Smartphone anstatt Lego
Kleine Kinder und Babys sind fasziniert von der Smartphone- und IPad-Welt.
KLAGENFURT. Kaum aus den Windeln, schon unterwegs im Netz: Jedes dritte Kleinkind nutzt Mobilgeräte – lange bevor es schwimmen oder Schuhe binden kann. Das freut die Industrie: Zehntausende Apps für Kinder gibt es bereits.
Auch Celia-Marie Mayer aus Klagenfurt ist begeistert von Papas Smartphone und sie kennt sich auch schon gut aus. Thomas Mayer ist sich bewusst, dass er seine Tochter in unserem Zeitalter von Technologien, IPhone, Facebook, Internetspielen usw. nicht ganz fernhalten kann. "Jedoch versuche ich die Nutzung so gut und lange wie möglich einzuschränken." Doch warum sind schon Babys von Smartphones und Tablets fasziniert? Kinder- und Jugendpsychologe Kurt Kurnig vom AVS Kärnten sieht dieser Entwicklung mit Bedenken entgegen.
Babys reagieren auf Farbe
Lego, Bücher und Holzspielzeug treten immer mehr in den Hintergrund, da "Babys gerade auf die Figuren, Farben und Töne der neuen Technologien reagieren. Gerade Babys und Kleinkinder bis drei Jahre schauen ihren Eltern ganz genau auf die Finger und imitieren deren Handlungen. Wenig wunderlich also, dass auch die Kleinsten schon von Smartphones und Tablet-Geräten regelrecht fasziniert sind. "Die Kinder werden immer mehr in diese Richtung hin programmiert", sagt Kurnig.
Ein später Start
Erst mit etwa sieben Jahren empfiehlt der Experte digitale Lern- oder Geschicklichkeitsspiele für Kinder – stets von Erwachsenen begleitet und nur in kurzen Phasen. Thomas Mayer ist überzeugt von Lernspielen wie etwa Lernapps. "Ich möchte sie meiner Tochter nicht vorenthalten."
Tablet als Babysitter-Ersatz
Entscheidend ist, wie auch beim Fernsehen, dass Eltern das Smartphone nicht als Babysitter benutzen, sondern sich aktiv mit dem Kind beschäftigen, schließt Kurnig.
Das rät der Klagenfurter Kinder- und Jugendpsychologe (AVS) Kurt Kurnig den Eltern, wenn es um die Smartphone- und Tabletnutzung geht:
Tipp 1 - Natur statt Smartphone Für Kinder jeden Alters gilt: Das beste Spielzimmer ist immer die Natur.
Tipp 2 - Richtiger Umgang mit Technik: Man muss aber auch die Kinder auf das Leben vorbereiten und dazu gehören Smartphones, Tablets usw.
Man muss die Kinder aber auch lehren damit richtig umzugehen.
Tipp 3 - Eltern als Vorbilder: Bei Kindern unter zehn Jahren sollten Eltern über alles Bescheid wissen, was das Kind macht und mit welchen Geräten es spielt.
Tipp 4 - Später Start in die digitale Welt: Das richtige Alter von Kindern ist entscheidend. Aus medizinischer Sicht gibt es, was das Alter anbelangt, Bedenklichkeiten, so der Fachmann und vermutet, dass "Gehirne von Babys und Kleinkindern leichter schädigbar sind als die Gehirne Erwachsener." Erst mit sieben Jahren empfiehlt der Experte digitale Lern- oder Geschicklichkeitsspiele.v
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