Kärnten sagt Pestiziden den Kampf an
Im privaten Bereich sollen biologisch nicht abbaubare Pestizide nicht mehr zum Einsatz kommen.
KÄRNTEN. Die Landesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, dass Kärnten die erste weitgehend Glyphosphat-freie Region Europas wird. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde gemeinsam mit EU-Experten erarbeitet. Laut LH Peter Kaiser und SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser soll dieser kommenden Donnerstag dem Ausschuss für Naturschutz, Energie und Umwelt vorgelegt werden. Im nächsten Schritt soll der Gesetztesentwurf nach Brüssel zur Notifizierung durch die EU-Kommission weitergeleitet werden.
Schutz von Mensch und Natur
Insgesamt sind in der EU 520 Pflanzenschutzmittel zugelassen, mehr als ein Drittel davon sind laut Experten aber gefährlich für Mensch, Tier und Umwelt. Besagte Pestizide vernichten nicht nur unerwünschte Pflanzen, sondern auch Mikroorganismen und Bodelebewesen. Für Menschen ist besonders bedenklich, dass sie sich über Obst und Gemüse in die Nahrungskette einschleichen und dadurch die Gesundheit schädigen können.
Der neue Gesetzesentwurf soll das bestehende Kärntner Pflanzenschutzmittelgesetz ändern. Wie die WOCHE bereits berichtete will man die Anwendung von biologisch nicht abbaubaren Pestiziden im privaten Bereich generell verbieten. Die Begründung für diese Entscheidung liegt darin, dass Privatpersonen über keinerlei Befähigungsnachweis zur Nutzung von Pestiziden verfügen und die langfristigen Folgen für Umwelt, Natur und Lebewesen deshalb nicht richtig abschätzen können.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.