67 Jahre Staatsvertrag
Kärntner Slowenen für mehr Rechte
Die Kärntner Slowenen machten auf die Rechte aufmerksam, die ihnen laut Staatsvertrag noch zustünden.
KLAGENFURT/KÄRNTEN. AM 15. Mai jährte sich der Tag des Staatsvertrages das 67. Mal. Aus diesem Anlass lud die Gemeinschaft der Kärntner Slowenen zu einer Pressekonferenz, in der die Herausforderungen und Perspektiven einer zeitgemäßen Volksgruppen- und Sprachenpolitik präsentiert wurden.
"Gewinn für Region"
Bernard Sadovnik, Vorsitzender der Kärntner Slowenen, sieht noch immer Versäumnisse aus dem Staatsvertrag. "Die Zweisprachigkeit, insbesondere die sichtbare Mehrsprachigkeit, ist ein enormer Vorteil für unsere Kultur und unseren Tourismus", so Sadovnik. Kritisch sieht er dagegen, dass zweisprachige Printmedien nicht von der Medienförderung berücksichtigt werden.
Wirbel um ORF-Publikumsrat
"Wir sind sehr enttäuscht, dass bei der letzten Bestellung des ORF-Publikumsrates die Volksgruppenvertreter übergangen worden sind", sagt Sadovnik und erklärt, dass rechtliche Schritte geprüft würden. Ursprünglich sei das so festgelegt worden, die Volksgruppenvertreter wurden dieses Jahr aber nicht aufgefordert, ihren Vertreter zu bestellen, so Sadovnik.
Für slowenische Unibildung
"Österreich bekennt sich zu seinen Volksgruppen, wir wollen gemeinsam zusammenwachsen und gegen die immer größer werdende Polarisierung ankämpfen", sagt der Vorsitzende der Kärntner Slowenen. Er sieht die Sprache als Chance für die Bevölkerung, nicht nur als Recht der Volksgruppe. Die slowenische Sprache solle auch in nicht zweisprachigen Gebieten in der Schule angeboten werden. Daher fordert er auch ein Zusammenrücken von Bund, Land und Gemeinden, das zu ermöglichen, um den jungen Menschen einen besseren Einblick in ihre (teils) zweisprachige Vergangenheit zu gewähren. "Wir wünschen uns, dass die Kärntner Slowenen, die nach Wien oder Graz gehen, um dort zu studieren, die Möglichkeit haben, sich dort slowenisch weiterzubilden", so Sadovnik abschließend.
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