"Arbeit ist nicht bezahlbar"
Seit 33 Jahren ist Andreas Hofer als Schuhmacher selbstständig. Er ist einer der letzten seiner Zunft.
KIRCHDORF (sta). Die Basis für viele heute im Bezirk erfolgreiche größere Unternehmen ist das Handwerk. Im Lauf der Zeit hat sich dieses aber stark verändert. Als der Micheldorfer Andreas Hofer 1981 sein Geschäft in Kirchdorf eröffnete, gab es noch viele Schuhmacher. "Damals hat es fast in jedem Ort einen Schuster gegeben", so der 68-Jährige, der als einer der wenigen übrig blieb und schon zu den 'Unikaten' der Branche gehört. "Ich habe meine Arbeit bisher aber immer gerne gemacht, auch wenn es seit jeher ein Kampf ums Überleben war. Ich gehe zwar nicht unter, aber reich werde ich mit meiner Arbeit auch nicht." Seine tägliche Arbeit besteht aus Improvisieren. "Keine Arbeit gleicht der anderen. Manchmal habe ich auch nicht gleich eine Lösung, ich habe aber noch nie einen Kunden heimgeschickt."
Neben neuen Sohlen für Schuhe, Absätze, die zu reparieren sind oder Schuhen, die von Hunden zerbissen wurden, repariert er auch Lederhosen, Ledertaschen oder Koffer. Nicht selten bekommt er Lob und Anerkennung. "Andy, du bist ja wirklich ein Künstler", hörte er schon von manchem seiner Kunden. Manchmal wurde er auch schon als 'Flicker' bezeichnet. "Da muss ich dann schon manchmal schmunzeln, weil ich weiß, was ich kann", so Hofer.
"Enttäusche die Leute nicht"
Die Zufriedenheit seiner Kunden geht ihm über alles. "Ich möchte sie nicht enttäuschen. Der tatsächlich geleistete Aufwand und die unzähligen Stunden, die ich dafür manchmal aufwände, sind sowieso unbezahlbar", so Hofer. Er möchte noch zehn Jahre in seinem Beruf tätig sein. "Beim Herrgott gibt es keine Pension, aber wenn ich dann doch mein Werkzeug beiseite lege, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass es gut und richtig war was ich gemacht habe. Wichtig ist mir, dass das Handwerk auch in Zukunft bestehen bleibt. Ich habe viele Kunden, die froh sind, dass es noch einen Schuster gibt."
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