Segen trotz Corona
Aschenkreuz und Fastenzeit

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Das närrische Treiben findet ein Ende, die Fastenzeit beginnt. Wobei es das närrische Treiben in diesem Jahr – wenn überhaupt – nur online und unter Ausschluss der Öffentlichkeit gab. Die Fastenzeit beginnt aber mit oder ohne Corona und an ihrem Anfang steht der Aschermittwoch mit dem Aschenkreuz.

GRAFENSTEIN. Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40tägige Fasten- oder auch Bußzeit. Die Gläubigen bereiten sich durch Besinnung, Buße und Verzicht auf das kommende Osterfest, dem höchsten Fest im Kirchenjahr, vor. Schon in der Alten Kirche wurden die Gläubigen mit Asche bestreut. Später – laut Überlieferungen – im 11. Jahrhundert wurde die Asche den Männern zunächst über das Haupt gestreut, während die Frauen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet bekamen. Seit dem 12. Jahrhundert wird die Asche aus den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen.

Aschermittwoch in der Corona-Zeit

Die Corona-Pandemie, die die Welt bereits seit über einem Jahr fest im Griff hat, sorgt dafür, dass auch während der kirchlichen und auch weltlichen Feiertage vieles anders abläuft. Besonders die Kirche musste sich den neuen Gegebenheiten umfassend und tiefgreifend anpassen. Wie sehr, das zeigt allein der Aschermittwoch. Heuer finden die hl. Messen coronabedingt unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen wie z. B. Tragen von FFP2-Masken und 2 Meter Mindestabstand statt. Außerdem wird das Aschenkreuz entsprechend der Vorgabe der vatikanischen Glaubenskongregation „wortlos und ohne Berührung“ gespendet. Das heißt, den Gläubigen wird das Aschenkreuz nicht mit der Hand auf die Stirn gezeichnet, sondern es wird die gesegnete Asche in Kreuzform auf das Haupt gestreut.

Große Verunsicherung

„Wir befinden uns seit einem Jahr in einer äußerst schwierigen Zeit“, führt Pfarrer Anton Opetnik aus, „Viele der Mitglieder unserer Glaubensgemeinde verspüren große Angst und wissen nicht, wie sie mit der jetzigen Situation umgehen sollen. Corona hat zu tiefen Einschnitten in unser tägliches Leben geführt. Gab es vor der Pandemie ein – sagen wir – geregeltes Kirchenjahr, mit Messen und dem direkten Kontakt mit den Gläubigen, so änderte sich nach Beginn der Pandemie einfach alles.“

„Intensivstation unseres Herrn Jesus Christus“

Dieser Umstand führte in der Kirche allgemein und natürlich auch in den Pfarren Grafenstein und Poggersdorf zum Entschluss, dass man andere Wege der Kommunikation suchen und finden muss. In Grafenstein entstand so die „Intensivstation unseres Herrn Jesus Christus“.
„Im März des Vorjahres, während des 1. Lockdowns, hat es geheißen, sollen die Kirchen und Kapellen – im wörtlichen Sinne – offen und somit jederzeit zugänglich für die Gläubigen bleiben“, erzählt Pfarrer Opetnik, „Wir haben so einen Ort geschaffen, an dem jeder jederzeit einkehren konnte und kann, um Kraft zu tanken, Frieden zu finden. Vor der Eingangstür befindet sich eine Liste, in der man sich eintragen kann. Zwischen 30 und 40 Besucher konnten wir so jede Woche verzeichnen. Hier haben wir die Möglichkeit, unter Einhaltung aller Schutzbestimmungen, dem Ratsuchenden beizustehen. Man möchte gar nicht glauben, mit welchen Ängsten und Sorgen man hier konfrontiert wird. Sehr oft kommen auch junge Menschen zu uns und wollen reden.“ Diese Einrichtung in der Kapelle im Schloss Grafenstein, so der Pfarrer, wird auch nach der Pandemie beibehalten werden.

Einzug der Technik

Und auch die Technik hat in der Pfarre Einzug gehalten. Während des 1. Lockdowns hat man technisch ordentlich aufgerüstet. Übertrug Pfarrer Optenik anfangs die Messen noch selbst mit seinem Handy, so gibt es jetzt zwei Videokameras samt Computeranlage, die dies machen. „Es war schon sehr spannend, sich mit der Technik vertraut zu machen. Auch für mich persönlich eine neue Erfahrung. Zum Glück habe ich durch einen meiner Neffen die bestmögliche Unterstützung erhalten“, führt Anton Opetnik aus. Aber nicht nur die Liveübertragung ist neu. Es werden auch Kurzvideos produziert und gestreamt, Zoom-Meetings abgehalten, die Social-Media-Kanäle mit Content befüllt und regelmäßige Telefonate mit den Kirchenmitgliedern geführt. Große Kirchenfeste werden in den Pfarren Grafenstein und Poggersdorf grundsätzlich auch online übertragen.

Weihwasser zum Mitnehmen

Die Gläubigen werden aber auch bei der Abhaltung liturgischer Feiern in den eigenen vier Wänden seitens der Pfarre tatkräftigst unterstützt. Pfarrer Anton Opetknik: „Wir geben liturgische Behelfe aus, die man auch im Internet herunterladen kann. Von uns bekommt man zum Beispiel Weihwasser, somit hält man auch mit diesen Dingen den Kontakt zur Kirchengemeinde. In meinen Pfarren haben wir mit Beginn der Pandemie vorsorglich über 1000 Weihwasserfläschchen eingelagert.“

Asche auf das Haupt

Am Aschermittwoch wird auch in Grafenstein nicht auf das Aschenkreuz verzichtet. Gemäß den Vorgaben der vatikanischen Glaubenskongregation erfolgt die Segnung am Vorbeginn der Austeilung, d.h. Pfarrer Opetnik spricht den Segen für alle mit den Worten „Kehrt um und glaubt an das Evangelium. Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zu Staub zurückkehren wirst“. Danach tritt man nach vorne und es erfolgt die Austeilung der Asche über dem Haupt des Gläubigen, so kommt es zu keinem direkten Kontakt mit den Menschen.

Fastenzeit beginnt

Mit dem Aschermittwoch beginnt auch die Fastenzeit. Diese Zeit der Buße und Umkehr soll an das vierzigtägige Fasten Jesu in der Wüste erinnern, bevor jener sein öffentliches Wirken begann. Traditionell drückt sich das Fasten durch den Verzicht auf Essen aus. Meistens verzichtet man auf Fleisch oder aber generell auf Konsum. So wird mittlerweile auch gerne auf Internet, Soziale Medien, Rauchen oder das Smartphone verzichtet. Auch Pfarrer Anton Opetnik nützt die Fastenzeit. „Ich versuche bewusster zu leben und mehr und intensiver zu beten. Ich verschaffe mir mehr stille Zeit und halte mich auch mehr in der Natur auf. Da ich schon seit längerem besonders auf meine Ernährung achte, brauche ich hier keinen Verzicht üben“, meint der Grafensteiner Pfarrer lächelnd.

Viele Aufgaben

Ein Tag im Leben des Pfarrers beginnt schon um 6 Uhr und endet immer erst nach 22 Uhr. Den vielen Verpflichtungen kommt der Geistliche an sechs Tagen in der Woche nach. Und trotzdem sind die Unmengen an Aufgaben kaum zu bewältigen. Immerhin ist er als Dechant nicht nur für die Pfarren Grafenstein, St. Peter bei Grafenstein, Poggersdorf und Dolina zuständig, er ist auch in einer Vielzahl anderer Bereiche der Seelsorge tätig. Und sollte sich doch einmal ein Zeitfenster auftun, so wird die „freie Zeit“ umgehend mit studieren, lesen oder telefonieren aufgefüllt. Leerläufe sind so ausgeschlossen.

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