Integrativ in der Lehre
Mit der integrativen Berufsausbildung (IBA-Lehre) kann jungen Menschen in der Lehre geholfen werden.
KITZBÜHEL (niko). Seit 2003 gibt es laut Gesetz die integrative Berufsausbildung. Damit wird die Erlernung eines Lehrberufes entweder innerhalb einer verlängerten Lehrzeit oder im Rahmen einer Teilqualifikation vereinbart und ermöglicht werden. Dabei arbeiten AMS, WK, Betriebe und Schule zusammen. Zugeschnitten ist die IBA-Lehre auf Jugendliche, die sonderpädagogischen Förderbedarf hatten, keinen positiven HS-Abschluss haben, behindert sind oder aus sonstigen Gründen bei der Lehrplatzsuche erfolglos blieben. Für diese kann eine längere Lehrzeit oder eine Teilqualifikation vereinbart werden. In dieser Zeit werden die Lehrlinge von BerufsausbildungsassistentInnen des AMS betreut, die als Bindeglied zwischen Lehrling und Lehrbetrieb wirken.
Ein positives Beispiel dafür holten vorige Woche AMS-GF Manfred Dag und JuNet-Bereichsleiterin Hany Dvorak Barbara Karakus von der OMV-Tankstelle in Kitzbühel und ihren „integrativen“ Lehrling Yildirim Hatice vor den Vorhang. „Yildirim hat sich beworben, ich habe sie eingestellt, sie arbeitet super; wir unterstützen sie in der Lehre und in der Berufsschule; möglicherweise kann sie dann auch in die ‚normale‘ Lehre wechseln“, so Karakus. „Ich fühle mich wohl, mir gefällt die Arbeit hier“, bestätigt die junge Auszubildende. Auch OMV-Regionalleiter Christian Markowitz ist erfreut, dass die integrative Ausbildung hier so gut funktioniert. „Es ist ein gutes Modell; einige junge Menschen brauchen einfach mehr Zeit, die geben wir ihnen; wir versuchen auch Lernunterstützung zu geben; wir nehmen Druck heraus, und dann geht es meist bald von selbst“, so Dag.
Derzeit gibt es 440 Lehrlinge in der verlängerten Lehre und 64 in der Teilqualifizierung tirolweit. Die Vermittlung der integrativen Berufsausbildung erfolgt über das AMS. Lehrlinge und auch Betriebe, die Interesse daran zeigen, können sich beim AMS melden.
Fotos: Kogler
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