Jugend will in Poggersdorf mitreden

POGGERSDORF (vp). Seit Herbst des letzten Jahres gibt es in Poggersdorf den unpolitischen (!) Verein "Wir Jungen für Poggersdorf", der sich zum Ziel gesetzt hat, der Jugend eine starke Stimme in der Marktgemeinde zu verschaffen. Initiator ist Wolfgang Schneider (22). Er erzählt vom ausschlaggebenden Ereignis für die Vereinsidee: "Ich war spazieren und kam beim Sportplatz vorbei. Das Sportzentrum war für uns früher immer ein Treffpunkt. Plötzlich war alles abgeschlossen, Betreten verboten. Man riskiert also eine Besitzstörung. Das fand ich wirklich schade, weil das Sportzentrum war ein Ort, wo wir in unserer Freizeit etwa Fußball spielen konnten."
Kurzerhand gründete Schneider eine Facebook-Seite, um auch andere Jugendliche aufzufordern, sich einzubringen. "Und da haben sich gleich einige gemeldet."

Ziel: Jugendtreff

Anfangs ging es vor allem darum, in Poggersdorf einen Jugendtreff auf die Beine zu stellen. Denn von einem Jugendzentrum wird in der Gemeindestube schon seit Jahren gesprochen, doch hier ist bis heute nichts weitergegangen. "Wir hätten dann auch eine Privatperson gefunden, die uns die Räumlichkeiten im Gewerbepark zur Verfügung stellt. Doch da sind wir auf Gegenwind gestoßen. Nun liegt das Projekt auf Eis", erzählt Schneider. Es soll nämlich von der politischen Vertretung nach wie vor ein Jugendzentrum im Ortskern geplant sein...

Jugend-Themen bei Diskussion

Am Freitag, 20. April, wollen die Jugendlichen nun mit den politischen Vertretern über die Zukunft der Jugend in der Gemeinde diskutieren (Termin siehe unten). Der Jugendtreff wird natürlich auch Thema sein. Zugesagt haben Bürgermeister Arnold Marbek (SPÖ), Vize-Bürgermeister Otto Sucher (ÖVP) und FPÖ-Ortsparteiobmann Jürgen Tomaschitz. "Natürlich wird es auch eine offene Fragerunde geben", erklärt Schriftführer Peter Hartl (17). "Wir wollen der Jugend Gehör verschaffen, auf Jugend-Themen aufmerksam machen und uns aktiv einbringen können." 

Viele Ideen

Ein Jugendtreff ist nach wie vor ein Ziel. Jedoch nicht im Ortskern, denn dort gibt es keine geeigneten Räumlichkeiten, so Schneider. "Es gäbe nur Möglichkeiten in der Nähe der Wohnblöcke und das ist in Sachen Lärmschutz mehr als nicht optimal." Der Standort Gewerbepark wäre nach Meinung der Jugendlichen geeignet.
Der Verein selbst wäre bereit, einen Jugendtreff zu betreiben. "Unter Einhaltung des Jugendschutzgesetzes, mit fixen Öffnungszeiten und ausgestattet mit Billard- und Balanca-Tisch, Darts und Computerspielen etc.", sagt Schneider. "Wir wollen nicht, dass sich die Jugend auf Bushaltestellen treffen muss, was ja auch immer wieder für Unmut sorgt."
Derzeit trifft sich der fünfköpfige Vereinsvorstand regelmäßig, um weitere Ideen auszuarbeiten. "Wir wollen auch Ausflüge über den Verein organisieren und planen, wie wir das kosteneffizient und ohne Unterstützung hinbekommen", sagt Hartl.
Wie das wohl die politischen Fraktionsvertreter finden? Man kann sich auf eine spannende Diskussion einstellen...