Theater "Glashütt"
Erfolgreiche Uraufführung in der Kirchenruine Hörbrunn

Tamara Pieth und Hubert Riedmann spielen das Liebespaar, das das erste sein will, das in dieser Kirche heiratet. | Foto: Hannes Mallaun
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  • Tamara Pieth und Hubert Riedmann spielen das Liebespaar, das das erste sein will, das in dieser Kirche heiratet.
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Sensibler Umgang mit einem besonderen Ort.

HOPFGARTEN (jos). Die ersten beiden Aufführungen des Theaterstücks „Glashütt – Die Sehnsucht des Sandkorns“ zeigten, dass die berührende Geschichte um das Scheitern des Kirchenbaus in Hörbrunn die Menschen magisch in ihren Bann zieht.
Gerade das Bewusstsein, dass es wohl die einzige Kirche ist, die vor der Fertigstellung wieder zur Ruine wurde, macht diesen Ort so einzigartig. Die Zuschauer der ersten Aufführungen am vergangenen Wochenende haben diesen Zauber gespürt. Es waren leise Abende mit sehr vielen Emotionen, es war fast so, als wäre die Kirche für die Zeit des Spiels Realität und fertig.

Inszenierung mit Tiefgang

Für die feinfühlige Inszenierung verantwortlich zeichnet Regisseur Markus Plattner. Mit einfachen, aber inhaltsstarken Dialogen fordert Plattner von der ersten Sekunde die Aufmerksamkeit des Publikums und führt sie behutsam in jene Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als viele Menschen in diesem Ortsteil die Sehnsucht hatten, ihre eigene Kirche zu bekommen. Wie zum Beispiel die Hauptfigur des Stückes, die Bäckersgehilfin Marie. Verkörpert von Tamara Pieth träumt Marie davon, die erste zu sein, die in dieser Kirche heiratet. Ihre Sehnsucht wird nie erfüllt, aber mit eisernem Willen hängt sie ihrem Traum nach, dass diese Kirche irgendwann einmal zu Ende gebaut wird.
„Mein großes Lob gilt den Schauspielern der Volksbühnen Hopfgarten und Westendorf“, erklärt Markus Plattner. „Sie haben sich auf das Experiment eingelassen, mit mir gemeinsam diesem Ort einen würdigen Auftritt zu bieten, mit dem Spiel auch einmal in den Hintergrund zu treten und den Mauern eine Stimme zu geben.“

Brixentaler Volksspiele

Perfekt funktioniert hat bei diesem ambitionierten Theaterprojekt die Zusammenarbeit der Volksbühnen aus Hopfgarten und Westendorf. Die schauspielerische Leistung beeindruckt, für die meisten der Schauspieler war es die erste Zusammenarbeit mit einem professionellen Regisseur und auch das erste Mal, dass sie in eine ernste Rolle geschlüpft sind. Die Tradition der Brixentaler Volksspiele wurde damit wieder neu belebt.
Über den gelungenen Start von „Glashütt – Die Sehnsucht des Sandkorns“ freut sich auch der Hopfgartner Bürgermeister Paul Sieberer, dem Initiator des Theaterprojekts.
„Wir haben vor zehn Jahren mit großem finanziellem Aufwand das gerettet, was von dieser Kirche noch stand. Jetzt können viele Menschen durch dieses Spiel erleben, welche Magie in diesen Mauern steckt“, so Sieberer.

Erfreuliche Nachrichten

Nachdem kurz vor der Premiere bereits alle Termine ausverkauft sind, konnte rechtzeitig zur ersten Aufführung Autor Ernst Spreng Erfreuliches verkünden. „Wir haben nun aufgrund der neuen Corona-Öffnungsschritte die Möglichkeit, bis zu 110 Zuschauer zu begrüßen und haben den Kartenvorverkauf wieder geöffnet“, so Spreng. Karten zu den einzelnen Terminen sind online bzw. in der Sparkasse Hopfgarten erhältlich. Der Kartenpreis beträgt 22 Euro.

Weitere Spieltermine lesen Sie hier.

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