Tag der Pflege
Bedarf an Pflegekräften steigt

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Mitte Mai, genau am 12., wird alljährlich der „Internationale Tag der Pflege“ begangen. Der Aktionstag erinnert an den Geburtstag von Florence Nightingale, die Pionierin der modernen Krankenpflege, und soll die Arbeit von Krankenschwestern würdigen und ihre Rolle im Gesundheitssystem hervorheben. Florence Nightingale vertrat die Ansicht, dass es neben dem ärztlichen Wissen ein eigenständiges pflegerisches Wissen geben sollte. Dies vertrat sie auch in ihren Schriften zur Krankenpflege. Der Tag wird auch immer wieder mit Forderungen an die Politik nach einer Verbesserung der Pflegesituation verbunden.

KLAGENFURT. Egal, ob es Pflegekräfte in den Krankenhäusern und Altersheimen, die 24-Stunden-HeimpflegerInnen oder die mobilen Pflegekräfte sind, sie alle sind überaus wichtige Stützen der Gesellschaft. Trotz der oftmals schwierigen Arbeitsbedingungen gibt es Menschen, die mit Begeisterung und vollem Einsatz den Pflegeberuf ausüben.

Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin

Eine von ihnen ist Anna Eigner. Die 27jährige „Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin“, kurz DGKP, ist seit 5 ½ Jahren in diesem Beruf tätig. „Nach meiner dreijährigen Ausbildung und erfolgreicher Diplomprüfung habe ich “, erzählt Anna Eigner, „beim Hilfswerk Kärnten bei der Mobilen Hauskrankenpflege angefangen. Die weiteren Schritte meiner Ausbildung waren noch ein Bachelor in Gesundheits- und Pflegemanagement und ein Master in Business Development. Da hat mich mein Dienstgeber, das Hilfswerk, in Hinblick auf den doch sehr großen Zeitaufwand, optimal und großzügig unterstützt.“

Hilfswerk Kärnten

Das Hilfswerk Kärnten ist im Bereich der mobilen Pflege und Betreuung und Kinderbetreuung eine sehr wichtige Institution in Kärnten. Zum einen ist der gemeinnützige und mildtätige Verein ein bedeutender Arbeitgeber. Rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auf dem Gebiet der Pflege tätig. Zum anderen betreut das bestens geschulte und ausgebildete Personal im Pflegebereich kärntenweit rund 1800 Menschen. Grob umrissen deckt das Hilfswerk auf dem Sektor Pflege und Betreuung zu Hause die Bereiche Heim- und Altenhilfe, Medizinische Hauskrankenpflege, Hauskrankenhilfe und 24-Stunden-Betreuung ab.

Mobilen Hauskrankenpflege

Die Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Anna Eigner war vor ihrem Wechsel in die Qualitätssicherung in der Mobilen Hauskrankenpflege tätig. Hier ist ein hohes Maß an Planung notwendig, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimal einsetzen zu können. „Die doch teilweise beträchtlichen Fahrtstrecken, die man bei der Mobilen Hauskrankenpflege bewältigen muss, bedürfen einer optimalen Einsatz- und Ressourcenplanung. Diese Pläne werden von den jeweiligen Bezirksleitungen unter Einbezug der Vor-Ort Beschäftigten erstellt. Jede Mitarbeiterin oder Mitarbeiter hat Zugriff auf die digitalen Einsatzpläne, die mittels einer App zur Verfügung gestellt werden. Der Basisdienstplan wird immer einen Monat im Voraus erstellt. Was uns aber beim Kunden vor Ort genau erwartet, das wissen wir in den meisten Fällen natürlich nicht“, erzählt Anna Eigner. „Was mir einerseits an der Mobilen Hauskrankenpflege besonders gut gefallen hat, war – entgegen der stationären Pflege - das hohe Maß an Abwechslung. Ein gute Portion Flexibilität muss man da schon mitbringen. Leerläufe gibt es nicht, da man seine Kunden Schritt für Schritt quasi „abarbeitet“. Und andererseits die Kommunikation mit den Kunden und die sich daraus entwickelnden persönlichen Beziehungen zu den Menschen. Ich glaube, das macht diese Arbeit so besonders und wertvoll.“

Corona Pandemie

Völlig unvorbereitet – wie in allen Bereichen der Gesellschaft – traf die Covid19-Pandemie auch das Pflegepersonal und die mit der Pflege und Betreuung beauftragten Institutionen. „Ich muss hier – und das meine ich aus Überzeugung – meinem Dienstgeber größtes Lob aussprechen. Nach dem Bekanntwerden der Bedrohung wurden wir umgehend über die Schutzmaßnahmen informiert. Wir blieben über unsere Kommunikationskanäle laufend in Kontakt. Die größte Sorge meiner Kolleginnen und mir war, dass wir unsere Kunden anstecken könnten und nicht umgekehrt“, erzählt Anna Aigner. „Viele unsere Kunden betonten immer wieder ihre Dankbarkeit und Zufriedenheit mit unserer Arbeit. Besonders nett fand ich die Aktion, als die Menschen unseres Landes spontan applaudierten und uns auch so ihre Wertschätzung zeigten.“
Bis auf wenige Einzelfälle blieben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Hilfswerk Kärnten aber von Corona-Erkrankungen verschont. Getestet wird sowieso mindestens ein- bis zweimal in der Woche und die Impfungen laufen bereits ebenfalls an.

Bedarf an Pflegefachkräften

Ein nicht wegzudiskutierendes Problem ist und bleibt aber der wachsende Bedarf an Pflegefachkräften. Handlungsbedarf besteht auf jeden Fall, denn laut Hochrechnungen wächst der Bedarf an Pflegekräften bis zum Jahr 2030 um knapp 40 % und bis 2050 um rund 130 %. 2016 gab es in Österreich rund 63000 Pflegekräfte. 2030 erhöht sich der Bedarf – und das, um nur den momentanen Standard halten zu können – auf rund 87000 Pflegerinnen und Pfleger. Im Jahre 2050 erhöht sich die Zahl des Pflegepersonals auf unglaubliche 150.000 Dass es hier zu so markanten Veränderungen kommen wird, dafür ist die demografische Entwicklung in Österreich verantwortlich. Die Lebenserwartung steigt im Durchschnitt um zwei Jahre pro Jahrzehnt. Derzeit liegt sie bei 77,7 Jahren bei Männern und 83,1 Jahren bei Frauen.

Fertilitätsrate

Problematisch ist die niedrigen „Fertilitätsrate“ in Österreich, die bei 1,44 Kinder pro Frau liegt. Somit kommt es zu einer besorgniserregenden Kombination zwischen der demografischen Entwicklung und einer familiären Veränderung, in der die potenziellen Pflegepersonen in den Familien wegfallen. Das Wegfallen an privaten Pflegepersonen bedeutet in weiterer Folge einen erhöhten Bedarf an professionellen Pflegediensten.

Maßnahmen notwendig

Diese Fehlentwicklung kann auch der Hilfswerk-Kärnten-Geschäftsführer Horst Krainz bestätigen. „Wir sind auf der Suche nach Personal, es herrscht am Pflegesektor eine große Nachfrage. Dass die Pflegeberufe schlechte bezahlte Jobs wären, ist ein weitläufiger Irrtum“, führt Direktor Krainz aus, „Die Bezahlung ist im Durchschnitt, wenn nicht sogar ein wenig darüber. Man darf nicht vergessen, dass in den letzten Jahren viele neue Fachkräfte ausgebildet wurden, die die Arbeit mit großem Einsatz und Freude machen. Jedoch steigt der Bedarf an Pflegepersonal massiv und scheinbar schneller an, als wir selbigen mit neuen Fachkräften abdecken können.“

Die Lösung, so Krainz, bestünde aus mehrschichtigen Maßnahmen. Der Pflegereformprozess der Bundesregierung müsse jetzt zügiger behandelt werden. „Die Schaffung berufsbildender Höherer Schulen oder einer Sozial- bzw. Pflegelehre wären weitere wichtige Schritte. Für bereits ausgebildetes Pflegepersonal müssten Stipendien für z.B. die Erreichung einer höheren Qualifikation bereitgestellt werden. Das gleiche gilt für Berufsumsteigerinnen“, meint Krainz.

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