Archäologen experimentieren am Keutschacher See
Zum ersten mal finden heuer im Juli die Kärntner Pfahlbau-Tage statt. Internationale Experimental-Archäologen kommen an den Keutschacher See.
KEUTSCHACH (vp). Gemeinsames Experimentieren und Gedankenaustausch von internationalen Experimental-Archäologen steht im Fokus der ersten Kärntner Pfahlbau-Tage von 21. bis 23. Juli in Keutschach. Dabei kommen Experten aus Österreich, Slowenien und der Slowakei an den See. Sie werden wissenschaftliche Experimente durchführen, um die Herstellung von Werkzeugen sowie den Arbeitsaufwand bei der Gewinnung von Rohstoffen oder bei Koch-Vorgängen in der Jungsteinzeit und Bronzezeit besser nachvollziehen zu können.
Neue Erkenntnisse
"Sie probieren verschiedene Techniken aus und erfahren so am eigenen Leib mehr über das Leben des urgeschichtlichen Menschen - dazu gibt es ja keine schriftlichen Überlieferungen. So ist es auch möglich, neue Erkenntnisse für die Interpretation des UNESCO-Welterbes im Keutschacher See zu erhalten", so Lieselore Meyer, Site Managerin des Kuratoriums Pfahlbauten.
Auf dem Programm stehen Steinschlagen und -schleifen, Kupfer- und Bronzegießen, Textilgewinnung, jungsteinzeitliche Küche und Keramikherstellung. Meyer: "Die Experimente werden anhand von spezifischen Fragestellungen geplant und die einzelnen Arbeitsschritte genau dokumentiert, um später Ergebnisse aus den wissenschaftliche Versuchen zu belegen und wiederholen zu können."
Interessierte können den Archäologen dabei über die Schulter blicken. "Werden die Kärntner Pfahlbau-Tage gut angenommen, wollen wir das in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen."
Ergebnisse beim Welterbefest
Am Samstag, 23. Juli, klingen die Pfahlbau-Tage mit dem UNESCO-Welterbefest aus. Es wird vom Kuratorium Pfahlbauten, der Gemeinde Keutschach und vom Verein "Pfahlbauten Seental Keutschach - Freunde des Welterbes" ausgerichtet. Dabei werden die Ergebnisse der Experimente präsentiert. Außerdem gibt es urgeschichtliche Handwerkstechniken zu sehen, die "Steinzeitküche" zu probieren und es wird Musik mit originalgetreu nachgebauten Instrumenten aus der Stein- und Bronzezeit zu hören sein.
Lesen Sie dazu auch:
* Für die Pfahlbauten auf Tauchstation
* Neue Bojen markieren das UNESCO-Welterbe im Keutschacher See
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.