Radfahrer sollen verstärkt überwacht werden
Nach dem WOCHE-Bericht zu gefährlichen Kreuzungen ortet Politik v.a. Handlungsbedarf bei Radlern.
KLAGENFURT (vep). Vor 14 Tagen berichtete die WOCHE über gefährliche Kreuzungen in Klagenfurt und befragte hierzu jene, die von Berufs wegen tagtäglich auf den Straßen unterwegs sind: Die Taxifahrer. 18 Kreuzungen nannten diese, an denen es häufig zu brenzligen Situationen und Beinahe-Unfällen kommt. Die Stadt hat darauf reagiert und sich diese Kreuzungen angesehen.
Das Fazit von Straßenbaureferent Vize-Bgm. Christian Scheider: "Für uns ist es schwierig, Veränderungen herbeizuführen, wenn an diesen Kreuzungen statistisch nicht übermäßig viele Unfälle verzeichnet werden." So wurden z. B. 2016 in der Rosentalerstraße, Kreuzung Keutschacherstraße – eine jener Kreuzungen, die die Taxifahrer nannten – acht Unfälle verzeichnet. "Generell bewegen sich die Unfallzahlen an den genannten Kreuzungen zwischen eins und acht", so Scheider. Insgesamt wurden in Klagenfurt laut Verkehrspolizei 2016 1.200 Unfälle mit Personenschaden verzeichnet und 3.000 Unfälle mit Sachschäden. Scheider: "Im Vergleich mit anderen Städten liegen wir gut. Sie orten derzeit keinen Handlungsbedarf."
Radfahrer überwachen
Wo der Vizebürgermeister jedoch sehr wohl handeln möchte, ist bei einer anderen Verkehrsteilnehmergruppe: Den Radfahrern. Denn auch dieses Problem haben die Taxifahrer angesprochen; mit dem zunehmenden Missachten der Verkehrsregeln würden sich viele Pedalritter oft in Gefahr bringen. Taxi-2711-Obfrau Antje Rehm sagte damals: "Ich fahre seit 17 Jahren, aber es macht keinen Spaß mehr, man muss auf die Radfahrer höllisch aufpassen, wir haben – ungelogen – fast 100 brenzlige Situationen am Tag."
Scheider kündigt an, Radfahrer nun verstärkt überwachen zu wollen, denn: "Die Radfahrer schießen nicht nur über Kreuzungen und Zebrastreifen, wie berichtet, sondern halten oft auch Fahrverbote wie z. B. beim Metnitzstrand nicht ein."
Für Scheider müsste neben der Überwachung durch die Polizei auch das Ordnungsamt eingebunden werden: "Man müsste ihnen die entsprechenden Kompetenzen bewilligen, damit sie die Überwachung der Radfahrer unterstützen können." Die Überwachung sei auch deshalb wichtig, da den Radfahrern mit der schrittweisen Umsetzung des Radfahr-Masterplans in Klagenfurt nun mehr Raum gegeben wird. "Wir bemühen uns, den Radfahrern mehr Raum zu geben", so Scheider, "aber umso wichtiger ist es, sich an die Regeln zu halten. Vor allem wegen der eigenen Sicherheit, denn letztlich ist der Radfahrer immer der Zweite."
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