Fernheizwerk Klagenfurt
Abbruch des Stadtwerke-Schlotes
Der alte Schlot des Stadtwerke-Fernheizwerkes wird abgetragen. Fernwärme feiert heuer das 70-Jahre-Jubiläum.
KLAGENFURT (chl). Anfang Oktober begannen die Abtragungsarbeiten des alten, 85 Meter hohen Kamins des Fernheizkraftwerkes der Stadtwerke Klagenfurt. Den Zuschlag für die Arbeiten erhielt die Firma Porr – die WOCHE berichtete.
„Im ersten Schritt ging es um die Einrichtung und Absicherung der Baustelle, die Errichtung von erforderlichen Gerüsten und die Konstruktion und Montage der weithin sichtbaren Kranbühnen“, informiert Heinz Koch, Bereichsleiter Erzeugung, über die größe Herausforderung zu Beginn der Arbeiten.
Ziegel für Ziegel
Vergangene Woche begann die sechs Mann starke Mannschaft, den Schlot mit Schremmhammern Ziegel für Ziegel abzutragen. Unter der Bauleitung von Angelika Pausweg wird unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen auf zwei eigens konstruierten Hebebühnen gearbeitet, die den gesamten Kaminring umfassen. Händisch abgetragen wird der Kamin bis zum 24 Meter hohen Sockel. Kaminsteine und Schamottziegel werden nach innen auf den Boden geworfen und in Containern entsprechend dem Material entsorgt oder zur Deponie gebracht.
Zuletzt wird der 24 Meter hohe massive Betonsockel mit Baumaschinen rückgebaut. Der Sockel hat Mauern mit einer Stärke von sechs Metern.
„Bis Ende November sollten die Arbeiten abgeschlossen sein“, informiert Koch.
Dann bleiben von dem Kamin, der 60 Jahre lang auch das Stadtbild geprägt hat, nur mehr 250 Kubikmeter Bauschutt.
ZUR SACHE
Geschichte: Das Stadtwerke-Fernheizkraftwerk in der Pischeldorfer Straße ging 1949 in Betrieb, erst zehn Jahre später der Kamin. Das Heizwerk wurde unter anderem aus den Mitteln des Marshall-Planes finanziert. Ende November feiern die Stadtwerke und die Stadt das Jubiläum 70 Jahre Fernwärmeversorgung in Klagenfurt.
Sanierung: 2013 bis 2015 erfolgte die Sanierung des Fernheizkraftwerkes, der Betrieb wurde auf reinen Erdgasbetrieb umgestellt und sichert seither die Spitzendeckung im Winter bis zur Hälfte des Wärmebedarfs.
Versorgung: Bis zur Errichtung des Biomasseheizkraftwerkes Ost (2017) sicherten nur das Fernheizkraftwerk und das Biomasseheizkraftwerk Süd die Fernwärmeerzeugung. Seit Frühjahr 2017 unterstützt das Biomasseheizkraftwerk Ost die Fernwärmeversorgung.
Mit der Errichtung des ebenfalls 85 Meter hohen Stahlkamins im Oktober 2018 war der Um- und Neubau des Fernheizwerkes abgeschlossen.
In den nächsten Wochen wird diskutiert, was mit dem alten Heizwerk passiert.
Video: Alexander Graimann
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