Der Stein regiert die Nacht
Die Cekoni-Hutter Steinmetzmeister GmbH, ein Familienbetrieb seit 1924, öffnet am Donnerstag für Besucher die Tore.
FERLACH (vp). Ein mittlerweile seltener Beruf wird am Donnerstag ins rechte (Nacht-)Licht gerückt: der Steinmetz. Der einzige Kärntner Betrieb, der bei der "Langen Nacht der Steinmetze" seinen Betrieb öffnet, ist der von Helmut Cekoni-Hutter in Ferlach. In dritter Generation hat er sich diesem alten Handwerk verschrieben, der Familienbetrieb wurde bereits 1924 gegründet. "Die vierte Generation ist auch schon im Betrieb." Damit meint Cekoni-Hutter seinen Sohn Lukas.
Tradition und Moderne
Neun Mitarbeiter arbeiten im Betrieb - meist von der Lehre bis zur Pensionierung. Die perfekte Ausbildung ist dem Chef ein großes Anliegen. Dies wird mit Erfolgen belohnt: Steinmetz-Lehrling Paul Orasche erreichte 2016 bei den österreichischen Meisterschaften den tollen vierten Platz, demnächst tritt er bei der Europameisterschaft an.
Bei der Ausbildung wird aufs Erlernen von traditionellen wie modernen Fertigungstechniken Wert gelegt. "Kreativität ist natürlich auch wichtig", so Cekoni-Hutter. Nachdem sich Techniken laufend ändern, ist dauernde Fortbildung unumgänglich.
Wertbeständigkeit
Cekoni-Hutters "Werke" kann man nicht nur bei Privatpersonen daheim, sondern auch in der Öffentlichkeit bewundern - z. B. beim Kreisverkehr in Kirschentheuer, auch der Ferlacher Stadtbrunnen gehört dazu. Die neu gestalteten Ortstafeln der Gemeinde Zell - eine Kombi aus Stein und Glas - wurden ebenfalls vom Steinmetz gestaltet. Das aktuellste Projekt ist die Renovierung der Stufenanlage beim Lindwurm. Gar nicht einfach, da den ursprünglichen Charakter zu erhalten. "Wir kooperieren viel mit dem Bundesdenkmalamt." Das nächste größere Projekt ist ein Wappen für ein Schloss in Niederösterreich.
Für Cekoni-Hutter ein "schöner Beruf": "Wir schaffen wertbeständige Dinge. Der Kiki Kogelnik-Brunnen wird zum Beispiel noch da sein, wenn ich nicht mehr bin."
Individuelles geht vor
Natürlich gehören im täglichen Geschäft Grabsteine und Urnenplatten dazu. "Hier geht der Trend zu ganz individuellen Lösungen." Stein ist momentan vor allem in der Gartengestaltung sehr beliebt - und auch am Bau. "Trendig sind hinterleuchtete Steine, Wasserläufe aus Stein oder Steine, die man beheizen kann, sowie helle, warme Farben wie Beige. Aber die Trends ändern sich laufend. Wir haben uns auf Sonderlösungen spezialisiert."
Das Familiäre im Betrieb merkt man auch bei der Verwendung von Materialien. "Ich versuche, heimische Steine - Marmor und Granit aus Österreich oder zumindest aus Europa - zu verwenden."
Am Donnerstag kann man sich vom Familienbetrieb selbst überzeugen.
Lange Nacht der Steinmetze
Donnerstag, 1. Juni, 17 bis 21 Uhr.
Cekoni-Hutter Steinmetzmeister GmbH (Major-Trojer-Straße 17, Ferlach)
Mit Sonderschau bzw. Führung und Besichtigung des Betriebes. Man kann den Mitarbeitern über die Schulter schauen und sich auch selbst in der Steinbearbeitung probieren.
Infos:www.cekoni.at
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