Ballett in höchster Präzision

Juri Fateev - Director (State Academic Mariinsky Theatre) | Foto: Oleg Zotov
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La Sylphide bei Pfingstfestspielen Salzburg; Interview mit Juri Fateev, Direktor des Mariinski (Kirov) Theaters.

La Sylphide
Kann echte Liebe böse sein? Wahrscheinlich nicht. Nur wenn eine Lovestory fatal endet, kommt die berechtige Frage, ob es wirklich echte Liebe war?!

SALZBURG (navi). Diese romantisch-dramatische Liebesgeschichte zwischen dem jungen Schotten James und der schönen Sylphide, einem Luftgeist (Choreografie von August Bournonville und Musik von Herman Severin Løvenskiold), wurde bei den „Salzburger Pfingstfestspielen“ vom Ballett des Mariinski-Theaters aus Sankt Petersburg glanzvoll vorgetragen.

Ballett- und Musik-Liebhaber aus allen Kontinenten atmeten unisono mit dem Geschehen auf der Bühne im großen Saal des ausverkauften Festspielhauses. Die pure Grazie der fabelhaften Balletttänzer aus Russland war ein ästhetischer Genuss für Auge und Seele, und eroberte sofort die Publikumsherzen. „Bereits zum dritten Mal begleite ich unsere Balletttruppe nach Salzburg zu den Festspielen,“ so Juri Fateev, Ballett-Direktor des Mariinski (Kirov) Theaters, selbst eine Legende des russisches Balletts. „Es ist uns eine besondere Ehre, hier dabei zu sein, deswegen scheuen wir uns nicht, nur wegen einer einzigen Vorstellung mit komplettem Bühnenbild ins Ausland zu verreisen.“

BB.: Die Zeit zum Proben war sehr knapp. Wie verlief das Einspielen des Orchesters auf das Ballett?
J.F.: „Unser musikalischer Leiter, Valery Ovsyanikov, war eine Woche früher da, um mit dem Salzburger Orchester zu üben, und das Endergebnis lässt sich zeigen. Von dem Klang des Orchesters und dessen zuvorkommender Gastfreundlichkeit sind wir alle begeistert.“

BB.: Sie haben auf den wichtigsten Bühnen dieser Welt getanzt. Was ist das Besondere an der Salzburger Bühne?
J.F.: „Die Bühne hier ist eine der breitesten, die ich je erlebt habe. Sie ist sogar breiter als unsere Heimatbühne. Da muss man sich zuerst einmal „zurechttanzen“ und das Bühnenbild anders platzieren.“

BB.: „Warum haben Sie zu diesen Festspielen „La Sylphide“ mitgebracht?
J.F.: „Das war ein konkreter Wunsch des Veranstalters.“

BB.: Was sind die Hauptmerkmale dieser Choreografie?
J.F.: „Die mehr als hundert Jahre alte skandinavische Choreografie darf mit der Erlaubnis der Dänen nur im Original vorgeführt werden. Mit der russischen Ballettschule hat sie nichts gemeinsam. Die dänische Ballettschule ist sehr reich an Pantomime und zeichnet sich auch durch häufigeren Einsatz von kraftvollen Sprüngen der Tänzer aus. Wir haben 2 dänische Balletts in unserem Repertoire.“

BB.: Mit welcher Besetzung sind Sie nach Salzburg gekommen?
J.F.: „Unsere Prima Olesya Novikova, Primer Philipp Stepin und Igor Kolb sind die Tanzperlen der Truppe. Olesya Novikova befindet sich gerade in ihren besten Ballettjahren und ist für die Rolle der „Sylphide“ dank ihrer ausgeprägten dramatischen Amplua perfekt geeignet. Der hochbegabte Philipp Stepin (James) ist bereits seit 10 Jahren bei uns, und seit 3 Jahren unser Prima. Igor Kolb (Madge) ist ein sehr erfahrener Balletttänzer, der sein Werk meisterhaft beherrscht und präzise zur Geltung bringt“

BB.: Wie sind Ihre Pläne?
J.F.: „Bis Ende Januar 2018 sind wir beinahe pausenlos unterwegs. Im Sommer gastieren wir im Londoner Covent Garden sowie in China, der Schweiz und Italien. Dann sind wir in den USA und zur „Christmas Time“ sind wir bereits zum 20. Mal nach Baden Baden eingeladen. 2018 ist ein bedeutendes Jahr für das russische Ballett, und speziell für unser Theater: Wir feiern das100-jährige Jubiläum von Marius Petipa, der als Vater des klassischen russischen Balletts gilt. Er hinterließ unserem Theater ein wertvolles choreografisches Erbe, das zu unserem Markenzeichen geworden ist. Es wird sehr festlich bei uns, und wir laden alle herzlichst nach Sankt Petersburg ein.“

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