Romed Karre geht in die Offensive
Meinungsverschiedenheiten wegen Hallendbadabgang. Karre unterschrieb STW-Bilanz nicht.
KLAGENFURT. KLAGENFURT (mv). Die Situation rund um den freiwilligen Ausstieg des ehemaligen STW-Vorstandes Romed Karre spitzt sich weiter zu. Vergangene Woche hatte Vorständin Sabrina Schütz-Oberländer in einem WOCHE-Interview erklärt, dass es keinen Vergleich mit Karre geben wird. Nun legt Karre die Gründe für seinen Rücktritt offen und erklärt, warum er die Bilanz 2015 nicht unterzeichnen konnte.
Schwere Vorwürfe
Auslöser der Meinungsverschiedenheit zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Eigentümervertreterin war der Abgang des Klagenfurter Hallenbades. "Falsch an der Bilanz 2015 ist, dass der Abgang Hallenbad nicht als Forderung an den Eigentümer ausgewiesen wurde", behauptet Karre und sieht darin eine verbotene Einlagenrückgewähr. "Wenn ich die Bilanz unterschrieben hätte, hätte das einen möglichen Untreue-Tatbestand dargestellt", ist der Ex-Vorstand überzeugt. Bilanztechnisch wäre es laut Karre richtig gewesen, die Forderungen gegenüber der Eigentümerin mit der Dividendenausschüttung gegenzurechen. "Dieser Schritt hätte keine Auswirkungen auf die Höhe der Dividende gehabt und wäre gesetzeskonform gewesen", erläutert Karre.
Der Rückzug
In der Bestellung des dritten Stadtwerke Vorstandes Clemens Aigner, sieht Karre einen klaren Verstoß gegen seinen bestehenden Vertrag. "Ich wurde als Vorsitzender in einem Zweiervorstand bestellt. Durch die Bestellung des dritten Vorstandes hätte ich überstimmt werden können und wäre dennoch für die Bilanz verantwortlich gewesen", erklärt der ehemalige Vorstand, der bereits eine entsprechende Klage beim Zivilgericht Klagenfurt eingebracht hat. Auf Seiten der Stadtwerke arbeiten die Juristen derzeit an einer Gegenklage. Die beiden Streitparteien werden sich am 14. Dezember vor dem Richtertisch treffen.
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