Corona - Gastrogroßhandel - offener Brief
Corona: Eurogast mit dringlichem Appell an die Kammer

Prok. Krug appelliert an die Wirtschaftsvertreter. | Foto: Eurogast
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Coronakrise: Eurogast appelliert an Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer
KIRCHDORF (niko). "Zu einem offenen Brief entschließt man sich nur in großer Not. Eine Branche, mit einem Umsatz von 2 Mrd. € und zehntausenden Beschäftigten, die in der Coronakrise bislang noch überhaupt nirgends Erwähnung gefunden hat, aber in weiten Teilen hochgradig existenzbedroht ist, ist der Gastronomiegroßhandel. Dessen Situation unterscheidet sich diametral von jener des Lebensmittelhandels", wendet sich Prok Peter Krug, Management GF Eurogast Österreich, in einem offenen Brief an die Wirtschaftskammer und das Ministerium.

Am Beispiel Eurogast

Am Beispiel der Eurogast Österreich Gruppe (360 Mio Umsatz, 1.160 Mitarbeiter, 45.000 Kunden in Gastronomie, Hotellerie und Systemküche, Sitz in Kirchdorf/Sinnesberger) will Krug das verdeutlichen:

> "Unsere Hauptkundengruppe ist von einem Tag auf den anderen völlig weggebrochen: Die Folge sind Umsatzeinbrüche von über 90 % mit der Gefahr, dass ein Teil unserer Kunden die Krise wirtschaftlich nicht überleben wird", so Krug.

> Allein in Lagern der Eurogast Gruppe, mit einem Marktanteil von 18 %, liegt ablaufgefährdete Ware im Wert von  60 Mio.€, die aufgrund der Menge nur von Gastronomie und Großverbrauchern eingesetzt werden kann. Täglich muss daher Ware im Wert von mehreren 100.000 € vernichtet werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der gesamten Branche, wobei die Situation in Tourismusgebieten im Westen besonders prekär ist.

> "Der Gastronomiegroßhandel gehört definitiv ebenfalls zur 'kritischen Infrastruktur' in Österreich. Die Eurogast Gruppe ist darüber hinaus ein sehr wichtiger Nahversorger in ihrer Branche. Gibt es keinen ausreichend funktionierenden Lebensmittelgroßhandel, kann auch die vorgelagerte Hotellerie und Gastronomie nicht funktionieren. Auch nicht nach der Krise", so Krug.

"Es reicht nicht aus!"

> "Kurzarbeitszeit und umfangreiche Kündigungen reichen nicht aus, um unseren Betrieben, die seit Jahrzehnten in den Regionen stark verankert und verwurzelt sind, überhaupt noch eine Zukunftsperspektive bieten zu können. Wir wenden uns daher mit einem dramatischen Appell und einer großen Bitte an Sie: Wir brauchen entsprechende Direktzuschüsse (Verlustausgleich), die uns unter anderem den Ausfall der verderblichen Ware abgelten. Trotz der vom Staat zur Verfügung gestellten Hilfspakte (Kurzarbeitsförderung und Überbrückungskredite) machen wir täglich massive Verluste, die wir nicht decken können und die mit Sicherheit noch bis in den Herbst andauern werden. Diese Hilfe muss äußerst rasch bei uns ankommen, damit sie überhaupt noch rechtzeitig Wirkung zeigt, sonst kann es für den Einen oder Anderen bereits zu spät sein", heißt es in dem Appell.

GF Krug abschließend: "Nur so kann der Wiederaufbau der gesamten Gastronomie und Tourismusbranche nach der Coronakrise sichergestellt werden."

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