Gemeinsame Agrarpolitik: Rechtssicherheit für unsere Bauern

LH-Stv. Josef Geisler, BB-Bezirksobmann LA Josef Edenhauser, Tirol Milch-Obmann Stefan Lindner am Schörgererhof.
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TIROL/BEZIRK (niko). Langwierige Verhandlungen liegen hinter den Bauernvertretern. Für die nächsten sechs Jahre wurde die gemeinsame Agrarpolitik fixiert und damit ein wesentlicher Teil des bäuerlichen Einkommens. Das Ergebnis: Weniger Mittel (–3,1 %) mussten neu verteilt werden. Jährlich stehen für die Landwirtschaft 1,2 Mrd. Euro zur Verfügung.

„Das oberste Ziel der neuen Förderperiode ist es, das Wirtschaften im benachteiligten Gebiet zu ermöglichen“, sagt Tirols Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler. Dabei kommt es in den nächsten Jahren zu Umverteilungen. Bisher auf den Viehbesatz gekoppelte Prämien werden auf die Fläche umgelegt. „Wir haben auch Schwerpunkte in der Investitionsförderung gesetzt. Dieser Teil steigt um 40 Prozent auf 102 Mio. Euro. Unsere Landwirtschaftsschulen sind voll. Wir müssen unseren jungen Bauern Chancen bieten“, sagt Geisler. Er vermerkt, dass sich auch in der Regionalität mehr Möglichkeiten für die Bauern entwickeln. „Kurze Wege und sichere Lebensmittel werden immer wichtiger“, so LH-Stv. Josef Geisler. Das Wichtigste sei aber jetzt, dass die Bauern Rechtssicherheit haben.

„Alm besser fördern“

Zu Umschichtungen wird es auch im Bezirk Kitzbühel kommen. Das bestätigt Bezirksbauernobmann LAbg. Josef Edenhauser: „Viehintensive Betriebe mit relativ wenig Fläche werden bei den Prämien verlieren.“ Er spricht noch eine weitere Herausforderung an. „Das Ende der Milchkontingente wirft für uns die Frage auf, wie hier die Almbauern reagieren. Die Produktion von Milch ist im Tal billiger“, sagt Edenhauser. In der neuen Förderperiode soll dieser Aspekt berücksichtigt werden. „In einem Bezirk mit 450 Almen und 10.000 Milchkühen auf der Alm ist das besonders wichtig“, meint der Bauernobmann. Wobei er auf eine an sich zufriedenstellende Situation verweist. „Das Jahr hat sich gut entwickelt, die Marktsituation ist in Ordnung. Die Heumengen sind gut, auch wenn das Wetter die Ernte erschwert“, sagt LAbg. Josef Edenhauser. Kitzbühel zählt zu den Regionen mit den geringsten Betriebsaufgaben. „Das sind die gute Einstellung unserer Bauern, die perfekte Ausbildung und der Arbeitsmarkt, der auch unseren Nebenerwerbsbauern Möglichkeiten bietet“, fasst der Kitzbüheler Bauernvertreter zusammen.

Tirol Milch bereitet sich auf Quotenaus vor

Der Obmann der Tirol Milch, Stefan Lindner unterstreicht die Bemühungen der Berglandmilch am internationalen Milchmarkt zu bestehen. „Jeder zweite Liter Milch wird exportiert. Wir spüren natürlich auch das Russland-Embargo. Durch die Sperre muss mehr Milch in Europa vermarktet werden. Gleichzeitig liegt die Milchmenge in den EU-28 liegt deutlich über dem Vorjahr“, beschreibt Lindner die Situation.

Auf das Quotenende hat sich die Berglandmilch durch ein gezieltes Investitionsprogramm vorbereitet. Alle Experten gehen nämlich von einer Mengensteigerung nach dem Aus des Milchkontingentes aus. „Wir haben daher in den Standort Wörgl 30 Mio. Euro investiert. Bis zu einer Million Liter pro Tag können so verarbeitet werden. Besonders freut mich der Felsenkeller in Kitzbühel, der mit 45.000 Laiben top ausgelastet ist“, sagt Stefan Lindner.

Für die Almbauern sichert Lindner weiterhin die Abholung zu. „Das ist mindestens genauso wichtig wie der Milchpreis. Aber natürlich gibt es auch für die Almmilch den Heumilchzuschlag in der Höhe von fünf Cent“, sagt der Tirol Milch-Obmann.

Fotos: Kogler, Bauernbund

LH-Stv. Josef Geisler, BB-Bezirksobmann LA Josef Edenhauser, Tirol Milch-Obmann Stefan Lindner am Schörgererhof.
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