Wie sieht's finanziell aus?

Kleine Gemeinden (wie Schwendt, Bild) tun sich in der Finanzgebarung schwerer als große.
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  • Kleine Gemeinden (wie Schwendt, Bild) tun sich in der Finanzgebarung schwerer als große.
  • hochgeladen von Klaus Kogler

TIROL/BEZIRK KITZBÜHEL (niko). Kürzlich wurde der aktuelle Bericht zur Finanzlage der Tiroler Gemeinden 2016 veröffentlicht. Dieser fasst relevanter Zahlen und Fakten über die finanzielle Situation der Kommunen zusammen. Gemeindereferent LR Johannes Tratter zieht ein insgesamt ein positives Resumee: „Tirol liegt bei der Pro-Kopf-Verschuldung im Österreichvergleich an drittniedrigster Stelle. Auch die kontinuierliche Verbesserung beim durchschnittlichen Verschuldungsgrad ist ein erfreulicher Trend." Viel Geld fließt in die nachhaltige Sicherung und den notwendigen Ausbau der kommunalen Infrastruktur sowie in die Daseinsvorsorge.
Kritik übt die Liste Fritz: "Jeder vierten Tiroler Gemeinde geht es schlecht, an Transferleistungen müssen drei Mal so viel an das Land abgeführt werden wie über Bedarfszuweisungen in die Gemeindekassen fließen", so Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. "Der Verschuldungsgrad ist stetig gesunken, oppositionelle Hysterie ist fehl am Platz", hält VP-Klubobmann Jakob Wolf entgegen.

Einige Ergebnisse

Der durchschnittliche Verschuldungsgrad sank 2016 auf 28 %. Die Zahl der gering und mittelmäßig verschuldeten Gemeinden (Verschuldungsgrad bis 50 %) hat sich im Jahr 2016 folglich auf 75 % erhöht.
Der Schuldenstand ist von 814,6 Millionen Euro 2015 auf 837,9 Mio. € im Jahr 2016 um 2,9 % angestiegen. Der Großteil der Darlehensaufnahmen betrifft die Finanzierung notwendiger Vorhaben (Bildung, Ver-/Entsorgung etc.).

Die Abgabenertragsanteile stiegen geringer als in die Vorjahren, hingegen stiegen auf der Ausgabenseite  die Leistungen für den Sozial- und Gesundheitsbereich weiter an.
Das Land überwies im Vorjahr 106 Mio. € an Bedarfszuweisungen aus dem GAF an die Gemeinden.

Lage im Bezirk

Bruttoüberschuss: Aus den fortlaufenden Einnahmen/Ausgaben ergibt sich der Bruttoüberschuss. Hier lag St. Johann mit 5,3 Mio. € an der Spitze (vor Kitzbühel, 3,7 Mio. €, Kirchberg, 3,2 Mio. €, Fieberbrunn 2,3 Mio. €). Am geringsten für diese Kennzahl naturgemäß für die Kleingemeinden St. Jakob (148.000 €) und Schwendt (251.191) aus. Beim Nettoüberschuss ergab sich ein ähnliches Bild, wobei hier Hopfgarten an die 3. Stelle rückte (1,8 Mio. €).

Verschuldungsgrad:
Acht Orte wiesen geringe Verschuldung auf (bis 20 %) – darunter Going und Westendorf mit 7 €, Hopfgarten mit 6 % und Reith mit 9 %. Mittlere Verschuldung (21 - 50 %) verzeichneten elf Gemeinden und nur Schwendt lag mit 74 % im Bereich der "starken bzw. vollen" Verschuldung.

Schulden: Bei den absoluten Schuldenständen lag Fieberbrunn mit 14,4 Mio. € in "Führung" (auch bei der Pro-Kopf-Verschuldung: 3.308 €), gefolgt von Kirchberg (12,3 Mio. €), St. Johann (9,2 Mio. €), Kitzbühel und Kirchdorf (8,4 bzw 8,2 Mio. €. Am geringsten mit Schulden belastet waren Reith (125.400 €) und Oberndorf (240.000 €). In Schwendt schlugen 1,6 Mio. € zu Buche. Am geringsten waren die Reither (pro Kopf) mit lediglich 75 € verschuldet.

Rücklagen: 6,2 Mio. € an Rücklagen wies Kitzbühel auf, 4,2 Mio. € Hopfgarten; damit lagen diese beiden Orte auch im Pro-Kopf-Vergleich an der Spitze. Null € an Rücklagen wiesen Brixen und Kirchdorf auf, in fünf Gemeinden lag die Zahl nur im fünfstelligen Euro-Bereich.

Alle Zahlen auf: www.tirol.gv.at/abteilung-gemeinden

Kleine Gemeinden (wie Schwendt, Bild) tun sich in der Finanzgebarung schwerer als große.
Gemeindereferent LR Johannes Tratter. | Foto: Land/Berger
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