugung, dass nicht nur Kaiserschmarrn oder die Linzertorte usw. zum Weltkulturerbe erhoben werden sollen, sondern auch der Bauernkrapfen. Denn er ist eine klassische Spezialität, hat seine festverankerten Wurzeln in der bäuerlichen Küche und gehört zur oberösterreichischen Ess- und Trinkkultur wie die Knödel und Most“, ist Brunner überzeugt.

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