Kärntner Abwehrkämpferbund
Der Landesfeiertag

Auch in den Schulen werden die Kinder, so wie Alessia, Sarah, Petar, Sarah und Helena aus Ebenthal, über die geschichtlichen Hintergründe der Ereignisse, die zur Kärntner Volksabstimmung führen, informiert.
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  • Auch in den Schulen werden die Kinder, so wie Alessia, Sarah, Petar, Sarah und Helena aus Ebenthal, über die geschichtlichen Hintergründe der Ereignisse, die zur Kärntner Volksabstimmung führen, informiert.
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Am 10. Oktober wird in Kärnten wieder der Landesfeiertag begangen. Gedacht wird an den erfolgreichen Abwehrkampf der Kärntner gegen die Besetzung Südkärntens durch die Truppen des Staates der Serben, Kroaten und Slowenen. Diese sogenannten SHS-Truppen okkupierten Zug um Zug den Süden unseres Bundeslandes.

KLAGENFURT. Am 5. Dezember desselben Jahres wurde der Grundsatzbeschluss zur militärischen Landesverteidigung gefasst und Oberstlt. Ludwig Hülgerth wurde als Oberkommandierender des Landes Kärnten mit der militärischen Vorbereitung des Kärntner Abwehrkampfes beauftragt. In dieser Zeit wurden deutschsprachige Schulleiter und Bürgermeister durch die Okkupanten abberufen, deutschsprachige Kultur- und Gesangsvereine verboten und das Standrecht verhängt. Kärnten wurde der Laibacher Verwaltung unterstellt.

Keine Unterstützung

Es waren die Maria Gailer Bauern, die bereits am 18. November 1918 die ersten Gegenmaßnahmen ergriffen. In dieser schwierigen Zeit erfuhr Kärnten keinerlei Unterstützung durch Wien. Die Regierung bezeichnete Südkärnten zu diesem Zeitpunkt als „geschlossenes jugoslawisches Siedlungsgebiet“. Somit war Kärnten auf sich allein gestellt. „Das war der Zeitpunkt, an dem der militärische Freiheitskampf um Kärnten begann“, erzählt der Landesobmann des Abwehrkämpferbundes Kärnten, Fritz Schretter. „Der Kärntner Freiheitskampf war im wahrsten Sinne des Wortes ein Volksaufstand der Kärntner.“

Geballte Kraft

Es waren vor allem die Jugend aus Kärnten und der Steiermark, Soldaten aus den verschiedenen Truppenkörpern, die Arbeiterschaft, die Eisenbahner und sogar die „Tiroler Freiwilligen Schützen“ die zu den Waffen griffen, um ihre Heimat zu schützen. Dem damaligen Landesverweser Arthur Lemisch – eine zentrale Gestalt im Kärntner Abwehrkampf – ist es zu verdanken, dass auch die Italiener den Kampf unterstützten. „Nur diese geballte Kraft ermöglichte es, einen erfolgreichen und somit siegreichen Abwehrkampf zu führen“, führt Fritz Schretter weiter aus. „Durch diese Gegenwehr der Kärntner Bevölkerung wurden die internationalen Mächte erst auf diesen Konflikt aufmerksam, was in weiterer Folge zur Einsetzung der Miles-Kommission durch die Amerikaner führte.“

Achtfache Überlegenheit

Es folgten aber noch viele teils heftige militärische Auseinandersetzungen und Kämpfe, bis schließlich am 7. Mai 1919 die letzten SHS-Soldaten aus Kärnten durch Oblt. Hans Steinacher und seinen Truppen vertrieben wurden. Doch am 6. Juni 1919 erfolgte die Besetzung Klagenfurts durch die Aggressoren, die mit einer achtfachen Überlegenheit ungeachtet der Pariser Entscheidungen wiederum einmarschierten. Die Kärntner Landesregierung wurde aus Sicherheitsgründen zuerst nach Spittal an der Drau und dann nach St. Veit an der Glan verlegt.

60 Prozent für Österreich

Als es nun am 10. Oktober 1920 zur demokratischen Volksabstimmung kam, brachte diese eine eindeutige Entscheidung „In der Zone A stimmten fast 60 Prozent der Bevölkerung für Österreich und nur rund 40 Prozent für Jugoslawien. Es war ein Sieg der Heimatliebe“, so Landesobmann Schretter.

Kärntner Abwehrkämpferbund

Der Kärntner Abwehrkämpferbund wurde 1955 von Hans Pichs gegründet. In diesem Jahr fassten 400 ehemalige Abwehrkämpfer den Entschluss, eine Vereinigung zu gründen, deren Hauptaugenmerk die Traditionspflege, die Erhaltung der kulturellen Identität und des Landesbewusstseins war. Ab 1956 traten auch die Töchter und Söhne der aktiven Abwehrkämpfer dem Verein bei. Heute umfasst die Landesorganisation rund 50 Ortsgruppen mit knapp 10.000 Mitgliedern.

Historisches Erbe

Fritz Schretter, langjähriges Mitglied des Kärntner Landtages, bekleidet seit 2001 das Amt des Landesobmannes. „Wir haben die Pflicht, das Erbe unserer Vorfahren auch heute noch weiterleben zu lassen und das historische Erbe der Kärntner hochzuhalten. Immerhin“, so Schretter, „hat dieses Ereignis ganz wesentlich zur Einheit des Landes beigetragen. Geschichtlich ist es fast einmalig, dass es durch den Freiheitskampf zu einer demokratischen Volksabstimmung gekommen ist. Namhafte Historiker betonen immer wieder, wie sehr der Abwehrkampf der Kärntner zur Staatswerdung der Republik beigetragen hat.“

Bedrohung der Unabhängigkeit

Ein weiterer Umstand machte in den Augen der Abwehrkämpfer die Gründung des Abwehrkämpferbundes notwendig. Nach 1945 kam es in Kärnten zum sogenannten „2. Versuch der Landnahme“ durch die Truppen Tito-Jugoslawiens. Erst auf Druck der britischen Besatzungsmacht begann schließlich der jugoslawische Rückzug aus Kärnten. Doch auch am „Grünen Tisch“ wurde 1947 ein neuerlicher Versuch gestartet, indem eine jugoslawische Delegation in London ein Memorandum über „Slowenisch-Kärnten“ vorlegte. Darin wurde von Kärnten die Abtretung eines Gebietes mit rund 180.000 Einwohnern gefordert. Doch auch dieser Versuch scheiterte. Es war hauptsächlich diese „latente Bedrohung der Kärntner Unabhängigkeit“, so Abwehrkämpferbund-Landesobmann, die zur Gründung des Vereines führte.

Patriotismus ist gefordert

Im Laufe der letzten Jahrzehnte verschwand mehr und mehr die Bedrohung eines weiteren bewaffneten Konfliktes. „Nach einem dritten Versuch der Landnahme mit einer massiven Anschlagsserie auf die Infrastruktur des Landes ist aber seit den 1970er Jahren immer mehr Ruhe eingekehrt“, erzählt der KAB-Landesobmann Schretter. Der Abwehrkämpferbund führt als eines ihrer Ziele, neben dem Gedenken der Opfer des Abwehrkampfes, die Geschichte des Kampfes der Jugend näher zu bringen. Hier seien, so Schretter, vor allem die Schulen gefordert, um diese Themen zu einem Teil des Unterrichts zu machen. „Ein gewisses Maß an Patriotismus muss gefördert werden. Die Jugend muss stolz auf ihre Heimat sein und erkennen, wie wichtig der Einsatz ihrer Ahnen gerade im Abwehrkampf für ihre Heimat war. Wäre die Geschichte anders verlaufen“, so Schretter, „hätten wir 50 Jahre Kommunismus hinter uns. Die Welt in Kärnten wäre eine ganz andere.“ Daher sind für den Abwehrkämpferbund die Feierlichkeiten zum 10. Oktober sehr wichtig für das kollektive Gedächtnis.

Auch in diesem Jahr wird daher der Landesfeiertag feierlich begangen. In fast allen Kärntner Gemeinden kommt es zu Kranzniederlegungen und zu Gedenkfeiern.

Auch in den Schulen werden die Kinder, so wie Alessia, Sarah, Petar, Sarah und Helena aus Ebenthal, über die geschichtlichen Hintergründe der Ereignisse, die zur Kärntner Volksabstimmung führen, informiert.
Seit 2001 Landesobmann: Fritz Schretter führt die Geschicke des Kärntner Abwehrkämpferbundes (KAB). Durch sein heimatbewusstes Wirken konnte das Ansehen des KAB gehoben werden.
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