Bezirksblätter-Initiative
#tirolwartet mit den Weihnachtseinkäufen – mit Umfrage!

Um die Wertschöpfung in der Region zu steigern, sollte man die Weihnachtseinkäufe vor Ort tätigen. | Foto: unsplash/freestocks
  • Um die Wertschöpfung in der Region zu steigern, sollte man die Weihnachtseinkäufe vor Ort tätigen.
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BEZIRKSBLÄTTER-Initiative findet auch im Bezirk Kitzbühel großen Anklang.

BEZIRK KITZBÜHEL (jos). Ein Blick auf den Kalender genügt, um zu realisieren, dass Weihnachten naht. Schnell noch das Haus bzw. die Wohnung weihnachtlich dekorieren und Geschenke für die ganze Familie besorgen. Doch bei den Einkäufen hakt es derzeit: Viele Geschäfte haben  wegen der Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus geschlossen, und das vorerst bis zum 6. Dezember. Der Onlinehandel bei großen Konzernen scheint verlockend, gestaltet aber das Überleben der heimischen Betriebe schwieriger.
Die BEZIRKSBLÄTTER haben daher die Kampagne #tirolwartet ins Leben gerufen, um die Betriebe zu unterstützen. Grundtenor: "Warten Sie bis zur Wiedereröffnung des Handels nach dem Lockdown mit (Weihnachts-)Einkäufen bzw. kaufen Sie online bei heimischen Anbietern und nicht bei internationalen Multis" – im Sinne heimischer Wertschöpfung, regionaler Arbeitsplätze und der lokalen, heimischen Betriebe.
Wir haben dazu einige Stellungnahmen im Bezirk eingeholt.

"Es gibt noch viel zu tun"

GriaßDi!-Obmann Hans Knoll, Kössen, begrüßt die Aktion. "Alles, was zur Senisibilisierung dieses Themas beiträgt, ist zu begrüßen. Es freut mich, dass die lokalen Unternehmen mehr in den Vordergrund rücken, denn sie sind es, die die Arbeitsplätze in der Region schaffen. Große Onlinekonzerne tragen dazu nichts bei", so Knoll.
Erst am 26. November hat der GriaßDi!-Verein auf Instagram eine eigene Kampagne ins Leben gerufen, die von den 134 Mitgliedsbetrieben unterstützt wird. "Die Posts auf Instagram sollen zeigen, dass es im Kaiserwinkl 134 Gründe gibt, nicht online einzukaufen. Die Einheimischen sorgen mit ihren lokalen Einkäufen dafür, dass die Betriebe vernünftig arbeiten können", sagt Knoll.
Als positive Gründe für lokales Einkaufen nennt Knoll neben Service und Beratung auch eine vernüftige Betreuung bei Problemen vor Ort. "Man merkt, dass sich dieses Thema mehr im Bewusstsein der Kunden verankert, es gibt aber noch viel zu tun, wie man am Umsatzplus der großen Onlinekonzerne sehen kann", so der Obmann.

"Bewusstsein für Wertschöpfung in Region schaffen"

Auch beim Ortsmarketing St. Johann gibt es einige Projekte, die den Kauf in der Region unterstützen sollen, wie Geschäftsführerin Marije Moors betont: „Als Ortsmarketing sehen wir es als eine unserer Kernaufgaben, die lokale Wirtschaft zu unterstützen und haben dazu im Lockdown bereits einige Initiativen gesetzt wie die Online-Übersicht des lokalen Handels mit Lieferservice, Kontaktmöglichkeiten und Angeboten oder den Einkaufsbutler. Je mehr das Thema „Einkaufen im Ort“ über verschiedene Medien und Plattformen ins Gespräch gebracht wird, desto besser. Dabei geht es nicht darum, ein generelles Onlineshopping-Verbot auszusprechen oder mit dem erhobenen Zeigefinger dazustehen, vielmehr soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie wichtig es für uns alle ist, die Wertschöpfung in der Region zu halten. Betriebe, die in Form von Steuern, Arbeitsplätzen und Ortsbelebung ihren Beitrag leisten, sollen dabei hervorgehoben werden. Jeder von uns hat die Möglichkeit, verantwortungsbewusste Kaufentscheidungen zu treffen, bei denen nicht nur Bequemlichkeit und kostenlose Rückgabemöglichkeiten im Vordergrund stehen sondern auch die Vielfalt und Lebensqualität vor der eignen Haustür eine Rolle spielen.“

"Gratulation!"

"Gratulation zur Bezirksblätter-Aktion #tirolwartet, das entspricht ganz unserer Intention: Dass wir zusammenhalten und nach dem Lockdown (hoffentlich am 7. 12.) bei unseren vielen familiengeführten Handelsgeschäften einkaufen, denn diese haben ihre Lager mit Weihnachtswaren gefüllt und hoffen auf Kunden. Man soll also die Zeit bis dahin überbrücken und dann beim heimischen Händler 'zuschlagen'", appelliert WK-Bezirksobmann Peter Seiwald.
Er hofft auf die Wiedereröffnung ab 7. 12. und auch auf Erleichterungen schon vorher für die Händler bei Abhol-Geschäften. "Wieso kann ich ein Schnitzel beim Wirt abholen, ein Schmuckstück beim Juwelier aber nicht?", fragt Seiwald. Für die Gastronomie erwartet der WK-Chef noch eine leichte Verlängerung des Lockdowns, um dann eine Weihnachtssaison zu ermöglichen.
Er hofft auch auf wieder-geöffnete Grenzen und freien Verkehr; die Abschottungstendenzen etwa in Italien und Deutschland sieht er sehr kritisch. "Wir brauchen offene Grenzen!"

Die Brixentaler

"Die Geduld wird strapaziert, aber es lohnt sich. Denn Einkaufen in der Region ist ein Erlebnis! Es verbindet Menschen, es stärkt das örtliche Zusammenleben, es sichert Arbeitsplätze und schafft Bewusstsein für nachfolgende Generationen. Wer die Online-Multis unterstützt, schadet der Umwelt, hemmt die Wirtschaft, zerstört unser Sozialsystem. Der Appell der Brixentaler Kaufleute lautet daher 'Wer weiter denkt kauft näher ein'. Nutzen Sie jetzt die Zeit für einen Schaufensterbummel, sammeln Sie Ideen für Geschenke und warten Sie mit Ihren Einkäufen bis zur Wiedereröffnung der Betriebe in der Region", so Sabrina Schwaiger von der Brixentaler Kaufmannschaft, die somit voll auf Linie von #tirolwartet liegt.

"Ihr steht hinter uns"

Georg Wallner, Obmann der Wirtschaftsinitiative im Pillerseetal, begrüßt die Bezirksblätter-Initiative und betont auch die gute Unterstützung durch Gemeinde und TVB, die online auf die Angebote in der Region hinweisen und vernetzen. "Wir sind froh, dass auch die Regionalmedien hinter uns stehen." Auch die Fa. "Gxund" hebt Wallner hervor, die die regionalen Angebote online bündeln und veröffentlichen. "Denn viele kleine Betriebe schaffen es nicht, eigene Webshops zu etablieren." Er appelliert auch, mit Einkäufen abzuwarten. "Ich hoffe, dass wir am 7. 12. wieder aufsperren können, dann können wir noch vom Weihnachtsgeschäft profitieren und kommen mit einem blauen Auge davon; wir hoffen auf den Re-Start", so Wallner. Schwierig werde die touristische Situation angesichts der Bestreben von Deutschland und Co., die Skisaison frühestens am 10. Jänner zu ermöglichen. Vielleicht wäre diese späte Öffnung aber auch positiv, wenn man dann die Saison auch wirklich voll durchziehen könnte und nicht in Gefahr kommt, z. b. im Februar einem neuerlichen Lockdown ausgesetzt zu sein."

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