Initiative „Kultur retten“
Mutbauer Petutschnig Hons fordert Hilfe für Kultur-Berufe
Wolfgang Feistritzer ist Mitbegründer der Initiative „Kultur retten“. Er setzt sich für jene Berufsgruppen in der Kulturlandschaft ein, die nicht vor den Vorhang treten: „Sie hängen in der Luft.“ Daran ändert auch der neue Fahrplan für Kultur-Veranstaltungen (vorerst) nichts.
KÄRNTEN. Seit vergangenem Freitag steht fest, unter welchen Voraussetzungen ab 29. Mai schrittweise Kultur-Veranstaltungen stattfinden können (siehe „Zur Sache“ unten). Bereits zuvor richteten Veranstalter Ingo Krassnitzer (unter anderem Initiator des Kärntner Kabarettfrühlings und -herbsts) und Kabarettist Wolfang Feistritzer (Darsteller des Wutbauern „Petutschnig Hons“) einen eindringlichen und leidenschaftlichen Appel an Politik und Gesellschaft.
Tontechniker, Lichttechniker & Co.
Sie riefen die Initiative „Kultur retten“ ins Leben und machen auf jene Personen in der Kulturlandschaft aufmerksam, die nicht vor den Vorhang treten. Dazu gehören etwa Ton- und Lichttechniker, Produktionsleiter oder Kulissenbauer. Viele davon sind selbstständig oder freiberuflich tätig, bekommen kein Arbeitslosengeld oder fallen durch alle Notfallnetze. Weil sie vor der Corona-Krise so wenig verdient haben, dass sie jetzt kaum oder gar keine Förderungen aus den Härtefonds bekommen, heißt es von den Initiatoren.
Weiter abwarten
Trotz der von der Bundesregierung angekündigten Lockerungen für Kultur-Veranstaltungen, ist weiter Abwarten angesagt. „Ab Ende Mai werden Kultur-Veranstaltungen nicht aus dem Boden sprießen“, bleibt Kabarettist Wolfgang Feistritzer im Gespräch mit der WOCHE Kärnten Realist. Seine Begründung: „Das Einhalten von Sicherheitsvorkehrungen wie Abstände im Publikumsbereich machen Veranstaltungen unwirtschaftlich. Abgesehen vom Aufwand, der wohl nicht dafür steht.“
Mut und Lösungen gefordert
Ein Beispiel aus der Praxis: In einem Hörsaal auf der Universität Klagenfurt, wo bei Kabarett-Abenden sonst 650 Besucher Platz nehmen, stünden unter den Auflagen nur noch hundert Sitzplätze zur Verfügung. „Wie soll hier Stimmung aufkommen, sofern überhaupt Leute eine Veranstaltung besuchen?“, fragt sich Feistritzer. Der Darsteller des Wutbauern „Petutschnig Hons“ fordert mehr Mut und praktikable Lösungen – und vor allem rasche finanzielle Unterstützung für jene Berufsgruppen hinter den Künstlern.
ZUR SACHE
Kultur-Veranstaltungen: Seit vergangenem Freitag steht der (vorläufige) Fahrplan für Kultur-Veranstaltungen in Zeiten der Corona-Pandemie fest.
• Ab 29. Mai: Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen bis 100 Personen
• Ab 1. Juli: Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen bis 250 Personen und Öffnung der Kinos
• Ab 1. August: Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen bis 500 Personen; auch zwischen 500 und 1.000 Teilnehmern, jedoch mit speziellem Sicherheits- und Präventionskonzept
Künstler: Für Künstler wie Schauspieler und Musiker sind spezielle Hygiene- und Verhaltensschulungen vorgesehen, was vor allem für Proben (ab 29. Mai möglich) relevant ist.
Fahrplan: Die Regierung möchte nun in eine Dialogwoche mit Kulturschaffenden treten. Die Details sollen am 25. Mai folgen.
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