Fieberbrunn - Hotelprojekt Tragstätt
Erneute Beschlüsse für Großhotel in Fieberbrunn

Das Tragstätt-Areal oberhalb von Rosenegg. | Foto: privat
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  • Das Tragstätt-Areal oberhalb von Rosenegg.
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GR-Sitzung kurz vor den Wahlen; Mehrheitsbeschlüsse für Flächenwidmung und Bebauungsplan.
FIEBERBRUNN. Kurz vor den GR-Wahlen wurden im Fieberbrunner Gemeinderat weitere (Mehrheits-)Beschlüsse für das Hotelprojekt "Tragstätt" gefasst. Damit werden die Flächenwidmung geändert bzw. der Widmunswortlaut angepasst (Beherbergungsgroßbetrieb mit Chaletdorf), ein Bebauungsplan aufgehoben und ein neuer Bebauungsplan erlassen. Am Bauareal soll auch ein Personalwohnhaus entstehen (neben einem Hotel-Haupthaus und elf Chalets, Anm.).

Wie berichtet zieht sich das Fünf-Sterne-Hotelprojekt des bulgarischen Investors Nedko Mladenov bereits über Jahre. Es wurden Fristen überschritten, letztlich wurde der Kaufpreis von 3,9 Mio. € für das gemeindeeigenen Grundstück (37.000 Quadratmeter) auf ein Treuhandkonto hinterlegt – wir berichteten.

Erneut scharfe Kritik kommt von den Grünen mit Wahl-Spitzenkandidat Hannes Fleckl.

"Das sind weitreichende Entscheidungen für künftige Generationen. Es ist ein schwarzer Tag für den Demokratie in Fieberbrunn. Das Projekt ist ein Raubbau an einem Naherholungsgebiet",

so Fleckl.

Fleckl zu den Dimensionen des Luxusresorts: Auf den 37.000 m² des Grundstücks sollen ein 27 Meter hohes Haupthaus (3450 m²), ein Personalwohnhaus mit 61 Wohnungen und zusätzlich ein Chaletdorf mit elf Chalets (je 165 m²), mehreren Geschossen und jeweils fast 10 Metern  Höhe gebaut werden. Dem können die Grünen nicht zustimmen. Zwar werde es Nächtigungen und Einnahmen (für die Bergbahn, für Baufirmen, Kommunalsteuer für die Gemeinde) geben, andererseits auch hohe Kosten für die Gemeinde für die Erschließungsstraße und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, so Fleckl.

Astner kontert

"Bei der Sitzung wurde nur der bestehende Widmungswortlaut ergänzt, weil das Personalhaus auf dem eigenen Hotelgrundstück untergebracht wird; dies war eine Forderung des Gemeinderates im Zuge der Beschlussfassung des Kaufvertrages. Dieser wurde nach langen Verhandlungen am 18. 10. 2021 einstimmig genehmigt; umso mehr hat es mich verwundert, dass die Fraktion 'Gemeinsam für Fieberbrunn' jetzt plötzlich kurz vor den Wahlen nichts mehr davon wissen will. Dass die neu kandidierenden Grünen, die wenig Hintergrundwissen über die abgeschlossenen Verträge besitzt, gegen das Projekt ist, dafür habe ich Verständnis",

so Bgm. Walter Astner.

Mit dem Kaufvertrages hat sich der Gemeinderat einstimmig verpflichtet, die notwendigen behördlichen Genehmigungen und Projektentwicklungsschritte zu unterstützen. Man könne nicht erst "Ja" und dann wieder "Nein" sagen, so Astner.

Im Zuge der endgültigen Fixierung der Erschließungen und noch vor Erteilung einer Baugenehmigung ist zwischen dem Gemeinderat und der Tragstätt GmbH eine detaillierte Regelung über die Zufahrt zu vereinbaren.

Die Flächenwidmung besteht seit dem Jahr 2011 (vom Land genehmigt, Anm.). "Es wurde in 77 öffentlichen Gemeinderatsprotokollen sowie in Berichten in der Dorfzeitung über das Projekt Tragstätt berichtet und es wurden Beschlüsse gefasst. Weitere 14 außerordentliche Zusammenkünfte hat es im Gemeinderat zu diesem Thema gegeben, wobei der Gemeinderat stets – über alle Parteigrenzen hinweg – einvernehmlich an der Entwicklung des geplanten Hotelprojektes festgehalten hat.

"Es kann also niemand sagen, dass sich der Gemeinderat nicht ausführlichst mit dem Projekt beschäftigt hat. Eins ist aber auch klar: Wenn der aktuelle Käufer die vereinbarten Fristen nicht einhalten sollte, dann ist die künftige Entwicklung völlig offen; dann kann es auch sein, dass man sich von einer Hotelentwicklung verabschiedet. Aktuell ist dies rechtlich jedoch nicht möglich. Von einer Neuwidmung kurz vor der Gemeinderatswahl kann also keine Rede sein; das ist eine Falschmeldung, nur um Wähler für sich zu gewinnen",

so Bgm. Astner.

Mehr zum Projekt "Tragstätt" findest du hier.

"Rote Karte" von Grünen für Großhotel
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