Beratungsstelle
Hilfe bei seelischer Not
Die Corona Pandemie verschärft die seelische Not, daher verzeichnet die Beratungsstelle der Caritas in Klagenfurt um 15 bis 20 Prozent mehr Nachfrage an psychosozialen Beratungsgesprächen.
KLAGENFURT. Das Coronavirus sorgt für einschneidende Maßnahmen. Die Lebensberatungsstelle der Caritas nimmt diese Veränderungen wahr und hilft konkret. Die Mitarbeiter der Lebens-, Familien-, Sucht- und Männerberatung stehen Menschen bei psychischen Belastungen zur Seite. "Gerade in herausfordernden Zeiten kommt es darauf an, alte Strukturen, die gut funktioniert haben, zu erhalten und wieder zu aktivieren. Es ist auch wichtig, die vorhandenen Ressourcen und Energien gut zu verteilen. Die Menschen brauchen sich nicht zu scheuen, Hilfe zu suchen, wenn man sich überfordert fühlt", so Petra Eder, Leiterin der Beratungsstelle Klagenfurt.
Überforderung groß
Die Liste der Nöte, die durch die Pandemie entstanden sind, ist erschreckend lang. Die Menschen leiden an psychischen Erkrankungen und Lebenskrisen, ausgelöst durch Trennung und Scheidung, Jobverlust, Mobbing durch allgemeine Überforderung oder Konflikte innerhalb der Familie. "Die Menschen haben mit Retraumatisierungen, Jobverlust und Vereinsamung zu kämpfen.
Hilfe für jeden
Die Probleme sind akuter geworden und die Hilfesuchenden sind durch ihre schwierigen Lebensbedingungen noch mehr gefordert als sonst", so Eder. Auch die Einsamkeit ist ein großes Thema. Bereits vor der Pandemie hatten viele Menschen wenige soziale Kontakte. "Jetzt hat sich das Problem noch verschärft. Ein Termin bei uns ist für manchen Hilfesuchenden der einzige persönliche Kontakt in der Woche", weiß die Psychotherapeutin der Caritas. Viele haben jetzt noch weniger Geld zum Leben und teilweise ihre Struktur und ihren Halt verloren. Bei einigen Hilfesuchenden ist auch ein großer emotionaler und finanzieller Druck zu spüren. Daher stehen psychosoziale und psychotherapeutische Fachkräfte ermutigend, erklärend und beruhigend zur Seite. "Wir erarbeiten mit den Hilfesuchenden individuelle Wege aus den ganz persönlichen Krisen, versuchen sie zu stärken und zu ermutigen, alte Muster durch neue, hilfreichere zu ersetzen", erklärt Eder.
Hilfe für Männer
Auch in der Caritas-Männerberatung nimmt man verstärkt Sorgen wahr. "Die meisten Männer sind froh, dass die Gespräche persönlich vor Ort - mit Einhaltung der Maßnahmen - stattfinden und nicht digital. Gerade jetzt ist der persönliche Kontakt besonders wichtig", bestätigt der Leiter der Männerberatung, Karlheinz Weidinger. Viele stellen sich die Frage, wie es weitergehen soll und kann. Gerade wenn sie aktuell arbeitslos sind, nehmen die Zukunftssorgen bei Männern zu. Die finanzielle und berufliche Unsicherheit ist stärker als vor der Pandemie. "Mangelnde soziale Kontakte tun niemandem gut. Bei Männern, die sich ihre Gefühle nicht eingestehen und mit niemandem darüber sprechen, führt das häufig zur Depression oder zu aggressivem Verhalten", so Weidinger.
Männerberatungsstelle
Die Beratungsstelle in Klagenfurt gibt es seit dem Jahr 1974. Derzeit arbeiten zehn Mitarbeiter aus den Fachbereichen Beratung und Psychotherapie sowie eine Suchtberaterin beschäftigt. Auch die Sozialberatung ist in der Einrichtung untergebracht. Die Gespräche finden vor Ort unter Einhaltung aller Corona-Schutzmaßnahmen, mit FFP2-Maske statt. Zusätzlich testen sich die Mitarbeiter zum Schutz für sich selbst und die Hilfesuchenden, einmal pro Woche freiwillig. Die Caritas Männerberatung berät Burschen ab 14 Jahren sowie Männer, die ein vertrauensvolles, offenes und professionelles Gespräch, zu allen Themen des Lebens, suchen. Die Männerberatung findet man in der Hubertusstraße 5C. Infos zu allen Beratungsangeboten erhält man via Mail an beratungsstelle-klagenfurt@caritas-kaernten.at oder maennerberatung@caritas-kaernten.at.
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