So vermeidet man Streit unterm Baum
AVS-Psychologe Kurt Kurnig erklärt, wie man Konflikte zu Weihnachten einfach vermeiden kann.
KLAGENFURT (mv). Weihnachten ist das Fest der Familie. Doch anstatt besinnlicher Stunden kommt es immer wieder zu unangenehmen Diskussionen, die nicht selten in einem Streit ausufern. Die Ursachen sind einerseits Stress und andererseits übersteigerte Erwartungen an sich selbst und seine Mitmenschen. AVS-Psychologe Kurt Kurnig sagt: "Das Wichtigste ist, sich so zu verhalten wie das restliche Jahr. Sich zu Weihnachten zu verstellen, ist nicht glaubwürdig und dadurch sehr belastend."
Stress und Enttäuschung
Die Ursache der Streitereien rund um Weihnachten ist eine Kombination mehrerer Faktoren. "Die Monate vor dem Jahreswechsel sind sehr stressig. Man muss in drei Monaten so viel erledigen wie sonst in einem halben Jahr. Hinzu kommt auch noch, dass im Herbst nur selten Urlaub genommen wird. Das Resultat ist Angespanntheit", sagt Kurnig. Ein weiteres Problem ortet der Psychologe in den Erwartungen an das Fest. "Viele Menschen wollen ein besinnliches Fest und stellen daher hohe Ansprüche an sich selbst und ihre Mitmenschen. Da sind Enttäuschungen einfach vorprogrammiert", sagt Kurnig. Auch die "Pflichtbesuche" rund um Weihnachten können zu Konflikten führen. "Zu Weihnachten müssen auch Menschen besucht werden, denen man im restlichen Jahr aus dem Weg geht", sagt Kurnig und weiter: "Wenn dabei Stress und Enttäuschungen auch noch ins Spiel kommen, muss man es schon fast als Weihnachtswunder bezeichnen, dass es nicht zu einem Streit kommt".
Nicht verstellen
Einen Ratschlag hat Kurnig auch parat. "Nur weil Weihnachten ist, braucht man sich nicht zu verstellen", sagt der Psychologe und rät auch vor Treffen mit Personen ab, die man das restliche Jahr meidet. "Gerade in stressigen Zeiten, kochen da schnell nicht verarbeitete Konflikte hoch und es kann zu gegenseitigen Vorwürfen kommen", erklärt Kurnig.
Streit vermeiden:
Nicht verstellen: Zu Weihnachten sollte man sich so verhalten wie das restliche Jahr. Die Mitmenschen sind das gewohnt.
Hohe Ansprüche: Wer zu hohe Ansprüche an sich und seine Mitmenschen stellt, droht enttäuscht zu werden.
Menschen meiden: Menschen, denen man im restlichen Jahr aus dem Weg geht, soll man nicht besuchten.
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