Am Morgen operiert – am Abend zu Hause

Ein Teil des Pflegeteams mit Leiter Prim. Bruno Reiter und Pflegeleiterin Heidrun Jungl. | Foto: Ritsch
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  • Ein Teil des Pflegeteams mit Leiter Prim. Bruno Reiter und Pflegeleiterin Heidrun Jungl.
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Mit der Einrichtung einer Tages- und Wochenklinik am Bezirkskrankenhaus (BKH) St. Johann wurde 2015 ein neues Kapitel in der Gesundheitsversorgung in Tirol aufgeschlagen.

ST. JOHANN (navi). Die Tagesklinik am BKH St. Johann ist die erste fächerübergreifende tagesklinische Abteilung in einem öffentlichen Tiroler Krankenhaus. „Wir sind mit den Erfahrungen nach nun fast eineinhalb Jahren sehr zufrieden“, freut sich Primar Bruno Reitter, Leiter der Tages- und Wochenklinik am BKH. „Die Tagesklinik entspricht offenbar ganz den Vorstellungen von einem modernen Gesundheitswesen. Das belegen nicht nur die Zahlen, sondern auch die vielen positiven Rückmeldungen unserer Patienten.“ 1.565 tageschirurgische Eingriffe wurden seit dem Start im Mai 2015 vorgenommen, die vorab geschätzten 1.000 Eingriffe pro Jahr wurden deutlich übertroffen.

Gut zu planen

Eine Vielzahl von Eingriffen und Untersuchungen kann bereits im Voraus geplant werden. Das heißt: im Optimalfall kann der Patient zum vereinbarten Termin am Morgen ins Krankenhaus kommen und schon am Nachmittag wieder nach Hause gehen. Reitter: „Das hängt natürlich von der Art des Eingriffs und von der Verfassung des Patienten ab. Selbstverständlich kann aber jemand, der sich nach der Behandlung nicht so gut fühlt, auch auf der Station bleiben. Niemand wird von uns frühzeitig nach Hause geschickt.“ Die Wochenklinik folgt übrigens dem selben Prinzip: geplante Eingriffe mit einer möglichst kurzen Aufenthaltsdauer – hier allerdings über mehrere Tage – aber mit der Entlassung vor dem Wochenende.

Für das Krankenhaus bringt die Tagesklinik auch eine Entflechtung der Strukturen. Tagesklinische und stationäre Aufenthalte werden getrennt, damit entstehen zusätzliche Kapazitäten für Patienten mit einem erhöhten Pflegebedarf.

Die Abteilung am BKH mit 16 Betten (plus 30 Betten in der Wochenklinik) wurde als interdisziplinäre Tageschirurgie für alle operativen Fachbereiche des Hauses (Allg. Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Gynäkologie, HNO) eingerichtet. 15 Pflegekräfte kümmern sich um die Patienten, Pflegeleiterin ist Heidrun Jungl.

Es sind vorwiegend kleinere Eingriffe, die tageschirurgisch erledigt werden können: Eingriffe an der Haut, Krampfadern-Operationen, Leistenbrüche, Entfernung von Zysten, gynäkologische Eingriffe, Hand- und fußchirurgische Eingriffe, Arthroskopien uvm. In welchen Fällen eine Behandlung über die Tageschirurgie möglich und sinnvoll ist, wird in einem Gespräch mit den behandelnden Ärzten festgelegt.

Zur Qualitätskontrolle wurden auch die an alle Patienten ausgegebenen Patientenfragebogen ausgewertet. Die Bewertungen fielen äußerst positiv aus: im Durchschnitt aller Befragungskategorien aus Medizin, Pflege und Administration lag die Note im Schulnotensystem bei 1,18.

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