Österreich Rundfahrt
Tour mit Kitz-Finale
Die 71. Österreich Rundfahrt ist bereits Geschichte; an ihrer Zukunft wird bereits gefeilt.
KITZBÜHEL (niko). Am Freitag ging am Kitzbüheler Horn die 71. 71. Österreich Rundfahrt zu Ende. Nun geht der Blick von Tourdirektor Franz Steinberger bereits in die Zukunft: Zum einen soll das Tourfinale auch 2020 in Kitzbühel in Szene gehen, zum anderen soll die Ö-Radtour im kommenden Jahr wieder in der zweithöchsten Liga im Radsport angesetzt werden. Gespräche mit dem Weltradsportverband UCI laufen. "Die Klassiker (Giro, Tour de France etc.) sind in einer Grand Tour vereint, dahinter gibt es die Rennen der Pro Series, da wollen wir wieder hin (dzt. Continental Series, Anm.). Wir stehen auf soliden finanziellen Beinen, wollen uns nun weiter entwickeln", so Steinberger, "eine Aufwertung bedeutet mehr UCI-Punkte für die Teams und in der Folge ein hochwertigeres Starterfeld.“
Der "Wanderzirkus"
Die Österreich Rundfahrt ist der größte „Wanderzirkus“ Österreich. Täglich werden von zwölf Lkws rund 200 Tonnen Material bewegt. „Jeden Tag bauen wir rund 2.500 Meter Absperrgitter auf und 25 Kilometer Banner an allen sieben Tagen. Insgesamt haben wir drei Teams für den Start, das Ziel und die Wertungen entlang der Strecke im Einsatz. In den Zielorten benötigen wir jeweils zwei Bühnen mit Tonanlagen, eine VIP-Area, Trade Village, Rennbüro sowie eine Gastro-Einheit“, beschreibt der für den Aufbau zuständige Lorenz Heger. Insgesamt beläuft sich der Tour-Tross auf 570 Personen, die 4.560 Betten quer durch Österreich benötigen und während der Rundfahrt ca. 100.000 Kilometer zurücklegen.
Sturzorgie
Die vorletzte Etappe der Rundfahrt führte von Bruck an der Großglocknerstraße nach Kitzbühel über 161,9 Kilometer und 2.619 Höhenmeter.
So ruhig die ersten zwei Drittel der 6. Etappe abliefen, so hektisch wurde es im Finale. Die Folge waren zahlreiche, zum Teil schwere Stürze in Kitzbühel. Schwer erwischte es Sebastian Schönberger (Ö), der einige Minuten im Ziel lag, ehe er wieder das Bewusstsein erlangte. Riccardo Zoidl (Ö) entging der Sturzorgie: "Es war schon brutal, vor allem der Sturz nach dem Tunnel in Kitzbühel."
Seinen zweiten Tagessieg bei der Tour sicherte sich Vorarlberg-Profi Jannik Steimle beim Zielsprint in der Gamsstadt. Und der junge Tiroler Patrick Gamper sorgte mit Rang drei für den ersten ÖRV-Podestplatz bei der Tour seit Daniel Auers zweitem Platz 2016.
Hermans Triumph
Die 71. Österreich Rundfahrt ging am Freitag mit dem Start in Kitzbühel und Ziel am Kitzbüheler Horn ins große Finale. Die sechste Etappe führte mit Runden Richtung St. Johann und in den Kaiserwinkl über 116,7 Kilometer und 2.215 Höhenmeter. Den Höhepunkt bildete zum 20. Mal in Folge das Kitzbüheler Horn. Der 7,3 Kilometer lange und maximal 23,3 % steile Anstieg zum Alpenhaus zählt zu den schwersten Radbergen Europas.
In einem packenden Rennen setzte der Oberösterreicher Zoidl bis kurz vor dem Ziel die Akzente. Doch am Ende jubelte der Belgier Ben Hermans über seinen zweiten Toursieg nach 2018; der russische Meister Aleksandr Vlasov sprintete am "Horn" im Kampf um den Etappensieg Vorarlberg-Profi Patrick Schelling nieder. Für Hermans war es der dritte große Rundfahrtsieg.
Höchstnote von der UCI
Für die Tour war auch Zeugnistag. Rosella Bonfanti, Jury-Präsidentin des Rad-Weltverbandes UCI, wertete im Abschlussbericht mit"Grün" – so etwas wie die Höchstnote. Harald J. Mayer, Präsident des ÖRV, sieht darin eine Bestätigung für die Arbeit von Tour-Direktor Steinberger und dessen Team. "Unserem angestrebten Upgrading der Rundfahrt in eine höhere UCI-Kategorie sollte damit nichts mehr im Wege stehen," sao Mayer.
Bike Attack
Nach den Profis nahmen knapp 200 Hobbyfahrer die 2. „Kitzbüheler Horn Bike Attack“ in Angriff. Den Sieg holte sich der Oberösterreicher Rene Pammer in der Zeit von 31:13,17 Minuten. Bei den Damen setzte sich wie im Vorjahr Nadja Prieling (Reith b. K.) in 41:25 Minuten durch.
Alle Fotos: EXPA
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