Auf den Tisch statt in den Müll

- Der Urlaub steht an, doch der Kühlschrank ist voll mit Lebensmitteln – verschenken Sie Ihr Essen
- Foto: Foodsharing Kärnten
- hochgeladen von Katja Kogler
Essen verschenken statt in den Müll zu werfen. Das ist das Ziel von "Foodsharing".
MARIA ELEND. KLAGENFURT. Wer kennt das nicht: Die Urlaubsreise steht bevor und der Kühlschrank ist noch prall gefüllt. Oft letzer Ausweg: Der Weg der Lebensmittel in den Müll und so kommt es auch, dass in Österreich rund 168.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr im Müll landen. "Myfoodsharing.at" bietet Privathaushalten die Möglichkeit, Nahrung zu verschenken und die "Food-Sharing"-Bewegung hat mittlerweile auch Klagenfurt erreicht.
"Oft wird zu viel gekauft, bzw. das Haltbarkeitsdatum als Wegwerfdatum verstanden. Dieser Entwicklung wollen wir entgegenwirken und die Leute über diese Dinge aufklären, damit sie bewusster mit Lebensmitteln umgehen", erklärt Julia Petschnig, Verantwortliche für Foodsharing in Kärnten.
Gemeinsam mit ihrem 15-köpfigen Team für Kärnten sammelt sie Essen ein, das ohne ihr Zutun im Abfall landen würde. Im Gegensatz zu den Tafel-Läden dürfen die Foodretter das Essen nur verschenken und nicht verkaufen. Auf www.myfoodsharing.at wird eingestellt, was ergattert wurde. So kann man dann mit potenziellen Interessenten für Eier, Brot und Äpfel, für Butter, Milch und Käse in Kontakt treten.
Zu beachten dabei ist allerdings, dass über die Plattform nur vegetarische und vegane Lebensmittel geteilt werden dürfen, Fisch, Fleisch, Geflügel, Faschiertes, Fertig- oder Halbfertiggekochte Lebensmittel nur über die Facebookgruppe und zusätzlich über Fairteilerstellen angeboten werden. Fairteilstellen nennen die Essensretter die Stationen, an denen Essen aufgehoben und direkt weiterverteilt wird.
Mitmachen
Mitmachen beim Foodsharing kann jeder, egal ob als Foodsaver, also Lebensmittel-Spender oder sonstiger Helfer.
Unter www.myfoodsharing.at kann man sich registrieren, wenn man etwas abzugeben hat und etwas benötigt. Infos auf Facebook "Foodsharing Kärnten Koroska Carintia".
Drei Fragen an den "Foodsharing-Gründer" Volkmar Leeb:
WOCHE: Was ist Foodsharing?
VOLKMAR LEEB: myfoodsharing.org soll eine Internet-Plattform werden, die Privatpersonen, Händlern und Produzenten die Möglichkeit gibt, überschüssige Lebensmittel kostenlos anzubieten oder abzuholen.
Wie funktioniert der Tauschhandel?
Nach der Anmeldung des Nutzers auf der Plattform www.myfoodsharing.at wird ein digitaler Essenskorb erstellt und online veröffentlicht. Alle Foodsharing Nutzer aus der Region können nun diesen Essenskorb anfragen und sich mit den Anbietern zur Abholung verständigen.
Gibt es schon erste Erfolge?
Auf der Plattform haben sich in acht Monaten 3.500 Menschen angemeldet, 560 Essenskörbe wurden übergeben und fast 3.500 Kilogramm genießbare Lebensmittel gerettet.


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