Ellersdorfer: "Klein zu denken ist mir zu wenig"

Johannes Ellersdorfer gründete 2011 die bekannte Dance Industry. Gerade feiert er mit seinem Dancical "Switch" große Erfolge | Foto: Philine Hofmann
  • Johannes Ellersdorfer gründete 2011 die bekannte Dance Industry. Gerade feiert er mit seinem Dancical "Switch" große Erfolge
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„Danke, dass ihr endlich einmal aufgezeigt habt, dass Mobbing nicht ok ist. Das bestärkt mich, selbst weiter stark zu sein.“ Diese und viele andere Reaktionen erhielt die Dance Industry von Schülern, Lehrern und Institutionen auf ihr jüngstes Projekt, das Dancical Switch. Dieses feierte kürzlich auf der Klagenfurter Messe Premiere und setzt sich kritisch mit Virtual Reality und den Gefahren innerhalb der Sozialen Medien sowie Mobbing auseinander.
Kopf hinter diesem neuen Projekt ist Dance Industry Gründer Johannes Ellersdorfer. Seiner Feder entspringt Switch – zudem hat er viele autobiografische Elemente verarbeitet. Ellersdorfer ist erst 24 und hat die Dance Industry innerhalb von nur wenigen Jahren zur größten Tanzagentur Österreichs geführt. „Begonnen hat alles aber schon in meiner Kindheit, mit sieben habe ich zu tanzen begonnen, weil ich meinem Bruder nacheifern wollte.“

Selbst Mobbing-Opfer

Seine Leidenschaft hat ihm gleichzeitig aber eine bedrückende Jugend beschert: „In der Schule hatte ich sieben Jahre lang mit Mobbing zu kämpfen. Sie rissen Witze über mich, nannten mich Schwuli, schlugen mich und sperrten mich im Spint ein“, erzählt Ellersdorfer. Auch deshalb ist Switch vielleicht so realistisch ehrlich geworden und hat so viele Menschen begeistert. Denn Ellersdorfer hat zahlreiche autobiografische Elemenete eingebaut. „Beschimpfungen im Dancical, wie etwa geh sterben oder Tu allen einen Gefallen und spring aus dem Fenster habe ich tatsächlich so gesagt bekommen, ich habe nichts beschönigt.“

Der persönliche "switch"

Dann, mit 17, kam für Ellersdorfer selbst der große Switch. „Plötzlich galt mein Tanzen als cool, die anderen haben bemerkt, dass das bei den Mädels ankommt“, schmunzelt der Dance-Industry-Chef.
Das Tanzen hat er dann weiter perfektioniert „und dann wollte ich etwas eigenes machen und habe ich mir meinen eigenen Job kreiert.“ Gemeinsam mit Julia Wutte gründete Ellersdorfer 2011 den damals noch Verein Dance Industry. „Es gab zu diesem Zeitpunkt nämlich keine Tanzagentur.“
Das große Sprungbrett haben ihm dann die Stadtrichter im Jahr 2012 geboten. „Sie wollten eine Show, die man so noch nie gesehen hat. Damals ist die Idee mit den LED entstanden“, sagt Ellersdorfer. Nämlich: Im November 2012, als seine Mutter die Weihnachtsdekoration ausgepackt hat. „Ich habe mir einfach mal eine Lichterkette über den Arm gelegt – das war die Geburtsstunde“, verrät er.
Gemeinsam mit den damals 16 Tänzern der Dance Industry wurden dann alle Kostüme in Eigenregie gefertigt – Stunden um Stunden um Stunden.

Denken wie Walt Disney

Es folgte die Teilnahme bei der „Großen Chance“. „Von da an verbreitete sich alles wie ein Lauffeuer“, sagt Ellersdorfer. 2013 gründete er dann die Agentur; heute hat er rund 120 Tänzer im Tanzstudio und knapp 100 in der Agentur.
„Etwa 60 Prozent unserer Shows sind noch mit LED, wir haben uns mittlerweile als Produktuionstänzer etabliert“, sagt Ellersdorfer.
Und dabei verfolgt er die Vision, die auch Walt Disney stets verfolgt: „Zuerst die Idee, dann die Umsetzung und erst zuletzt wird das Finanzielle besprochen.“ Denn nur so, ohne in einem gedanklichen Korsett rund um Kosten eingeengt zu sein, könne auch Großes entstehen.

Nein-Sager als Motivatoren

„Deshalb sind für mich Nein-Sager auch meine größten Motivatoren. Viele sagten mir bei der 100.000-Euro-Produktion Switch, das wird nix. Aber: Ich bin 24, ich habe einfach den Mut, Dinge durchzuziehen. Und ich will nicht klein denken, das ist mir selbst einfach zu wenig.“

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