Pörtschach
"MANEGE LEBEN" - Ein Erinnerungskreisel lebt auf
Eine Ausstellung, die über die Vielfalt des Lebens erzählt und differente Anschauungsweisen auf unsere Welt im Gemeinklang ertönen lässt.
PÖRTSCHACH. "Manege Leben" nennt sich die neue Ausstellung in der Galerie ZUGängliche KUNST in Pörtschach, die dem Besucher ganz im Sinne eines Erinnerungsparkours auf Reise durch unsere Welt gleiten lässt. Die altehrwürdigen Räume des Bahnhofsgebäudes werden dabei von einem Mix aus Malereien und Zeichnungen von Klaus Ludwig Kerstinger bespielt, dessen Werke vielfältige Anknüpfungspunkte für Alt und Jung ermöglichen.
Persönlicher Bezugsrahmen
Geschichtenerzählend geht die kommende Ausstellung der Galerie im Pörtschacher Bahnhof vor. Nicht zufällig bezeichnet sich der für die Werkpräsentation ausgewählte Künstler Klaus Ludwig Kerstinger selbst als Kommunikator. Womit er nicht unrecht haben mag, schließlich sind seine Bilder Bestandsaufnahmen seiner persönlichen Weltsicht, die als Erzählung wiedergegeben und mit Blick des Besuchers im Hinterkopf auf vielfältige Dinge verweisen: „Die Arbeiten bilden das Verständnis meiner Lebenswelt ab, lassen aber Raum für Interpretation und Deutung offen“, erläutert der Künstler diesbezüglich. Die Malerei sieht er als Mittel, um Geschichten in verdichteter Art und Weise darlegen zu können. So sind es zahlreiche Bezüge, die dem Betrachter entgegentreten, herausfordern, packen und mit der eigenen Bezugswelt konfrontieren: „Ich arbeite mit verschiedenen Schichten, die diverse Bedeutungen generieren und wo jedermann persönliche Anknüpfungspunkte zu seinem eigenen Alltag findet, bei denen er ansetzen kann.“ Schließlich sind es Parallelwelten, die sich durch die zahlreichen Überlagerungen in den Bildern von Kerstinger ergeben. Dabei spielt der Kunstschaffende geradezu mit dem beiden Polen des individuellen Sehens einerseits und der Perspektive des Außenstehenden andererseits. Jeder findet hier Anklänge zu seinem eigenen Alltag. Nicht außer Acht lässt der Künstler dabei den Bezug zu gegenwärtigen Entwicklungen: „Meine Arbeiten sind als Reaktion auf unsere Zeit zu verstehen“, betont er. Die zahlreichen Symbole in seinem Werk sprechen so vieles an, was jedoch zum Teil bewusst in Schwebe gelassen wird.
Welten verknüpfen sich
Bemerkenswert in seinem Konzept: Er lässt auch seine Kinder in seinen Arbeiten teilhaben und das ohne konkrete Anweisungen. Schließlich soll ein freies Zusammenspiel enstehen, wo die Perspektive des Erwachsenen und die Sicht des Kindes harmonisch zusammentreffen und schlussendlich verbindend miteinander einhergehen. Handlungsanweisungen bekommt wenn, dann er selbst von ihnen. Denn es ist Fakt, dass der an der Kunstakademie in Wien ausgebildete Künstler nicht nur Intentionen seiner Kinder fruchtbar macht, sondern auch als Kunschaffender selbst von ihren Ideen profitiert: „Es ist ein Versuch des Zurückversetzens zum Kind-Sein. Meine Arbeiten befinden sich häufig im Spannungsfeld der Auffassungen des Erwachsenen und des Kindes. In den Werken findet sich die Sprache der Kinder wieder und ich lerne auch von ihnen.“, erklärt der Kunstschaffende. Durch die Überlagerungen in den Kunstwerken werden Extreme miteinander verkoppelt. „Jedes Bild erscheint als eine Bühne der persönlichen Ausverhandlung seiner eigenen Bezugswelten.“ Doch eine eindeutige Erklärung verwehrt Kerstinger bewusst. Schließlich ist es der Betrachter selbst, der durch bestimmte Bezüge, Botschaften oder Verweise getriggert werden soll. Und dieser erkennt dann gewissermaßen seine persönliche Geschichte im Werk und dreht das Rad weiter. Eröffnet wurde die Schau am 7.08 mit einer Vernissage, bis 17.10 können die Werke von Kerstinger in der Pörtschacher Kunstgalerie noch besichtigt werden.
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