Immer mehr Genossenschaften geben auf
Wasser als Kostenbringer
Damit der Wasserhahn nicht trocken bleibt: Immer mehr Wassergenosschaften treten an Gemeinden zur Sicherung heran.
MAGDALENSBERG, KLAGENFURT-LAND. "Wassergenossenschaften sind mit ihren Aufgaben häufig überfordert", sagt der Magdalensberger Bürgermeister Andreas Scherwitzl (SPÖ). Immer wieder kommt es zu Rohrbrüchen, Rücklagen sind aufgebraucht oder Überprüfungen werden nicht durchgeführt. Laut dem Bürgermeister kommen einige Wassergenossenschaften ihren Verpflichtungen nicht mehr nach.
Strapazierte Gemeindekassen
Noch dazu stöhnen Kärntens Gemeinden unter schwächelnden Budgets. Die Coronakrise hat für weitere Verluste in den Gemeindekassen gesorgt. Nun kommt ein weiterer Kostenbringer auf die Kommunen zu: Magdalensberg muss heuer fast eine Million Euro in die Versorgung ihrer Bürger stecken. 900.000 Euro werden in Leitungsbaumaßnahmen im Versorgungsgebiet Gammersdorf-Timenitz sowie in einen Hochbehälter mit UV-Desinfektion gesteckt. Die Gemeinde hat auch die Wassergenossenschaften von Timenitz und Gammersdorf übernommen. Der alte Hochbehälter war zu klein und sanierungsbedürftig. "Die beiden Genossenschaften haben sich aufgelöst, somit treten die Bestimmungen des Gemeindewasserversorgungsgesetzes in Kraft. In Ortschaften mit mehr als 50 Einwohnern muss die Trinkwasserversorgung von der Gemeinde bewerkstelligt werden, sofern es keine Alternative gibt", erklärt Scherwitzl.
Wasserverbrauch steigt
Was noch dazukommt: Der Wasserverbrauch von einzelnen Haushalten steigt stetig. Der neue Hochbehälter wird gerade in Betrieb genommen. "Über den Sommer wurde dieser desinfiziert und aufbereitet. An die 250 Haushalte profitieren", so Scherwitzl. Die Maßnahmen in diesem Bereich von Magdalensberg waren nötig. "Es in den letzten Jahren immer wieder zu Problemen gekommen, einerseits bei der Qualität, andererseits bei der Menge", sagt Scherwitzl.
Ottmanach wird geprüft
Die Gemeinde Magdalensberg hat in letzter Zeit bereits die Wassergenossenschaft Ottmanach übernommen. Hier wird der Zustand der Anlage gerade geprüft. Ende des Jahres wird entschieden, wie es in Ottmanach weitergehen wird. Im Westen der Gemeinde besteht bereits Kärntens Wasserschiene. Die Erweiterung soll in Zukunft bis Pischeldorf reichen. Die Wasserversorgung wird übrigens über Gebühren und Förderung finanziert.
Quote bei 40 Prozent
Die Ortschaften Pischeldorf, Geiersdorf, Eixendorf, Haag, Matzendorf, Lassendorf, Zeiselberg, Wutschein sind noch von Wassergenossenschaften versorgt. "Der größte Versorger ist die Gemeinde geworden, 40 Prozent werden bereits von der Gemeinde versorgt, die restlichen werden von den acht Genossenschaften versorgt", sagt Scherwitzel. Der Bürgermeister betont, dass die jeweiligen Genossenschaften an die Gemeinde herangetreten sind. Es geht nämlich um Haftungsfragen. Der Trend, dass sich immer mehr Wassergenossenschaften auflösen, zeichnet sich laut Scherwitzl in ganz Kärnten ab.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.