„Lebensqualität ist super!“

Peggo Jöchl arbeitet am Kitzbüheler Stadtamt – kreatives Chaos inklusive.
  • Peggo Jöchl arbeitet am Kitzbüheler Stadtamt – kreatives Chaos inklusive.
  • hochgeladen von Klaus Kogler

In einer zehnteiligen Interview-Reihe während der Sommerwochen bitten wir interessante Personen aus dem Bezirk vors Bezirksblätter-Mikrophon.

KITZBÜHEL (niko). Den Auftakt macht Hanspeter „Peggo“ Jöchl; er ist Kulturbeauftragter der Stadt Kitzbühel, Obmann der Kleinkunst in Kitzbühel und ein wahrer Kultur-/Veranstaltungs- und Organisations-Tausendsassa.

BEZIRKSBLATT: Wie stellt sich für dich als Kultur-Bewegter die Kultur-/Kunst-Situation in deinem Refugium, der Stadt Kitzbühel, sowie im Bezirk dar?
JÖCHL:
„Man könnte jetzt natürlich auch ganz groß „JAMMERN“ anfangen und alles „schlecht“ reden (zu wenig Geld, zu wenig Akzeptanz …), ich bin jedoch äußerst positiv von der Kitzbüheler Kulturszene angetan, die sehr facettenreich ist und tolle Kulturprodukte vorzuzeigen hat: Um nur einige zu nennen – Sommerkonzerte Kitzbühel, Boogie Woogie Festival, echte Volksmusikkonzerte, Theater (von Sommertheater über Heimatbühne bis zur Kleinkunst) usw. - es ließen sich noch viele „Schmankerl“ aufzählen! Die Bezirksszene ist sowieso ein Wahnsinn, ein Programm wie eine Großstadt, für Jeden etwas dabei, auch ohne Landestheater! Die LMS Kitzbühel und Umgebung leistet Großartiges in der Ausbildung von Nachwuchsmusikern und liefert Spitzenkonzerte ab (von Profis bis zur musikalischen Früherziehung).“

BB: Du warst Mann der ersten Stunde beim „Kulturwerk“, dem Veranstalter-Dachverband im Bezirk. Was hat dieser Zusammenschluss gebracht?
JÖCHL:
„Eine Frau und drei gesunde Kinder, aber Spaß bei Seite! Akzeptanz und Toleranz von verschiedenen Kulturveranstaltern und Kulturrichtungen im Bezirk. Freundschaften und Weggefährten, die einem helfen immer wieder aufzustehen, wenn man einmal fällt und vor allem einen Kulturkalender der seinesgleichen in Tirol bzw. in Österreich sucht!“

BB: Kitzbühel gilt als DIE Sportstadt. Führt die Kultur im Schatten der Sportszene ein Mauerblümchen-Dasein?
JÖCHL:
„Natürlich ist die kulturelle „mediale Verbreitung“ der Veranstaltungen nicht die wie bei einem Hahnenkammrennen! Jedoch von Mauerblümchen-Dasein überhaupt keine Rede, unsere Kulturvereine bzw. Kulturveranstaltungen (Kitzbühel und Bezirk) sind teilweise nicht zu übersehende Pflanzen an Größe, aber auch an Qualität!“

BB: Können wir von der Kleinkunst in Kitzbühel und vom städtischen Kulturreferat im Sommer/Herbst kulturelle Leckerbissen erwarten?
JÖCHL:
„Was sind kulturelle Leckerbissen? – Ich glaube, die Qualität muss stimmen und damit wird es sicher noch einige „kulturelle Leckerbissen“ geben! Bei der Kleinkunst sind wir mit einer Schweizer Partie im Gespräch, ein total schräges Programm, lasst euch überraschen. Im Kulturreferat gibt´s im restlichen Jahr 2011 noch einige Themen aufzuarbeiten z. B. Peter Aufschnaiter-Tag, Jubiläums-Literaturfest mit den neuen und ehemaligen Stadtschreibern…“

BB: Du warst auch beim Österr. Gemeindetag im Organisations-Einsatz. Wie hast du die hohe Politik hautnah erlebt (Kanzler, Präsident....)?
JÖCHL:
„Leider bin ich mehr beim Arbeiten und Organisieren gewesen, als dass ich die hohe Politik wirklich hautnah erleben konnte, aber ich bin davon überzeugt, dass es ein gelungener Gemeindetag in Kitz war, obwohl sich das Wetter nicht von seiner besten Seite gezeigt hat. Auf alle Fälle konnte sich Kitzbühel einem sehr großen österreichweiten Gremium präsentieren.“
Die Triathlon-Championship-WM-Serie machte kürzlich wieder in Kitzbühel Station. Du bist im Veranstalter-Team aktiv. Wie geht das, ein solch sportliches

BB: Großereignis mit einem Freiwilligen-Team abzuwickeln? Was könnte man anders machen?
JÖCHL:
„Ein „Superteam“ vom Kopf bis zum Fuß - das soll heißen, wir sind die einzigen im WCS-Kalender die mit einem Heer von Freiwilligen manchem Profiteam die Show stehlen. Bei einigen Dingen ist es jedoch grenzwertig, man muss sich in der Zukunft sicher etwas überlegen. Die Veranstaltung hat eine Dimension erreicht, wo es nicht mehr nur so nebenbei geht!“

BB: Kitzbühel ist bekanntlich ein teures Pflaster. Wie beurteilst du die Lebensqualität? Ist Kitzbühel & Umgebung für Otto Normalverbraucher noch leistbar?
JÖCHL:
„Die Lebensqualität ist einfach ein Wahnsinn bei uns, alles vor der Haustür – Berge, See, ein nettes „Stadl“ und noch mehr! Wir ( ich glaube der ganze Bezirk) leben dort, wo andere Erholung suchen und finden! Natürlich sind einige Dinge in Kitzbühel für uns Einheimische nicht leistbar bzw. kaufbar, aber man muss ja nicht unbedingt alles in Kitzbühel kaufen!“

BB: Ist der Tourismus mehr Belastung oder mehr Bereicherung für dich?
JÖCHL:
„Mehr Bereicherung, wir leben ganz gut von unseren Gästen! Nur manchmal habe ich das Gefühl, dass einige das leider vergessen! Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zeigen – und wir sind unschlagbar!“

BB: Deine Wünsche für eine gedeihliche Zukunft der Region?
JÖCHL:
„Von Katastrophen verschont bleiben!
Mehr tun und halten und weniger „versprechen“, dem Gegenüber zuhören und Lösungen suchen. Kirchturmdenken überdenken!“

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