Onlinepräsenz von Unterkunftbetrieben ernüchternd

Diagramm aus der Online-Studie: 500 Betriebe wurden unter die Lupe genommen. | Foto: Foto: WMP 2014
  • Diagramm aus der Online-Studie: 500 Betriebe wurden unter die Lupe genommen.
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BEZIRK (bp). Ernüchternde Ergebnisse liefert die Onlinestudie der Tourismusberatung WMP Martin Weigl. Der Großteil der heimischen Tourismusbetriebe ist online nicht präsent, mangelnde Beratung und fehlerhafte Umsetzung bei neuen Homepages sind an der Tagesordnung. Übrig bleibt ein Anteil von unter 10 % aller Tourismusbetriebe mit professionellem Onlineauftritt.

Im Frühjahr hat die St. Ulricher Tourismusberatungsagentur WMP eine Vollerhebung des Onlineauftrittes von Unterkünften in einer Tiroler Unterlandregion durchgeführt. Mehr als 500 Betriebe unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Nur 43% aller Unterkünfte in der untersuchten Region verfügen über einen eigenen Onlineauftritt. 57% der Betriebe schließen sich somit selbst vom Onlinemarkt, dem wichtigsten Bereich im modernen Tourismusmarketing aus.

Bei Betrieben mit eigener Homepage zeigt die Studie deutliche Schwächen in allen Bereichen der Onlinepräsenzen auf. Fehlende oder mangelhafte Suchmaschinenoptimierung bei nahezu 75 % aller Websites, veraltete Inhalte oder mangelhaftes Bildmaterial sind nur einige der Basisfehler.

Noch gravierender werden die Ergebnisse bei der Betrachtung modernerer Inhalte, wie Videos, Social Media, Bewertungsplattformen oder gar Online Buchbarkeit. Diese Inhalte, die mittlerweile Standard bei der Urlaubssuche des Gastes sind, liegen zum Teil nur in 10 % aller Seiten vor. Auch rechtlich bewegen sich viele der betrachteten Homepages auf dünnem Eis.

Onlinehandbuch

Den Wandel zur mobilen Generation des Internets, also die Nutzung des Internets über mobile Endgeräte wie Tablets und Handys haben nahezu 80 % der Betriebe nicht umgesetzt. In den Kitzbüheler Alpen arbeitet man an einem Onlinehandbuch, das den Vermietern alle wichtigen Punkte zum Onlineauftritt erklärt.

Vermietercoach

Einen erfolgreichen Schritt weiter ist man beim Tourismusverband Wilder Kaiser. Ein eigener Vermietercoach besucht und berät die Unterkünfte vor Ort und gibt Tipps zu allen wichtigen Themen. Der Anteil der online buchbaren Betriebe ist im letzten Jahr in der Region Wilder Kaiser von 41 (im Jahr 2013) auf jetzt etwa 180 gestiegen.

„Die Onlinepräsenzen der Tourismusverbände sind in der Regel äußerst professionell. Auf dieses Niveau müssen nun alle Partner, in den Tourismusregionen gebracht werden. Hinzu kommen die begleitenden Onlinemaßnahmen. Der Handlungsbedarf ist derzeit bei den Unterkünften sicher am größten“, so Weigl. Es zählt nicht nur die professionelle Website des Betriebes, sondern vielmehr bedarf es eines Gesamtkonzeptes für den Onlinevertrieb.

Die untersuchte Region wird namentlich nicht erwähnt. Die Studie wurde dem dortigen Vorstand und Aufsichtsrat bereits präsentiert.

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