Wein aus der Region
Ihr Klagenfurter Wein ist echte Handarbeit
Seit 2013 sind Robert und Darija Passegger leidenschaftliche Hobbywinzer, die in zwei Weingärten in Klagenfurt Qualitätsweine produzieren. Bei der WOCHE-Weinkost haben sie vor zwei Jahren bei ihrer Premiere mit dem Chardonnay auch gleich den Sieg eingefahren.
KLAGENFURT (vep). Am 12. Juni geht in der Stiftschmiede Ossiach ein weiteres Mal die WOCHE-Weinkost über die Bühne. Damit holt die WOCHE seit vielen Jahren die Leistungen der Kärntner Winzer vor den Vorhang; ihre Weine werden präsentiert, verkostet und prämiert.
Die Klagenfurter Hobbywinzer Robert und Darija Passegger von der "Klagenfurter Weinwerkstatt" waren im Jahr 2017 das erste Mal dabei und haben gleich mit ihrem Chardonnay gewonnen. Die Trauben des Siegerweins wachsen in ihrem Weingarten in Ehrental, dessen Grund sie seit 2014 von der Stadt Klagenfurt gepachtet haben.
Seit 2013 schon sind die beiden aber auch "Stadtwinzer", sprich: Sie bauen auch, wie sechs weitere Winzer, auf einem Teil des Hangs auf der Seewiese oberhalb des Plattenwirts Trauben an. "Insgesamt haben wir 1.300 Weinreben, wir zählen nicht in Hektar", schmunzelt Robert Passegger. Etwa 40% der Reben sind auf der Seewiese, etwa 60% in Ehrental. Dort baut das - übrigens seit April verheiratete - Paar neben Chardonnay auch Zweigelt an. "Und heuer erstmals einen Blütenmuskateller, eine PiWi-Sorte (Anm.: pilzwiderstandsfähig)", ergänzt Passegger. Auf der Seewiese wachsen Riesling-, Weißburgunder- und St. Laurent-Trauben. Die Hauptsorten sind Riesling, Zweigelt und Chardonnay.
In der Weinwerkstatt hat Handwerk Tradition
Den Namen Weinwerkstatt haben die beiden ganz bewusst gewählt, da sie beim Weinbau auf traditionelles Handwerk setzen. "Von der Lese über das Verkorken bis zum Etikettieren der Flaschen machen wir alles per Hand." Rund 700 Flaschen, je nach Ertrag auch mehr, an staatlich geprüften Qualitätsweinen produzieren Darija und Robert Passegger pro Jahr. Unzählige Stunden, nahezu die gesamte Freizeit, verbringen sie in ihren Weingärten. Denn beide sind auch berufstätig; Robert Passegger ist als Gärtnermeister in der Abteilung Stadtgarten beschäftigt, Darija in der Zentralpersonalverwaltung der Landesregierung.
"Wenn man einen guten Wein haben will, muss man wirklich jedes Wochenende im Weingarten sein", sagt Passegger. Beide lieben es, gemeinsam in und mit der Natur zu arbeiten und dabei abzuschalten. "Es ist ein Hobby, das wir gemeinsam pflegen und das noch mehr verbindet", sagt Darija. Beide haben im Obst- und Weinbauzentrum die Winzerausbildung absolviert. "Und wir lieben es, gemeinsam an den Weinen zu tüfteln, zu entsäuern, zu cuvetieren." Begonnen haben die beiden übrigens in richtiger Pionierarbeit im Keller und der Tiefgarage ihrer Eigentumswohnung. "Das war ganz lustig, als wir dort Wein vergoren haben", erinnert sich Darija. Mittlerweile nutzen sie eigene Räumlichkeiten im Schloss Ehrenhausen. "Aber auch in unserer Garagenzeit haben wir immer Qualitätsweine erzeugt", ist Passegger stolz und betont, dass er seine Weine immer erst abzufüllt, wenn er die staatliche Prüfnummer dafür erhalten hat.
Der K(r)ampf der Winzer mit dem Wetter
"Vollertrag hatten wir bei unseren Ernten übrigens noch keinen, da wir witterungsbedingt bis jetzt immer ein wenig Verlust hinnehmen mussten", informiert Robert Passegger. Auch heuer hat der Frost in den ersten Maitagen zugeschlagen: "In Ehrental sind ca. 30% der Reben betroffen. Auf der Seewiese hatten wir Glück: Die aufsteigende Wärme des Sees hat hier Frostschäden verhindert."
Heuer soll es auch "prickeln"
Jedenfalls wollen er und Darija heuer neben dem neuen Blütenmuskateller noch etwas versuchen und einen Wein zum Frizzante versekten lassen. "Wir sind uns noch nicht einig, welche Sorte es wird", sagen die beiden lachend. Dieser soll sich dann gemeinsam mit dem Blütenmuskateller einreihen in ihre bestehende Wein-Palette rund um "Rheinweiß", den Chardonnay, Zweigelt, St. Laurent und Rheinriesling.
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