Selbsthilfegruppen
Kärntner Selbsthilfegruppen trotzen Corona
Der Dachverband Selbsthilfe Kärnten hat im Feber und März Kontaktpersonen von Selbsthilfegruppen telefonisch befragt.
KÄRNTEN. Die Befragung des Dachverbandes richtete sich an Kontaktpersonen von Kärntner Selbsthilfegruppen, die vor den gesetzlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie mindestens einmal im Monat Gruppentreffen gehabt haben. Ziel der Befragung war es, einen objektiven Eindruck der momentanen Situation der Gruppen durch die Einschränkungen zu erhalten. Es wurden Fragen über die Bedeutung der persönlichen Treffen gestellt und auch die Umstellung und Akzeptanz des virtuellen Formates thematisiert. Befragt wurden insgesamt 58 Kontaktpersonen. Folgende Fragen wurden gestellt: Wie wichtig wäre es für Sie und Ihre Gruppenteilnehmer, in der momentanen Situation wieder persönliche Treffen durchführen zu dürfen? Wie wichtig sind die persönlichen Gespräche? Würden Sie unter bestimmten Voraussetzungen wieder reale Gruppentreffen durchführen? Haben Sie die Gruppenaktivität bereits auf ein virtuelles Format umgestellt und werden Zoom, WhatsApp etc. oder telefonische Unterstützung von den Gruppenteilnehmern akzeptiert und genutzt? Haben Sie Sorgen um den Weiterbestand Ihrer Selbsthilfegruppe?
Die Ergebnisse
Die Kernfunktion der Selbsthilfe, nämlich auffangen, ermutigen, informieren, orientieren und unterhalten sind durch die Corona-Maßnahmen stark eingeschränkt. Das zeigen auch die Ergebnisse, denn über 90 Prozent der befragten Kontaktpersonen heben den starken Wunsch nach realen Treffen sowie die Wichtigkeit der persönlichen Gespräche hervor. "Der Halt, den eine Selbsthilfegruppe bietet und die damit verbundene Entlastung in Alltag, fehlt auch den Angehörigen von Betroffenen sehr stark", so einige Kontaktpersonen. 91 Prozent der Befragten fanden alternative Möglichkeiten, um weiterhin Kontakte zu pflegen und den Erfahrungs- und Informationsaustausch aufrecht zu erhalten. Unter den neuen Möglichkeiten finden sich nicht nur WhatsApp, Zoom oder Telefongespräche, sondern auch Spaziergänge, Briefe, Postsendungen, Einzeltreffen, Videotelefonie oder E-Mail-Kontakte. Mehr als die Hälfte nutzt die Telefongespräche zu anderen Gruppenteilnehmern und ein Fünftel der Befragten konnte ihre Treffen über Zoom abhalten. Erfreulich ist, dass die Mehrheit, nämlich 90 Prozent keine Sorgen um den Weiterbestand ihrer Selbsthilfegruppe hat. Die Kontaktpersonen geben an, motiviert zu sein und freuen sich auf eine bessere Zeit, wo Gruppentreffen und Veranstaltungen wieder ohne große Einschränkungen möglich sein werden.
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