Kärnten
Für Pflegeausbildung startet erste Krankenhaus-Lernstation
Lernerfahrung auf die besondere Art: Studierende übernehmen Planung, Organisation und Umsetzung der Pflege
KÄRNTEN. „Go!“ für eine „Praxisschulung“ der anderen Art: Heute, Dienstag, ging Kärntens erste Pflege-Lernstation, die "Nursing Training Unit" NTU, im Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt an den Start. „Für fünf Wochen schlüpfen 15 Studierende des Bachelorstudiengangs Gesundheits- und Krankenpflege an der FH Kärnten in die Rolle von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern und übernehmen die Planung, Organisation und Umsetzung der Pflege. Das ist eine Praxiserfahrung auf völlig neue Weise“, betont Gesundheitsreferentin Beate Prettner. „Studierenden wird damit ermöglicht, einen Pflegealltag zu erleben, der sie mit Verantwortung konfrontiert, die sie in dieser Form noch nicht übernehmen konnten. Es gibt Ihnen nicht nur die notwendige Erfahrung, sondern vor allem auch Sicherheit und bedeutet einen großen Startvorteil für das Berufsleben“, ist Prettner überzeugt.
Praxisnahes Arbeiten ermöglichen
Angesiedelt ist die NTU auf der Station für Akutgeriatrie und Remobilisation. Die Patienten sind in der Regel älter als 65 Jahre und weisen unterschiedliche Grunderkrankungen von Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Diabetes, Demenz und Herzkrankheiten bis hin zu Problematiken an der Wirbelsäule auf. Laut Oberarzt Dr. Walter Müller wird den Studierenden die Gelegenheit gegeben, „ganz praxisnah auch mit Ärzten, Physio- und Ergotherapeuten zusammenzuarbeiten, was in der Regelausbildung so intensiv nicht stattfinden kann.“ Am Tagesablauf der Station sowie an den Untersuchungen, Pflege- und Therapiemaßnahmen ändert sich bei der „Nursing Training Unit“ nichts. Dafür sorgen auch speziell ausgebildete Pflegepädagogen und Praxisanleiter, die sich allerdings bewusst im Hintergrund halten.
Überblick verschaffen
Vom Projekt überzeugt zeigt sich auch die Pflegedirektorin am Elisabethinen-Krankenhaus, Silvia Lueger, die für 200 Mitarbeiter im Bereich der Pflege verantwortlich ist: „Für die Auszubildenden ist es wichtig, einen Überblick über den Gesamtprozess der Patientenversorgung innerhalb eines Krankenhauses zu erlangen.“ Als Projektleiterin fungiert Kathrin Radl vom Studienbereich Gesundheit & Soziales an der FH Kärnten. Die NTU wird wissenschaftlich begleitet, die Praxiserfahrungen der Studierenden werden ausgewertet.
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