Vorstellrunde für regionale Betriebe

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SCHLIERBACH/KIRCHDORF. Auch in diesem Jahr wurde es Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren ermöglicht im Rahmen der Kirchdorfer Talentewoche regionale Betriebe kennenzulernen. Hautnah schnupperten sie dabei in die Welt von Technik und Wirtschaft hinein. Die Gruppe "Mediengestaltung" konnte neben einem Besuch bei "Radio B138" und dem Kennenlernen von "Regional TV" auch die Redaktion der Bezirksrundschau Kirchdorf erleben und sich selbst in der Interviewführung erproben. Heimo Czepl, Obmann der Technologiegruppe Kremstal und Inhaber der Steuerberatungskanzlei Czepl & Partner GmbH & Co KG, und Vera Strohmeier, die im Kommunikationsmanagement der MARK Metallwarenfabrik tätig ist, stellten sich den unterschiedlichen Fragen der jungen Nachwuchsreporter.

Hilfe bei der Berufswahl
Besonderes Interesse zeigten die Teilnehmer der Talentewoche am eigenen Berufsweg der Interviewten und obwohl Vera Strohmeier schon seit ihrer Schulzeit in einer Handelsakademie wusste, dass sie etwas Betriebswirtschaftliches machen möchte, betonte auch sie die Wichtigkeit des "Hineinschnupperns" in mögliche Berufssparten: "Gerade beim Kommunikationsmanagement wissen viele nicht wirklich, was man darunter versteht. Deshalb ist es besonders wichtig Praktika zu machen und dadurch vieles auszuprobieren, bevor man sich wirklich für einen Berufsweg entscheidet." Nachwuchsmitarbeiter früh genug für die Betriebe im Bezirk zu motivieren, ist auch der Grund, weshalb die Firma Mark bei der Talentewoche selbst vertreten ist.
Heimo Czepl erzählte den Interviewern dagegen von seinem ursprünglichen Wunsch bei der EU-Kommission in Brüssel zu arbeiten und wie froh er heute sei, mit seiner Familie nicht in einer Stadt sondern auf dem Land zu wohnen.
Besonders die etwas älteren Jugendlichen, bei denen die Berufsentscheidung nicht mehr allzu weit entfernt ist, fragten nach konkreten Empfehlungen, ob etwa ein HTL- oder ein KTLA-Abschluss bessere Jobchancen biete. Heimo Czepl: "Ich würde fast sagen, dass die KTLA besser ist, weil hier Praxisbezug und Schulausbildung noch viel mehr kombiniert sind. Ich höre auch von den Firmen im Bezirk, mit denen ich zu tun habe, dass die KTLA-Absolventen heiß begehrt sind. Allerdings handelt es sich dabei schon um eine sehr fordernde Ausbildung, die nicht nebenbei gemacht werden kann." Vera Strohmeier erzählte den Jugendlichen dagegen auch von Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrlinge und der Mark-Akademie, für die sie auch beruflich zuständig ist.

Werte in der Wirtschaft
Die Jugendlichen nutzten die Zeit allerdings auch um persönliche Einschätzungen und Wertvorstellungen der Interviewpartner zu erfahren. Fragen nach dem Brexit und einem möglichen Öxit waren dabei nicht ausgeschlossen. "Ich denke, dass es eine fatale Entscheidung war, die die Briten noch bitter bereuen werden", sagte Heimo Czepl und kommentierte die Möglichkeit eines Öxits mit genauso klaren Worten: "Ehrlich gesagt halte ich einen Öxit schlicht und einfach für Stumpfsinn. Leute, die glauben diesen Weg gehen zu müssen, haben schlichtweg keine Ahnung von den fatalen Konsequenzen für ein exportorientiertes Land wie Österreich." Zugleich begründete er seine Meinung mit der Entstehung der EU als Friedensprojekt und seiner generellen Ansicht, dass es "immer gescheiter ist miteinander zu reden". Auch die Entstehung der Technologiegruppe Kremstal, dessen Obmann Heimo Czepl ist, gründet in der Notwendigkeit des regelmäßigen Austausches zwischen den Firmen in der Region. Die Wichtigkeit von Zusammenarbeit hob auch Vera Strohmeier hervor: "Teamwork finde ich sehr, sehr wichtig. Alleine schon, weil dadurch viel mehr Ideen entstehen."
Selbst Fragen nach Firmengrundsätzen blieben nicht aus und so erfuhren die Jugendlichen auch von Rudolf Marks Ziel, eine Firma zu bewahren, in der selbst die Enkelkinder der derzeitigen Mitarbeiter noch arbeiten können und wollen. Neben Nachhaltigkeit und Fairness im Umgang mit den Mitarbeitern, wurde den Jugendlichen auch die Wichtigkeit des Potenzials der Mitarbeiter näher gebracht. Heimo Czepl auf die Frage, ob er sich auch vorstellen kann, Asylberechtigte einzustellen: "Sicher. Wenn ich sehe, dass jemand Potenzial hat, dann werde ich ihn als Mitarbeiter einstellen. Das ist bei jedem dasselbe, egal ob Mann oder Frau, Ausländer oder Österreicher."

Keine Zukunftssorgen
Dank des hohen Interesses und der Aufgewecktheit der Jugendlichen konnten mögliche Bedenken den Nachwuchs betreffend zerstreut werden. Beide Interviewpartner zeigten sich begeistert von den potenziellen Nachwuchsjournalisten und deren vielfältigen Fragen.

Fotos: Strasser, Wiesmüller, TIZ

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