Karl Dovjak
"Hafnersee muss für Öffentlichkeit erhalten bleiben"
Auf schärfste Kritik in der Pyramidenkogel-Gemeinde Keutschach am See stoßen angebliche Absichten des Landes Kärnten, den Hafnersee und Grundstücke am See verkaufen zu wollen.
KEUTSCHACH. Bereits im Jahre 2017 hatte sich das Land um den Verkauf von 13,8 Hektar Seegrundstücken bemüht, allerdings keinen Interessenten gefunden. Auch damals hatte es schon heftigsten Widerstand seitens der Gemeinde gegeben.
Das Land ist alleiniger Eigentümer von Grundstücksflächen im Ausmaß von rund 44 Hektar am idyllisch gelegenen See. Dieser selbst hat eine Fläche von rund 16,5 Hektar. Alle anderen Grundstücke belaufen sich auf etwa 27,5 Hektar. Davon liegen rund 12 Hektar südlich und westlich des Hafnersees im Landschafts- und Ramsar-Schutzgebiet mit einer Fülle an teils seltenen Tier- und Pflanzenarten. Im Norden gibt es ein reines Kurgebiet, welches als Bauland gewidmet ist. Eine qualitativ hochwertige und nachhaltige touristische Entwicklung soll neben den bestehenden Gebäuden auf diesen Flächen stattfinden.
Gegen Verkauf
Als die SIG-Seeliegenschaftengesellschaft Kärnten Verwaltungs GmbH im November 2017 13,8 Hektar - auch die 12 Hektar Landschaftsschutzgebiet - ohne Vorinformation und somit ohne Wissen der Gemeinde Keutschach am See zum Verkauf angeboten hatte, beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass dieses Naturjuwel unter allen Umständen im öffentlichen Eigentum verbleiben und somit der Allgemeinheit erhalten bleiben müsse.
Angebliche Verkaufsabsichten
Seitens der SIG, einer 100-prozentigen Gesellschaft des Landes Kärnten, wurde das Feriendorf am Ossiacher See mit fast drei Hektar Grundstücksfläche mit Seezugang verkauft.
Das will der Keutschacher Bürgermeister Karl Dovjak in seiner Gemeinde aber nicht erleben: "Als Bürgermeister vertrete ich den Standpunkt und werde mich auch weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, dass weder der Hafnersee noch ein Quadratmeter öffentlichen Seegrundes verkauft werden."
Für touristische Entwicklung
Dovjak: "Selbstverständlich hat auch die Gemeinde Keutschach im Rahmen des Ortsentwicklungskonzeptes an die touristische Nutzung der im Norden des Hafnersees liegenden Flächen gedacht. " Doch auch diese für den Tourismus vorgesehenen Flächen sollen von der öffentlichen Hand nicht verkauft werden. "Es sollen Interessenten über langfristige Vereinbarungen oder über die Möglichkeit der Einräumung eines Baurechtes für die touristische Entwicklung zur Verfügung gestellt werden", fordert der Bürgermeister.
Nur durch eine solche Vorgangsweise sei laut Dovjak gewährleistet, dass im Falle des Scheiterns eines touristischen Investors die öffentliche Hand Eigentümerin ihrer Seegrundstücke bleibt.
Man setzt dabei auf die Unterstützung der Kärntner Landesregierung.
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