Lebenszeichen aus dem Lockdown
Verein Kammerlichtspieler arbeiten im Lockdown an erstem Programm mit Onlineveranstaltungen und Konzerten.
KLAGENFURT. Kunstschaffende hat die Coronakrise direkt getroffen. Im ersten Lockdown waren viele Künstler in ihrer Existenz bedroht, erst nach Monaten konnte sich die Bundesregierung um eine Sicherung von Kunstschaffenden in Form von Überbrückungsfinanzierungsfonds einigen. Auch die Theaterbühnen sind seit Monaten geschlossen – nichts geht mehr. Zwar erhalten diese einen Umsatzersatz. Dennoch wirkt der Lockdown zermürbend. Denn Künstler wollen ihrer Arbeit nachgehen, wie andere Berufsgruppen es tun.
Botschaften ans Publikum
Der Verein Kammerlichtspiele ist seit Jahren im ehemaligen Kino Kammerlichtspiele am Kardinalplatz untergebracht. Nachdem das Kino jahrelang leergestanden ist, wurde es 2008 zu einer Kulturstätte. Seitdem hat sich der Kulturclub mit Konzerten und Theateraufführungen als Fixpunkt des Klagenfurter Kulturlebens etabliert. Kammerlichtspiele-Obfrau und künstlerische Leiterin Sabine Kristof-Kranzelbinder, Kassierin Natalija Hartmann und Schriftführer Wolfgang Martin Franz hadern mit den Lockdowns und der Schließung. "Wir, die Kammerlichtspieler, wollen im Lockdown nicht still sein. Zwar sind Veranstaltungen nicht möglich, aber natürlich arbeiten alle Beteiligten im Hintergrund an neuen Ideen", lässt Hartmann in einer Presseaussendung verlautbaren. Künstlerin Simone du Eller hat den Eingangsbereich der Spielstätte mit Kunstwerken verschönert. Die Gestaltung hat eine klare Botschaft: Ohne Kunst wird's still. "Unser Eingangsbereich ist nun für Vorbeispazierende ein Blickfang und soll Lust machen auf die Zeit, in der Kultur wieder live genossen werden kann", sagt Hartmann.
Genug von der Stille
Für die nächsten Monate hat der Verein einiges vorbereitet. Die Hoffnung auf eine Öffnung ist groß – denn Aufführungen müssen doch geprobt und einstudiert werden. Am 29. April findet um 19 Uhr eine Onlineveranstaltung in Kooperation mit KD Barba statt. Dabei dreht sich alles um das Thema Frauen in der Musikszene. Acht Musikerinnen geben Statements aus ihrem persönlichen und künstlerischen Arbeitsumfeld ab. Die Debatte, um die diese Veranstaltung kreist, ist jedoch eine viel breitere und umfassendere: Wie steht es in Kärnten um die freie Szene überhaupt? Welche Rolle spielt die (Un-)Sichtbarkeit von Frauen oder von Minderheitenangehörigen dabei? Die Teilnehmerinnenliste umfasst Lea Friessner, Ali Gaggl, Lena Kolter, Julia Malischnig, Tina Perisutti, Sarah Pletschko, Marie-Therese Vollmer, Bamlak Werner, Sabine Kristof-Kranzelbinder und Alina Zeichen. Am Sonntag, dem 25. April 2021, erste digitale Premiere von "Rotkäppchen oder: kosten muss man alles", eine Produktion von Theater KuKuKK, ab 5 Jahren.
Weitere Termine:
Ab 2. Juni bis 26. Juni: Uraufführung von „Kleo Superstar – Eskapaden einer jungen Pharaonin“.
Im Sommer, am 30. und am 31. Juli, lautet das Motto: „Raus aus der Kammer – DraußenLichtSpiele“.
Am 30. Juli: Eddie Luis and his Jazz Passengers.
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