Dreßen bricht den Bann

Thomas Dreßen fand auf der Streif seine Ideallinie. | Foto: Niedrist
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  • Thomas Dreßen fand auf der Streif seine Ideallinie.
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Hahnenkamm-Abfahrt 2018: Deutscher Überraschungscoup durch Thomas Dreßen. Reichelt (3.) und Kriechmayr (4.) beste ÖSV-Abfahrer

Mathias Berthold, der aus Vorarlberg stammende Cheftrainer der deutschen Alpin-Herren, hatte vor der Siegerehrung Tränen in den Augen. Ausgerechnet auf jener Abfahrt, die als härteste und bedeutendste der Welt gilt, hatte sein Schützling Thomas Dreßen für eine Sensation gesorgt und war zum ersten Weltcupsieg seiner Karriere gerast. „Ich dachte, die wollen mich verarschen", sagte der aus Garmisch-Partenkirchen stammende und in Oberösterreich lebende Speedspezialist, als er im Ziel die Eins auf der Anzeigentafel aufleuchten sah. Im Vorjahr war der 24-jährige noch gestürzt. Heuer nutzte er die Gunst der Stunde. Als er sich um 12.26 Uhr aus dem Starthaus katapultierte, war gerade die Sonne herausgekommen, und bessere Sicht bedeutet: bessere Zeiten.Mit seiner ersten Zielankunft beendete er auch gleich eine jahrzehntelange Durststrecke, war es doch der erste Sieg eines Deutschen auf der Streif seit Sepp Ferstl im Jahr 1979.
Für die deutschen Männer war es der erste Triumph in einer Weltcup-Abfahrt seit 2004.

Schicksalsschlag

Mit seinem Kopfsponsor Sölden verbindet Streif-Sieger Dreßen auch ein trauriges Kapitel Familiengeschichte. Im Jahr 2005 verunglückte dort sein Vater Dirk, als ein Transporthubschrauber einen 750 Kilo schweren Beton-Kübel verlor und ein Seilbahnunglück auslöste, bei dem noch weitere acht Menschen ihr Leben verloren.

Wengen-Sieger Beat Feuz landete mit zwei Zehntel Rückstand auf Platz 2. ÖSV-Routinier Hannes Reichelt (+0.41), der 2014 als bisher letzter Österreicher die Abfahrt gewonnen hatte, verwies als Dritter Vincent Kriechmayr (+0.46) auf Rang vier. Der Oberösterreicher war fulminant unterwegs, lag bis zur letzten Zwischenzeit auf Siegkurs, verpaßte nach einem Fehler in der Traverse aber das Podest um fünf Hundertstel. Der drittbeste Österreicher Christian Walder lag  bereits 2.53 Sekunden zurück und belegte Rang 21.

Hinter den Erwartungen blieb Lokalmatador Romed Baumann. Der 32-jährige Hochfilzener (+3.19) wurde 31. und verpaßte damit die Punkteränge.

Ergebnis:

1. Thomas Dreßen (GER) 1:56,15 Min.
2. Beat Feuz (SUI) 1:56,35 +0,20
3. Hannes Reichelt (AUT) 1:56,56 +0,41
4. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:56,61 +0,46
5. Marc Gisin (SUI) 1:56,83 +0,68
6. Andreas Sander (GER) 1:56,89 +0,74
7. Brice Roger (FRA) 1:57,08 +0,93
8. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:57,27 +1,12
9. Peter Fill (ITA) 1:57,41 +1,26
10. Kjetil Jansrud (NOR) 1:57,45 +1,30

Die weiteren Österreicher:
30. Daniel Danklmaier +3.16
34. Matthias Mayer +3.37
45. Daniel Hemetsberger +4.53
51. Johannes Kröll +5.66
Ausgeschieden: Patrick Schweiger

Fotos: Habison, Kogler, Schilling, Niedrist, A. Gasselsberger (Regionaut)

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