Start für Ebenthaler Energiewende
Leitungsnetz und Biomasse-Heizwerk in Ebenthal gehen in Bau. Nächstes Projekt für Niederdorf geplant.
EBENTHAL (vp). Groß war der Andrang beim Spatenstich der Regionalwärme Ebenthal. Kein Wunder, schließlich ist das der Startschuss für die offiziell ausgerufene Energiewende in der Marktgemeinde, die immer mit Überschreitungen der Feinstaubwerte durch Hausbrand gekämpft hat. Auch zahlreiche Mitstreiter im Kampf gegen das einst geplante Gas-Dampfkraftwerk waren vor Ort.
Mehrere Baustufen
Gebaut wird in mehreren Baustufen, in der ersten bis Dezember, erklärt Johann Hafner (BC Regionalwärme GmbH), der seit vier Jahren mit der Goess KG mit den Planungen beschäftigt ist: "Das Werk ist extrem effizient, arbeitet mit Wärmerückgewinnung und Solarenergie im Sommer." Es wird nur Wärme produzieren, im Sommer läuft es zur Warmwasseraufbereitung. In der zweiten und dritten Baustufe wird das Netz im Ortsgebiet verdichtet.
Hohe Förderung
"Das Netz wird vom Schlosspark bis Reichersdorf, bis zur Harbacher Siedlung und zum Jamnigweg reichen. Zuerst schließen wir die Sereinig-Siedlung, unsere älteste Wohnsiedlung mit 180 Wohneinheiten, an. Auch alle öffentlichen Gebäude und die neuen Wohnbauten in der Kantgasse und Milesstraße", so Bgm. Franz Felsberger. Er bedankt sich beim Land für die 60-prozentige Anschlussförderung im Ausmaß von 400.000 Euro: "Das macht es für Anschlusswerber lukrativ."
Konkret wollte sich Felsberger zwar nicht äußern, aber man merkt ihm auch die Freude an, von Klagenfurter Vorhaben unabhängig zu sein. Die Energie Klagenfurt GmbH hat ja mit dem geplanten Biomasse-Werk im Osten auch schon mit Fernwärme für Ebenthal geworben.
Mit der Regionalwärme für Ebenthal soll die Energiewende nicht zu Ende sein. Felsberger: "Wir planen schon eine kombinierte Lösung für Niederdorf, wo ja auch neue Wohnungen gebaut werden."
Zur Sache: Daten
Wärmeleistung im Endausbau: 12 Mio. kWh Wärme
Bau: September 2014 bis Dezember 2016
Gesamtinvestition: 9 Mio. Euro
Einsparungen: 3,5 Mio. kg CO2, 1,5 Mio. Liter Heizöl und Gas (Substitution)
Das Projekt entsteht durch die Partnerschaft der BC Regionalwärme GmbH mit der Goess KG.
Das Werk beinhaltet eine neue Heizwerktechnologie, die "Regionalwärme 2.0". Ein Technologiemix kommt zum Einsatz: eine hocheffiziente Wärmerückgewinnungsanlage in Verbindung mit einer Wärmepumpentechnologie und einem 600 m2 Sonnenkollektorfeld am Dach des Heizwerks. Der Gesamtwirkungsgrad kann so auf 125 Prozent angehoben, jährlich bis zu 30 Prozent Holz eingespart werden.
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